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Beiträge zur Klimatograpliie von Nordspanien und -Portugal.
klimatischen Elemente stets auf die Originalvcröffentlichungen zurückgegangen bin. Lag von diesem oder
jenem klimatischen Faktor bereits eine Bearbeitung vor, so wurden die betreffenden Zahlen stets nur zur
Kontrolle der mehligen herangezogen.
Erster Teil.
Die Niedersehlags Verhältnisse '),
Die Niederschlagsverhältnisse der Iberischen Halbinsel sind bisher zweimal in ausführlicher Weise
behandelt worden. Der erste, welcher die mühevolle Arbeit auf sich nahm, war Hellmann. In seiner aus
gezeichneten Abhandlung: „Die Regen Verhältnisse der Iberischen Halbinsel“ 2 ) behandelt er nicht allein
den Regen, sondern die Ilvdrometeore überhaupt. Als zweiter in der Bearbeitung der Niederschlags-
Verhältnisse folgte Angot, der sich in seiner Schrift : „Régime des pluies de la péninsule ibérique“ 8 ) zwar
auf die Monats- und Jahressummen der Regenmengen beschränkt, sämtliche Summen aber auf die Normal
periode 18(jl—PO reduziert. Hierin dürfte der Hauptwert der Angotsclien Darstellung liegen. Beide Ar
beiten sind von Regenkarten begleitet, welche auf Grund des vorhandenen Beobachtungsmateriales ent
worfen wurden. Es könnte überflüssig erscheinen, denselben Gegenstand jetzt zum dritten Male, und zwar
nur für ein Teilgebiet der Iberischen Halbinsel zu behandeln, indessen begründeten die Verdichtung des
Beobachtungsnetzes, sowie die wesentliche Mehrung des Beobachtungsmateriales die Hoffnung, daß die
Arbeitswege, die Hellmann selbst schon eingeschlagen, gegenwärtig mit ausgiebigerem Erfolge neu begangen
werden könnten. Auch manche neu hinzutretende Betrachtungsweise schien mir zu einer vielseitigeren
Beleuchtung der Tatsachen etwas beitragen zu können.
Was zunächst die Zahl der Beobachtungsstationen anbetrifft, so umfassen die von mir zusammen
gestellten Tabellen der Monats- und Jahressummen der Niederschlagsmengen 42 Stationen in Nordspanien
und -Portugal, während in der Helhnannschen Schrift nur 33 berücksichtigt werden konnten. Wie durch
die Ausfüllung bedenklicher Lücken und durch die größere Dichte des Beobachtungsnetzes sich die Ge
winnung eines genaueren Bildes der betreffenden Erscheinungen erwarten läßt, so muß eine um 18 Jahre
längere Beobachtungsperiode — die Hellmannschc reicht nur bis zum Jahre 1882 - natürlich auch den
gewonnenen Mitteln im einzelnen eine größere Sicherheit verleihen. Es sind bei Hellmann nur 9 Stationen
mit einer Beobachtungszeit von 20 und mehr Jahren aufgeführt ; ich konnte deren 19 in Rücksicht ziehen.
Dort finden sich nur 13 Stationen mit zehn- und mehrjähriger Beobachtungsdauer, in meinen Tabellen 31.
Das mag einigermaßen schon meinen Versuch erklären, im übrigen aber muß ich es meinen Aus
führungen selbst überlassen, meinen Versuch zu rechtfertigen.
Für die Darstellung irgendeiner klimatischen Erscheinung können nur vielfache, langjährige Be
obachtungen ein sicheres Fundament bieten. Soll aber eine solche Darstellung ein größeres Gebiet umfassen,
so reicht die Zahl der Stationen und die lange Dauer der Beobachtungen allein nicht aus; es müßte hinzu
kommen, was freilich nicht immer erfüllbar ist, daß die Beobachtungsorte möglichst gleichmäßig über das
betreffende Gebiet verteilt wären. Die dieser Abhandlung beigegebenen Regenkarten (Tafeln 1 u. 2)
können neben ihrem Hauptzweck dazu dienen, die Verteilung der meteorologischen Stationen innerhalb
unseres Gebietes zu zeigen. Auf ihnen sind sämtliche Orte angegeben, von welchen überhaupt klimatische
Beobachtungen veröffentlicht wurden, mögen sie noch in Tätigkeit sein oder nicht, selbst wenn die
Beobachtungsdauer so kurz war — wie es bei Lugo der Fall ist —, daß sie bei den Zusammenstellungen
der Regenverhältnisse keine spezielle Berücksichtigung finden konnten.
Was die Karten aber nicht darstellen konnten, gibt folgende Tabelle 1, nämlich eine Übersicht der
nach den alten Provinzen, resp. Königreichen der Iberischen Halbinsel geordneten Stationen mit ihren
geographischen Koordinaten, der Dauer der Beobachtungperiode und der Angabe der Normalstation, nach
welcher die betreffende Station auf die Normalperiode reduziert worden ist. Als Zeitraum, auf welchen
die Mittelwerte so weit als möglich zurückgeführt wurden, wurde die vierzig-jährige Periode 18dl—1900
*) Der Verfasser der vorliegenden Abhandlung behält sich die Veröffentlichung des von ihm für alle klimatischen
Elemente bis zum Jahre 1900 bereits berechneten ßeobac-htnngsmatcriales vor.
2 ) Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. 23. Band. Berlin 1888, S. 307 ff.
*) Annales du Bureau central météorologique de France. Année 1893. 1. Mémoires. Paris 1895. p. B. 157 ff.