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Full text: 33, 1910

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewürfe. 1910, Nr. 2. 
elektrischer Erscheinungen erhält. Dem Juni und Juli folgen dann im allgemeinen in der Abnahme der 
Gewitter der Reihe nach die Monate August, September, Mai, von denen die beiden letzten öfters ihre 
Rolle wechseln, mit zusammen etwa 35°/o der jährlichen Gesamtzahl an den Küsten und etwa 46% der 
selben auf der Altkastilischen Hochebene und im Ebrobecken. Auf die übrigen sieben Monate dos Jahres 
entfallen an den Küsten nur etwa 45% und auf den übrigen Teilen unseres Gebietes nur etwa 15% der 
jährlichen Gesamtzahl der Gewitter. 
Die Wirkung der im Frühling rasch steigenden Erwärmung des Innern der Iberischen Halbinsel 
läßt sich an fast allen Stationen recht gut verfolgen. Infolge der Auflockerung der erwärmten Luftmassen 
beginnt nämlich sehr bald das Aufsteigen der Luftströme, welche zur Kondensation des mitgeführten 
Wasserdampfes unter elektrischen Entladungen Anlaß geben. Die Gewitterbildung wird in dieser Jahres 
zeit bereits eine so lebhafte, daß sie sich in ihrer Häufigkeit dem vorherrschenden Jahresmaximum schon 
ganz bedeutend nähert. 
Die jährliche Periode der Gewitter zeigt sich im allgemeinen als eine einfache. An verschiedenen 
Stationen unseres Gebietes jedoch läßt sich in der Jahresperiode der Gewitterhäufigkeit ein sekundäres 
Maximum im September erkennen. Dieses Maximum, welches offenbar im Zusammenhänge mit dem Ein 
tritte der mediterranen Herbstregen steht, ist durchgängig weniger scharf ausgebildet als das sommerliche 
Hauptmaximum und dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach identisch sein mit dem von H. Meyer 1 ) in 
Zentraleuropa bereits nachgewiesenen Herbstmaximum der Gewitterhäufigkeit. 
In der folgenden Übersicht 41 findet man noch eine interessante Zusammenstellung der größten 
Anzahl der Gewittertage für die einzelnen Monate, sowie deren größtes und kleinstes jährliches Ausmaß. 
Wenn man berücksichtigt, daß an jeder der mitgeteilten 19 Stationen in jedem Monate mindestens einmal im 
Laufe des angegebenen Beobachtungszeitrauines kein Gewittertag notiert wurde, so gibt uns die Tabelle 
ein anschauliches Bild von den ansehnlichen Schwankungen, welche in Bezug auf die monatliche Anzahl 
der Gewittertage zu erwarten sind. Während an den Küstenstationen in den Sommermonaten die größte 
Anzahl der Gewittertage mit durchschnittlich sechs bis acht bemessen ist, steigert sich ihr Höchstbetrag 
im Ebrobecken auf neun, und er erreicht sein absolutes Maximum auf den Hochflächen Altkastiliens, wo 
im Mittel elf Gewittertage, das sind 36% der Monatstage, auftreten können. Als niedrigste Grenze für 
die jährliche Anzahl der Gewittertage ergibt sich an sieben der angeführten Stationen der Betrag Null, 
und selbst auf der Serra da Estrella, welche in Bezug auf das Jahresminimum den größten Betrag erreicht, 
Tabelle 41. 
Größte monatliche, sowie größte und kleinste jährliche Anzahl der Gewittertage. 
San Sebas 
tián (23) 
Bilbao (35) 
Oviedo (34) 
Corufia (20) 
Santiago 
(30) 
La Guardia 
(20) 
(¿I) 
orSopmioj^ 
Porto (28) 
Guarda (37) 
Serra da 
Estrella (16) 
Coimbra 
(35) 
Burgos 
(35) 
Soria (35) 
La Vid (18) 
Valladolid 
(35) 
Segovia (20) 
Salamanca 
(35) 
Pamplona 
(20) 
Huesca (35) 
Januar 
6 
3 
3 
4 
7 
7 
4 
5 
3 
1 
7 
1 
1 
1 
Februar 
6 
5 
4 
2 
3 
8 
2 
2 
2 
3 
6 
1 
4 
1 
1 
— 
1 
1 
1 
März 
8 
8 
4 
3 
4 
6 
2 
2 
4 
4 
5 
2 
2 
2 
2 
2 
2 
1 
2 
April 
8 
3 
4 
3 
4 
7 
2 
4 
6 
5 
7 
4 
5 
2 
4 
5 
7 
4 
7 
Mai 
6 
6 
8 
6 
8 
4 
13 
9 
15 
11 
13 
9 
7 
6 
8 
5 
8 
■ 6 
7 
Juni 
7 
8 
9 
6 
7 
3 
10 
7 
11 
10 
8 
12 
7 
10 
6 
9 
11 
9 
8 
Juli 
6 
6 
8 
6 
8 
2 
9 
6 
13 
13 
10 
12 
11 
11 
7 
8 
10 
10 
11 
August 
8 
7 
6 
5 
4 
2 
5 
4 
9 
8 
9 
9 
16 
10 
8 
9 
7 
6 
9 
September 
5 
7 
3 
5 
5 
6 
8 
10 
12 
15 
14 
6 
10 
5 
6 
8 
6 
6 
6 
Oktober 
6 
6 
2 
3 
5 
5 
4 
5 
4 
6 
8 
5 
3 
2 
2 
2 
3 
2 
5 
November 
6 
5 
4 
2 
3 
11 
1 
5 
2 
2 
8 
1 
— 
1 
— 
1 
1 
1 
2 
Dezember 
4 
4 
6 
2 
6 
5 
2 
5 
2 
1 
7 
— 
1 
— 
1 
1 
1 
2 
1 
Jahresmaximum .... 
37 
31 
31 
16 
28 
26 
23 
44 
37 
33 
49 
33 
30 
26 
25 
23 
27 
28 
42 
Jahresminimum .... 
6 
4 
— 
1 
4 
— 
5 
— 
6 
9 
— 
1 
— 
— 
1 
6 
3 
5 
— 
’) H. Meyer, Beiträge zur Kenntnis der Gewitterperioden. Meteorologische Zeitschrift 1888, S. 8-5.
	        
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