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Aus dom Archiv der Deutschen Seewarte. 1910, Nr. 2.
ein einziges Jaln- gibt, welches an allen Stationen zu trocken oder zu naß gewesen ist. Für unser be
schränktes Gebiet gilt nun diese Tatsache freilich nicht; denn aus den hier vorgeführten Zahlenreihen
ergibt sich, daß es auf dem von uns betrachteten Areale doch einzelne bemerkenswerte Jahrgänge gibt,
welche dasselbe Vorzeichen haben. So erscheinen an sämtlichen Stationen die Jahre 1863, 75, 97 und 98
als zu trocken, denselben Charakter zeigen mit ganz verschwindenden Abweichungen zum Plus die Jahre
1887, 90, 94 und 90. Als zu naß zeigt sich an allen Stationen allerdings kein einziges Jahr, doch nähern
sich diesem Verhältnis ganz bedeutend die Jahre 1865, 85 und 86, in denen nur je eine Station ein ganz
geringes abweichendes Verhalten zeigt.
Betrachten wir die Regenhöhen aufeinanderfolgender Jahre an den einzelnen Stationen und bestimmen
die Häufigkeit des Auftretens gleicher Vorzeichen, so bemerken wir, wie die nächste Tabelle 19 lehrt, daß die
Wahrscheinlichkeit eines zu trockenen Jahres im allgemeinen von Norden nach Süden zu, und umgekehrt
diejenige eines zu nassen Jahres in derselben Richtung abnimmt. In Coimbra halten sich die beiden
Wahrscheinlichkeiten das Gleichgewicht. Man kann also hier auf ein trockenes Jahr ebenso häufig rechnen
wie auf ein nasses. Docli geht aus dieser Übersicht wiederum sehr deutlich hervor, daß die örtliche Lage
einer Station bei der Verteilung der trockenen und nassen Jahrgänge eine bedeutende Rolle spielt, und
daß es zur Erkenntnis einer sichern Gesetzmäßigkeit dieser Erscheinung wohl noch längerer Reihen von
Beobachtungsjahren bedarf, als einstweilen zur Verfügung stoben.
Tabelle 19.
Wahrscheinlichkeit
Wahrscheinlichkeit
eines
trockenen
Jahres
eines
nassen
Jahres
eines
trockenen
Jahres
eines
nassen
Jahres
Santiago ....
38
62
Huesca ....
54
46
Valladolid . . .
44
56
Oviedo
54
46
Zaragoza ....
49
51
Salamanca . .
54
46
Coimbra ....
50
50
Porto
55
45
Soria
51
49
Burgos
59
41
La Corufia . . .
52
48
Guarda ....
61
39
Bilbao
54
46
Untersuchen wir die Regenmengen aufeinanderfolgender Monate, so ersehen wir an allen Stationen
unseres Gebietes wiederholt anhaltende Regen- und Trockenperioden. Ziehen wir nur jene in Betracht,
wo durch mindestens fünf aufeinanderfolgende Monate Abweichungen gleichen Zeichens Vorkommen, so
ergeben sich für die in Tabelle 20 mitgeteilten Stationen die jeweils vorkommenden Fälle von Perioden
mit anhaltendem Regenüberschuß, beziehungsweise mit Regendefizit,
Tabelle 29.
Anzahl der Gruppen von n > 5 aufeinanderfolgenden Monaten, A mit Regeniiber,schuß, R mit Regendefizit.
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§
Oviedo
Santiago
Porto
Coimbra
Guarda
4 S
~2 S
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4 aS
£-6
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Iß
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OQ
Huesca
N
©
N
5
1
5
1
3
3
A
1
2
4
7
1
3
2
6
1
2
1
—
1
1
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—
—
1
1
í
7
1
—
1
1
1
—
—
1
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1
—
—
8
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—
1
—
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—
1
—
9
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