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Full text: 33, 1910

Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. 1910, Nr. 2. 
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Weit ausgreifender als die Schwankungen der Jahressummen der Regentage sind jedoch diejenigen 
der Monatssummen. In ihrem jährlichen Gange sind sie am kleinsten im Mai, am größten im Sommer, 
und zwar im Juli und August. Es kommt also den Monaten mit der geringsten Zahl der Niederschlags 
tage die größte prozentuale Veränderlichkeit derselben zu. Ein zweites sekundäres Minimum tritt auf im 
Herbste, dem alsdann das /.weite Maximum im Februar folgt. Dieses steht seinem Betrage nach indes 
nicht weit hinter dem primären sommerlichen Maximum zurück. Einen recht gleichmäßigen Gang der 
Schwankungen der Niederschlagshäufigkeit linden wir an der Nordküste, die ja überhaupt durch einen 
relativ ebenmäßigen Gang der Niederschläge durch alle Jahreszeiten ausgezeichnet ist. Das Hauptmaximum 
der prozentischen Veränderlichkeit fällt hier auf den Februar. Als wichtigstes Resultat unserer Rechnungen 
ergibt sich eine Zunahme der durchschnittlichen Veränderlichkeit der Regentage von der Küste aus land 
einwärts, wie es die folgende Übersicht 28 über die jahreszeitliche Veränderlichkeit der Tage mit Nieder 
schlag lehrt. 
Tabelle 28. 
Jahreszeitliche Veränderlichkeit der Häufigkeit der Regentage (°/o). 
Winter 
Früliling 
Sommer 
Herbst 
Bilbao 
30 
24 
24 
27 
Porto 
41 
3(5 
47 
34 
Guarda 
48 
28 
58 
37 
Burgos 
49 
30 
49 
3(5 
Valladolid 
55 
43 
49 
45 
Salamanca 
(54 
38 
(54 
47 
Wir können also folgern, daß die Veränderlichkeit der Niederschlagsfrequenz offenbar zunimmt, je 
mehr wir uns von der Quelle des kondensierten atmophärischcn Wasserdampfes entfernen. 
Vergleichen wir Tabelle 27 mit der Tabelle 9, so zeigt sich, daß die Häufigkeit und die Menge des 
Niederschlages um die zugehörigen Mittel im Laufe des Jahres annähernd nach wesentlich einem und 
demselben Gesetze schwanken. 
Die weitere Untersuchung der zeitlichen Schwankungen der Regenhäufigkeit zeigt, wie zu erwarten 
ist, wiederum einen Überschuß der negativen Anomalien. Ein ausgeprägter jahreszeitlicher Gang für die 
Wahrscheinlichkeit der positiven und negativen Anomalien läßt sich jedoch nicht erkennen, weshalb wir 
auf eine Wiedergabe der betreffenden Zahlenreihen hier verzichten. 
Versuchen wir schließlich noch eine Prüfung der räumlichen Veränderlichkeit der Niederschlagstage, 
so gelangen wir, wie die folgenden Ausführungen lehren werden, zu analogen Resultaten wie bei der Be 
trachtung der räumlichen Veränderlichkeit der Niederschlagsmengen. Zu diesem Zwecke haben wir er 
mittelt, um welche Zahl der Tage die mittleren Differenzen der jährlichen Regentage für einige aus 
gewählte Stationspaare schwanken. Diese Rechnungen führen zu folgender kurzen Übersicht 29. 
Tabelle 29. 
Mittlere Differenzen /) der korrespondierenden jährlichen Anzahl der Regentage und deren 
Veränderlichkeit V. 
Jahre 
1) 
V 
San Sebastián — Bilbao 
23 
9,7 
+ 5,0 
Huesca — Zaragoza 
29 
11,0 
0,2 
Valladolid — Salamanca 
33 
10.5 
(5,8 
Burgos — Soria 
34 
13,1 
7.0 
Soria — Huesca 
31 
13,4 
9,0 
Porto — Guarda 
34 
17.5 
13,9
	        
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