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Full text: 33, 1910

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Aus dem Archiv <lcr Deutschen See warte. 
11)10. Nr. 2. 
Verteilung der Zahl der Niedorschlagstage sein würde. ,.Hicr sind allerdings zur Feststellung der kleinen 
Unterschiede streng vergleichbare Daten erforderlich, auf der Iberischen Halbinsel aber bestehen hinsichtlich 
der Verteilung der Regentage —• sowohl in räumlicher als auch in zeitlicher Beziehung — so außer- 
ordentliche Verschiedenheiten, daß wir sicher sein können, die Verteilung der Nicderschlagstagc in ihren 
Hauptzügen schon jetzt richtig zu erfassen“ 1 ). Wie die folgenden Ausführungen zeigen werden, gewähren 
uns die vorläufigen Angaben über die Niedcrschlagshäirfigkeit ein Bild, welches alle Beziehungen zu den 
Quellen des atmosphärischen Wasserdampfes und den Fördernissen und Hemmnissen der Kondensation 
aufweist, also die Abhängigkeit von der marinen und zentralen Lage, von der vertikalen Gliederung des 
Landes, sowie von der Luv- und Leeseite der Gebirge hervortreten läßt. 
Für die Ableitung der mittleren Zahl der Tage mit Regen wurden natürlich nur solche Stationen 
licrangezogen, welche über eine längere Reibe von Beobachtungsjahren verfügen. Die Resultate dieser 
Rechnungen sind in der Tabelle 25 (S. 49) zusammengestellt worden, aus der auch die zur Verwendung 
gekommenen Jahrgänge zu ersehen sind. 
11. Die horizontale und vertikale Verteilung der Niederschlagshäufigkeit. 
Die in der Tabelle 25 des vorhergehenden Abschnittes mitgeteilten Daten geben uns ein schätzens 
wertes Hilfsmittel an die Hand, ein Gesamtbild der Verteilung der Niederschlagshänfigkeit in Nordspanien 
und -Portugal zu entwerfen. Ein flüchtiger Blick auf die Werte der Tabelle 25 lehrt zunächst, daß der 
gesamte Länderraum, den man als das Iberische Tafelland bezeichnet, die geringste Anzahl der Tage mit 
Niederschlag aufweist. Die Umwallungen aber, welche die Hochebene von Altkastilien und das Ebrobockcn 
abschlicßen, sind durch eine weit höhere Frequenz der Niederschläge ausgezeichnet. 
Wendet man sich von der Nordwestecke der Iberischen Halbinsel aus südostwärts, so findet man 
in La Coruña bereits 120, in Santiago auf der Höhe des galicischen Berglandes in nur 271 m Scchöhe 
sogar 173 Tage mit Niederschlag. Man erkennt also, daß auf der Seite, von welcher die regenspendenden 
Winde das galicischc Bergland treffen, die Gelegenheit zu Kondensationen des atmosphärischen Wasscr- 
dampfes gefördert wird, und zwar sowohl mit Annäherung an den Gebirgswall als auch während des An 
stieges mit zunehmender Seehöhe. Zu demselben Resultate gelangt man, sobald man sich von der West 
küste aus ostwärts begibt. So zeigt La Guardia in 8 m Seehöhe 113, Porto in 100 m Höhe bereits 123 
und Montalegre in 1027 m Meereshöhe sogar 130 Regentage. Auf dem landseitigen Abfall des galicischen 
Bcrglandes und nordportugiesischen Hochlandes dagegen nimmt mit wachsender Entfernung von der 
Wetterscheide die Häufigkeit des Regenfalles wieder ab. Im Jahresmittel erhalten nämlich Moncorvo 01, 
León 87, Falencia 68 und Toro (34 Tage mit Niederschlag, ln Valladolid wird durch die Erhebungen der 
Montes de Torozos die Frequenz wieder etwas gesteigert auf 73 Tage. 
Wandert man vom Golf von Biseaya ans landeinwärts, .so hat man ein mannigfaltigeres Profil zu 
begehen, trifft aber hierbei dieselben Beziehungen zwischen Bodengestalt und Regenhäufigkeit wieder. Es 
beträgt die Zahl der Tage mit Niederschlägen in Santander 153, in Bilbao 1(38. Hier befindet man sich 
unmittelbar am Fuße des Baskischcn Gebirges und der Depression, welche das Bindeglied zwischen dem 
Kantabrischen Gebirgszuge und den Westpyrenäen bildet. Auf dem Plateau selbst trifft man die Station 
Vergara an mit 175 Regentagen. Jenseits der nördlichen Umwallung des Tafellandes sinkt auf der Hoch 
ebene von Altkastilien und besonders im Ebrobecken diese Zahl bedeutend herab. Man zählt in Pamplona 
noch 121, in Logroño dagegen nur noch 80, in Huesca 75, in Barbaste 72 und in Zaragoza gar nur 
noch 60 Regentage. Hier ist man überall im Regenschatten (Lee) des Kantabrischen Gebirges und der 
Pyrenäen. Dasselbe trifft zu für die Kastilische Hochebene, wo in Oña im Jahresdurchschnitt nur 86 Nieder 
schlagstage beobachtet werden; doch befindet man sich hier gleichzeitig auf der Regenseite (Luv) des 
östlichen Randgebirges der altkastilischen Hochfläche. Daher verringert sich liier die Niederschlagsfrequenz 
nicht so sehr wie im Ebrobecken, wo sich die Leeseite des Küstengebirges freier entwickeln kann. Auf 
die Nordseite des östlichen Randgebirges gelangen die Regenwinde erst, nachdem sie den hohen Wall des 
Kantabrischen Gebirges überschritten haben und hierbei schon des größten Teiles ihrer Feuchtigkeit ent 
ledigt wurden. Daher kommen in Burgos nur mehr 99 und in Soria 90 Regentage im Jahre vor. Zu einer 
q llell m ¡i ii ii, 1. c. p. 35->.
	        
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