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Full text: 33, 1910

Uber neue meteorologische Apparate. 
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Anstalten zu treffen, genau zu registrieren. Dieser Apparat ist aus diesem Grunde in seinen Dimensionen 
beschränkt, so daß er bequem in einem Kästchen getragen werden kann. Er ist seinem Prinzip nach be 
reits des näheren beschrieben in den Annalen der Hydr. usw., Jahrgang 1908, S. 513, und soll hier, da 
seine Form eine Veränderung erfahren hat, noch einmal kurz beschrieben werden. 
Es erschien zweckmäßig, die äußere Form des Apparates symmetrisch zu gestalten, um so bei ver 
schiedenen Windrichtungen keine verschiedenen Stauflächen zu haben, die das Anemometer in verschiedener 
Weise beeinflussen. Außerdem war es wünschenswert, die bisherige Registrierung in bogenförmigen 
Ordinaten durch eine solche in geradlinigen Ordinaten zu ersetzen. Die äußere Form des Anemographen 
ist dem bekannten Recknagelsehen Anemometer nicht unähnlich. Auf dem Deckel B (siehe Fig. 5 « auf 
Tafel 3) ist das Tragrolir T zentrisch befestigt. Die Achse des Anemometers geht durch den Deckel hin 
durch und läuft unten in einem Spitzenlager. Die Schraubenspindel S greift in ein Zahnrädchen X ein. 
daß sich um einen Zahn weiter bewegt, wenn sich das Schalenkreuz um 360 0 gedreht hat. Ein auf dem 
Zahnrad senkrecht befestigter Zapfen F greift in das Echappement E eines Federtriebwerkes ein, dessen 
Steigrad II nach je einer vollen Umdrehung des Zahnrades Z um einen Zahn weiterrückt. Dieses Steig 
rad B wird durch das Federtriebwerk gedreht, so daß die Aufgabe des Anemometers lediglich darin besteht, 
die Auslösung des Echappements zu bewirken. Auf diese Weise wird dem kleinen Schalenkreuz nur eine 
sehr geringfügige Arbeit zugemutet, die lediglich in dem Auslösen des Echappements besteht. Diejenige 
Kraft, die zum Bewegen des Schreibhebels benötigt wird, gibt das Federtriebwerk her, das in den Kasten K 
eingebettet ist. Es dreht proportional der Umdrehungsgeschwindigkeit des Schalenkreuzes den Zylinder C, 
der den Hebel // infolge seiner schraubenförmigen Kontur hei einer vollen Drehung um 360 0 einmal auf 
und ab bewegt , so daß die Schreißfeder nach einer solchen ganzen Drehung die Breite des Registrier 
blattes zweimal durchmißt. 
Der ganze Apparat, der mit Stativ eine Höhe von nur 50 cm hat, kann bequem auf dem Combeschen 
Rotationsapparat zwecks Feststellung seiner Konstanten geprüft werden. Das Registrierblatt ist mit einer 
Skala bedruckt, so daß man die Zahl der Rotationen des Schalenkreuzes in den einzelnen Stunden direkt 
ablesen kann, welche dann nach der Eichungskurve in Meter per Sekunde umgesetzt werden. Da die Re 
gistrierung in sehr scharfen Linien erfolgt, so kann die Durchschnittsgeschwindigkeit des Windes auch in 
kleinerem Zeitintervall mit hinreichender Genauigkeit festgestellt werden. Die Umdrehung der Registrier 
walze erfolgt in 26 Stunden. Eine photographische Abbildung gibt die Fig. 5 auf Tafel 8. 
2. Einfacher Windrichtuugsautograph. 
Auch dieser Apparat ist seinem Prinzip nach in den Annalen der Hydr. usw., Jahrgang 1908, S. 208. 
beschrieben worden. Da auch an ihm einige Verbesserungen angebracht sind, so will ich ihn hier in Kürze 
noch einmal beschreiben: 
Die in den Beobachtungsraum verlängerte Achse einer Windfahne bewegt (siehe Fig. 6« und 6 h 
auf Tafel 4) den Messingzylinder C, der zwei in sich zurückkehrende und um 90 0 gegeneinander versetzte 
Schraubengänge G enthält. Durch jeden dieser Schraubengänge wird durch einen Zapfen ein Schlitten S, 
und No auf- und abwärts bewegt, so zwar, daß bei Drehung der Windfahne um 360" die an dem Schlitten 
befindliche Schreibfeder proportional der Winkeldrehung der Fahne eine auf und ab gehende Bewegung 
ausführt. So erfolgen, wie die Tex tilg. 1 in verkleinerter Form erkennen läßt, zwei kontinuierliche Kurven 
registrierungen der Windrichtung, von denen die untere für die obere das Kriterium bildet, auf welcher 
Seite von der Nordsüdrichtung, nämlich der westlichen oder der östlichen, die Windfahne während der 
Aufzeichung ihre Schwingungen ausführte; so ergibt beispielsweise die obere Kurve (siehe Textfigur 1. 
die eine Originalregistrierung in halber natürlicher Größe wiedergibt) um 10 Uhr abends am 6. Mai 191(1 
Westsüdwest oder Ostsüdost; welche von beiden Richtungen die richtige ist, entscheidet ein Blick auf die 
untere Kurve, welche eine westliche Komponente registriert. Würde diese untere Kurve oberhalb der 
Mittellinie, also mit östlicher Komponente registriert sein, so würde nicht Westsüdwest, sondern Ost 
südost als wahre Windrichtung zu notieren sein. In den meisten Fällen berührt eine der beiden Kurven 
überhaupt nicht den Rand der Skala, so daß man nur ein einziges Mal durch eine Vergleichung mit der 
Parallelkurve zu untersuchen braucht, ob die westliche oder die östliche Komponente in Frage kommt, 
und kann alsdann die ganze Tagesregistrierung auswerten, ohne die zweite Kurve betrachten zu müssen.
	        
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