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Full text: 33, 1910

Beiträge zur Klimatographie von Nordspanien und -Portugal. 
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Aus den Werten dieser Tabelle erfahren wir, daß die durchschnittliche Veränderlichkeit der Jahres- 
summen der Niederschläge an den Küsten und auf dem Tafellande 12—24% ihres mittleren Betrages 
ausmacht. An den Küsten schwankt sie in den Sommermonaten zwischen 50 und 80% und sinkt im 
Frühling auf 40—50% herab. Weit größeren Schwankungen aber ist sie ausgesetzt im Sommer auf dem 
Iberischen Tafellande, wo sie sogar bis zu 100 °/o (Guarda) ansteigt. Nur halb so große Schwankungen 
hat man hier im Frühling zu erwarten. Die regenärmsten Monate haben somit die größte relative Ver 
änderlichkeit aufzuweisen, die geringste kommt jedoch nicht den Monaten des Winters zu, sondern zumeist 
dem April und Mai, die mithin in ganz Nordspanien und -Portugal durch die relativ größte Konstanz des liegen- 
falles ausgezeichnet sind. Das Maximum der Amplitude erreicht die Jahreskurve der prozentualen Ver 
änderlichkeit der Niederschlagsmenge auf den Hochebenen Altkastiliens, sowie im Ebrobecken, während 
die geringste Amplitude die Nordküste zeigt, wo z. B. in Bilbao die gesamten Monatsniederschläge von 
Jahr zu Jahr in relativ sehr gleichmäßiger Menge wiederkehren. Endlich soll in bezug auf den jährlichen 
Verlauf der prozentischen Veränderlichkeit nicht unerwähnt bleiben, daß den Orten mit doppeltem 
Maximum der Regenmenge auch ein zweifaches Maximum in der Veränderlichkeitskurve entspricht. 
Schließlich erbringt unsere Untersuchung den Nachweis, daß sogar die weitausgreifenden 
Schwankungen der Niederschläge nicht regellos stattfinden, sondern an ganz bestimmte Gesetze gebunden 
sind. Dadurch ergibt sich von selbst die Anregung, die Rechnung fortzuführen getrennt für die Abweichungen 
nach der Seite des Zuviel und Zuwenig im Vergleiche zum Mittelwerte. In der nachstehenden Tabelle 10 
sind die Ergebnisse dieser Rechnung zusammengestellt worden. Aus ihren Zahlen geht hervor, daß vor 
allem in den Jahressummen die Anomalien ganz unsymmetrisch in bezug auf das vieljährige Mittel verteilt 
sind. An der überwiegenden Zahl der Orte, nämlich in Bilbao, Coruña, Porto, Guarda, Oviedo, Salamanca, 
Biirgos, Soria und Iluesca, übertrifft die Anzahl der negativen Abweichungen die der positiven. Mithin 
reicht an diesen Stationen die Regenmenge in niederschlagsreichen Jahren weiter über den Mittelwert, als 
sie in trockenen Jahren unter denselben hinabsinkt. An anderen Orten dagegen, die jenen eng benachbart 
sein können, wie Santiago, Valladolid und Zaragoza, findet gerade das entgegengesetzte Verhalten statt. 
Hier sind die Jahressummen, welche unter dem Mittelwert bleiben, seltener, die fehlenden Beträge dafür 
größer. Nur in Coimbra halten sich die Häufigkeiten der negativen und positiven Abweichungen das Gleich 
gewicht. Diese anscheinend ganz regellose geographische Verteilung der beiden Arten von Anomalien hat 
vielleicht ihren Grund in dem Umstande, daß die Jahressummen sehr komplexe Werte sind. Es werden 
also naturgemäßere Resultate von der Betrachtung kürzerer Zeitabschnitte zu erhoffen sein. 
Tabelle 10. 
Wahrscheinlichkeit negativer Anomalien der Monats- und Jahressummen der Niederschläge in Prozenten. 
Dez. 
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März 
April 
i 
Juni 
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2 
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M, 
O 
K 
Jahr 
Guarda 
55 
53* 
Gl 
01 
61 
53* 
63 
71 
09 
03* 
69 
55 
63 
Salamanca 
G0 
58* 
G7 
58 
01 
58 
50* 
72 
09 
01 
56 
50* 
54 
Valladolid 
53* 
02 
G7 
59 
04 
54* 
04 
69 
09 
55* 
01 
69 
47 
Biirgos 
56 
G2 
54 
56 
51 
51* 
59 
62 
59 
54* 
56 
50 
59 
Soria 
54 
G7 
59 
59 
50* 
62 
54* 
59 
59 
64 
02 
54* 
51 
Zaragoza 
59 
G8 
07 
59 
59* 
61 
52* 
00 
00 
57 
70 
57* 
49 
Huesca 
55* 
59 
62 
49* 
59 
64 
02 
01* 
01 
64 
59 
59 
54 
Bilbao 
59 
59 
62 
56 
50* 
69 
54* 
59 
65 
59 
52 
50* 
53 
Oviedo 
59 
55 
62 
52 
50* 
52 
47* 
52 
50 
56 
38* 
51 
54 
Santiago 
57 
50 
55 
58 
47* 
66 
03 
57* 
62 
54 
49* 
59 
43 
La Coruña 
54 
62 
50 
54 
50* 
58 
54 
54 
50* 
58 
50 
40* 
52 
Porto 
G7 
01 
58* 
01 
00 
08 
71 
03* 
71 
08 
63 
55* 
55 
Coimbra 
57 
50 
58 
53* 
58 
50* 
64 
58* 
67 
58 
58 
47* 
50 
Wie unsere Tabelle 10 lehrt, zeigen tatsächlich die Anomalien der Monatssummen ein überein 
stimmendes Verhalten insoweit, als im allgemeinen an allen Stationen obiger Tabelle die Anzahl der 
negativen Abweichungen größer ist als die der positiven, (Die Anzahl der positiven Abweichungen erhält
	        
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