Diu «aperiodischen Schwankungen der Niederschläge und die. Hungersnöte in Deutsch-Ostafrika.
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Auf diese Weise erhielt ich ein Netz von 37 Stationen, die sich mehr oder weniger gleichmäßig über das
ganze Schutzgebiet verteilen. Sie drängen sich zusammen an der Küste und in Usambara und werden
seltener, je mehr man sich dem inneren Hochland nähert. Dieser Mangel wird aber wieder teilweise da
durch ausgeglichen, daß das Innere der Kolonie ziemlich einförmig ist, so daß die Stationen hier für viel
weitere Gebiete gelten können als in den gebirgigen und küstennahen Teilen derselben.
Zunächst zum Zweck der Kontrollierung, dann aber auch um spätere Arbeiten zu erleichtern, habe
ich mich entschlossen, alles verwandte Material in Monatssummen zu veröffentlichen. Wenn sich nun
Differenzen ergeben zwischen den hier vorliegenden Werten und denen der benutzten Quellen *), so ist
das darauf zurückzuführen, daß bei diesen die am ersten eines Monats um 7a gemessenen Regenmengen
für diesen Monat gerechnet wurden, während sie in anderen Veröffentlichungen dem vorhergehenden Monat
zugeschlagen werden, entsprechend dem allgemeinen Gebrauch, dem auch ich mich angeschlossen habe. Bei
anderen fraglichen und verdächtigen Werten bin ich immer auf die Originalbeobachtungen zurückgegangen.
2. Die mittlere jährliche Periode mul Verteilung des Niederschlags.
Zum besseren Verständnis des folgenden erscheint es angebracht, einige allgemeine Bemerkungen
über die Niederschlagsverhältnisse Deutsch-Ostafrikas vorauszuschicken. Zur genaueren Orientierung muß
ich auf die einschlägigen Arbeiten von Maurer 2 * ), Uhlig 8 ) und Fitz-
ner 4 ) verweisen.
Deutsch-Ostafrika erstreckt sich von 1° bis 12° S.Br. und von
29° bis 40'/ä u O.L.Gr. und liegt somit ganz in der Tropenzone. Es
teilt sich in ein Gebiet mit einer (Süden) und eins mit zwei
Regenzeiten (Norden).
Die Regen folgen der Sonne; unmittelbar nach den Zenith
ständen treffen sie im Norden Anfang März und Ende Oktober ein
und währen bis Ende Mai bzw. Ende Dezember. Je weiter die Sonne
nach Süden rückt, desto mehr verringert sich der Abstand zwischen
den beiden Zenithständen, die zwei Regenzeiten des äquatorialen Ge
biets verschmelzen in eine um die Jahreswende, die nur in einzelnen
Jahren eine Einkerbung zurzeit der nördlichen Trockenheit (Januar
und Februar) enthält.
Im äußersten Norden kommt zu diesen zwei Regenzeiten
noch eine dritte im Juli hinzu. Sie wird durch das Aufsteigen des
wasserdampfreichen Südostpassats an der Küste und den nahen Gebirgs-
massiven ausgelöst.
Zur Erläuterung der mittleren jährlichen Verteilung des Nieder
schlags dienen die Diagramme von sieben Stationen in den ver
schiedenen Teilen der Kolonie (Fig. 1).
Fitzner 5 * ) hat zuerst den Versuch gemacht, eine Niederschlagskarte des Schutzgebiets
zu entwerfen, die auch nach dem jüngst hinzugekommenen Material nicht wesentlich zu verändern ist,
wie aus einem Vergleich dieser Karte mit der vor kurzem von Maurer bearbeiteten 0 ) hervorgeht. Die
letztere ist der folgenden Skizze zugrunde gelegt (Fig. 2).
Danach wird der weitaus größte Teil des Gebiets von weniger als 1000 mm Regen benetzt,
nur der mittlere und nördliche Küstenstrich, sowie die gebirgigen Teile der Kolonie: Usambara, der
Fig. 1. Jährliche Verteilung
des Niederschlags.
’) Besonders in Uliligs Veröffentlichungen in den v. Darckelmansehen Mitteilungen (M. a. d. Sch.) XIX. S. 164,
274, 305.
-) Hans Maurer, Zur Klimatologie von Deutsch-Ostafrika. Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte XXIV. Jahr
gang, Heft 3. Hamburg 1901. — Hans Maurer. Deutsch-Ostafrika. Eine klimatologische Studie. Geogr. Zeitschrift
1903, S. 1, 80, 140, 213, sowie hei II. Meyer, Das deutsche Kolonialreich. Leipzig und Wien 1909. I, S. 38.
') C. Uhlig, Regenmessungen aus Usambara. Berichte über Land- und Forstwirtschaft in Deutsch-Ostafrika.
Heidelberg 1903, I, S. 467.
4 J R. Fitzner, Die Kegenverteilung in den deutschen Kolonien. Berlin 1907. S. 57.
5 J R. Fitzner, Die Regen Verteilung in den deutschen Kolonien. Berlin 1907. S. 72.
e ) H. Meyer, Das’deutsche Kolonialreich. Leipzig und Wien 1909. Karte 7.
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