Skip to main content

Full text: 33, 1910

36 
Ans dein Archiv der Deutschen Seewarte. 1910, Nr. 2. 
längeren Reihen auf als die Regenperioden. Denn während Regenperioden von mehr als sieben Monaten 
außerordentlich selten sind, kommen Trockenperioden von mehr als zehn Monaten an fast allen Stationen 
vor. Ein allgemein gültiges Gesetz der Aufeinanderfolge zu trockener und zu nasser Perioden läßt sich 
jedoch ebenso wenig nach weisen wie ein Zusammenfallen der Trocken- und Regenperioden in den einzelnen 
Jahren an den verschiedenen Stationen. 
Kehren wir zu unserer Tabelle 18 zurück, so bemerken wir weiter, daß das Verhältnis der Jahrcs- 
sununen des Niederschlages mehr oder weniger benachbarter Stationen keineswegs ein konstantes ist, man 
kann aber auf Grund der vorwiegend gleichsinnigen Abweichungen erwarten, daß es weniger variiert, als 
die Jahressummen selbst. Bis zu welchem Grade diese Vermutung zutrifft, läßt die folgende Über 
sicht 21 erkennen. 
Tabelle 21. 
Mittleres Verhältnis Q der korrespondierenden Jahressummen des Niederschlages benachbarter 
Stationen und dessen Veränderlichkeit V. 
Jahre 
Q 
V 
San Sebastian : Bilbao .... 
23 
1.17 
+ 0,09 
Bilbao : Oviedo 
38 
1,32 
0.14 
Flanes : Oviedo 
15 
1,00 
0,08 
Arnao : Oviedo 
11 
1,24 
0,05 
La Guardia : Vigo 
12 
1,02 
0,13 
Oña : Burgos 
19 
1,04 
0.15 
La Vid : Valladolid 
16 
1.10 
0,15 
Avila : Segovia 
8 
1,35 
0,13 
Man findet darin zunächst den mittleren Quotienten der korrespondierenden Jahressummen des 
Niederschlages von acht Stationspaaren angegeben, abgeleitet aus der angeführten Zahl von Beobachtungs 
jahren. Alsdann wird die Veränderlichkeit dieses Quotienten, gerechnet als mittlere Abweichung der 
einzelnen Quotienten vom mittleren, mitgeteilt. Diese letzte Größe ist besonders bemerkenswert. Sie 
bewegt sich in unserem Falle zwischen 0,08 bis 0,15 und beträgt im Durchschnitt 0,11. Dagegen ist die 
mittlere Veränderlichkeit der Jahressummen des Niederschlages selbst laut Tabelle 9 mit 0,12 bis 0,24, im 
Durchschnitt mit 0,18 bemessen, beträgt also fast doppelt so viel als die Veränderlichkeit der hier an 
geführten Verhältniszahlen. In diesem Maße ist mithin die räumliche Veränderlichkeit der Niederschlags 
höhen kleiner als die zeitliche. Der wahrscheinliche Fehler eines Mittels dieser Verhältniszahlen der Jahres 
mengen des Niederschlages zweier Stationen ist demnach auch etwa zweimal kleiner, und die Zahl der Jahre, 
die zur Erreichung einer bestimmten oberen Fehlergrenze nötig sind, wird deshalb viermal geringer. Man 
kann daher für Orte mit kurzer Beobachtungsdauer die normale jährliche Niederschlagshöhe sicherer mit 
Ililfe der langjährigen Beobachtungen einer benachbarten Normalstation ableiten, als durch die eigenen 
Messungen allein. Bezeichnen z. B. A und N die korrespondierenden Regensummen zweier benachbarter 
Stationen, von denen für A nur eine kurze Reihe von Beobachtungen vorliegt, für N dagegen die mittlere 
Niederschlagshöhe s* für die Normalperiode bekannt ist, so erhält man nach Hann ] ) die normale, auf die 
selbe Periode wie N bezogene Regenmenge s„ der Station A durch die Gleichung: 
A 
s " s “ ‘ y' 
Ein gleiches Verfahren eignet sieh auch zur Reduktion der monatlichen Niederschlagshöhen von 
kurzen Beobachtungsreihen auf die Normalperiode einer Hauptstation, und diese Methode bietet selbst 
dann erhebliche Vorteile, wenn Stationen eines Gebirgslandes aus ziemlich verschiedenen Lagen und an 
sehnlichen Entfernungen miteinander verglichen werden sollen. Es wurde daher dieses Verfahren für die 
Reduktion der Monatsmittel der einzelnen Stationen unseres Gebietes auf die Normalperiode 1861—1900 
') H ann, Untersuchungen über die Regenverhältnisse von Österreich-Ungarn. II. Teil. Wiener Berichte Bd. 81, 
II. Abt, 1880, S. 57.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.