Beiträge zur Klimatographie von Nordspauien und -Portugal
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Tabelle 38.
Wahrscheinlichkeit (°/u) dafür, daß der Niederschlag als Schnee fällt.
Seehöhe
(m)
•N
<V
Ö
cS
Pebr.
März
April
ci
a
Juni
Juli
Aug.
Ä
Ö
X
s
o
o
Winter
Frühling
Sommer
Herbst
Jahr
Serra da Estreila.
. (19)
1450
36
53
51
45
35
20
2
1
l
9
18
47
33
1
9
29,2
Guarda ....
. (20)
1039
27
32
31
2(3
io
4
2
—
—
—
4
10
30
15
1
5
17,0
Salamanca . . .
. (35)
811
24
21
21
17
6
1
—■
—
—
l
1
6
22
8
■
3
10.2
Avila
- (10)
1100
53
45
36
30
28
6
—
—
1
10
24
45
21
—
12
25,7
Soria
■ (35)
1065
35
35
28
27
15
2
—
—
—
—
3
15
33
15
—
6
17,4
Bürgos ....
. (35)
860
29
35
29
27
14
i
—
—
—
—
4
13
31
14
—
6
15,7
Pamplona . .
■ (20)
463
14
21
11
10
3
1
4
15
4
—
2
7,4
Bilbao ....
. (35)
17
4
9
5
4
1
1
6
2
—
—
2,6
Llanes ....
- (16)
27
1
5
2
1
—
—
—
—
1
3
—
—
—
1,3
Montalegre . . .
■ (17)
1027
14
25
20
20
16
4
—
—
—
3
6
20
13
—
1
12,6
Santiago ....
. (29)
271
3
3
3
3
1
—
—
—
—
'
—
1
3
1
1,6
15 an. In Pamplona kommen auf 100 Niedersclilagstage nur noch 7 Schneetage, und am ozeanischen
Fuße des kantabrischcn Gebirges und galicisclien Berglandes hat man unter 100 Tagen mit Niederschlag
nur einen bis drei solche mit Schnee zu erwarten.
In den meteorologischen Wintermonaten fällt auf der Höhe der Serra da Estreila und des kastilischen
Scheidegebirges in Avila (1100 m) durchschnittlich an jedem zweiten Niederschlagstage Schnee, in Guarda
beanspruchen während dieser Jahreszeit die Schneetage nur noch 30 u /o aller Niederschlagstage. In Sala-
manca reduziert sich dieser Prozentsatz auf 22, schwillt in Soria und Bürgos neuerdings durchschnittlich
auf 32 an, um nach den Küsten zu in Llanes und Santiago schnell auf rund 3 abzufallen. Ähnlich, nur
noch schroffer, gestaltet sich der Wandel in den verschiedenen Teilen unseres Gebietes in der folgenden
Jahreszeit. Während im Frühling auf der Serra da Estreila noch 33 w /o der Niederschlagstage Schnee
bringen, gilt dies am Fuße des Gebirgsstockes der Serra in Guarda nur mehr von 15 °/o, weiter land
einwärts erreicht diese Zahl den minimalen Prozentsatz von 8 und gewinnt in Llanes bereits die Null.
Im Sommer lassen sich auf der Serra da Estreila und in Guarda die winterlichen Flocken nur noch an
einem unter 100 Niederschlagstagen sehen, die übrigen Stationen bleiben, wie bereits aus den früheren
Erörterungen bekannt ist, in dieser Jahreszeit schneefrei. Im Herbste bleiben auch die Küstenstationen
noch so gut wie ohne Schnee (Wahrscheinlichkeit — 0), von Montalegre und Pamplona aus wächst die
Wahrscheinlichkeit. eines Schneetages unter allen Niederschlagstagen nach dem Innern zu langsam auf
rund 5 %, und sie erreicht ihr Maximum auf der Serra da Estreila und in Avila in dieser Jahreszeit mit
rund 10 °/o.
Was schließlich noch den spezielleren Verlauf der Wahrscheinlichkeitskurven an den verschiedenen
Stationen in der Jahresperiode anbelangt, so mag hier nur hervorgehoben werden, daß unter den Monaten
dem Dezember und Januar, als den Monaten, welche die größte numerische Anzahl der Schneetage auf
weisen, naturgemäß auch die größte Wahrscheinlichkeit zukommt dafür, daß der Niederschlag in der Form
von Schnee fällt. Im übrigen aber verweisen wir auf die Zahlenreihen der Tabelle 38, welche die in Rede
stehende Erscheinung in anschaulicher, lehrreicher Weise zur Kenntnis bringen.
Im Vergleich mit norddeutschen Verhältnissen sind fast alle Schneefälle auf der Iberischen Halb
insel als leichte zu bezeichnen'). Nur selten kommt es auf der Hochebene von Altkastilien zur Bildung
einer, wenn auch nur kurze Zeit andauernden zusammenhängenden Schneedecke außerhalb der Gebirge.
Die Schneefälle sind stets wenig ergiebig und schmelzen rasch wieder weg. Dagegen zeichnen sich die
höchsten Gebirgsstöcke durch ausgiebige Schneefälle und eine lang liegende Schneedecke aus. Die Gipfel
der Sierra de Guadarrama tragen Schnee von Ende Oktober bis Mitte Juli, zuweilen bis in den August, und
in dem 2000 m übersteigenden Granitmassiv der Sierra Segundera bedecken sich die höchsten Gcbirgs-
’) Hellmanu, 1, c. S. 363.
Archiv 1910. 2.
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