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Full text: 32, 1909

3Q Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. 1909, Nr. 2. 
§ 36. Änderung der Zahl der rechtzeitig und der verspätet gewarnten Sturmwarnungen, der 
l ab. XVIII. Fehlwarnungen sowie der Überraschungsstürnie gegen das vorangehende Jahrzehnt. In Tabelle XVIII 
finden wir die Änderungen zusammengestellt, die die Prozentzahlen der rechtzeitigen und der verspäteten 
Warnungen, der Fehlwarnungen und der Überraschungsstürme des vorangehenden Jahrzehnts erfahren 
haben; diejenigen Änderungen, deren Vorzeichen mit dem von einer wirklichen Besserung der Sturm 
warnungen verlangten Zeichen übereinstiiiimt, sind fett gedruckt. 
Tabelle XVIII. 
Änderungen der Prozente der rechtzeitig und der zu spät erlassenen Sturmwarnungen, sowie der 
Fehlwarnungen und der Überraschungsstürme. 
Küsten 
gebiet 
Rechtzeitige War- 
nungen 
(-{- — Gewinn) 
Zu späte Warnungen 
(— = Gewinn) 
Fehlwarnungen 
(— = Gewinn für Signalerfolg) 
Überraschungsstürme 
(— = Gewinn für Sturm* rfolg) 
Mai/Angust 
Sept. 'April 
Mai/Angust 
Sept./April 
Mai/August 
Sept./April 
Mai/August 
Sept./April 
VI IX 
— 9 
—' 5 
+ 29 
+ 16 
— 13 
-11 
— 5 
— 6 
IV/V 
0 
+ 4 
1 
+ 6 
+ 8 
+ 9 
— 12 
— 11 
III 
+ 24 
+ 1S 
4 
2 
+ 6 
+ 5 
— 31 
— 21 
II 
+ 4 
+ 4 
— 1 - 
0 
+ 16 
+ 9 
— 1 
— 5 
I 
+ 14 
+ 1 
+ 1 
+ 8 
— 13 
— 3 
— 14 
— 1 
Die Vorzeichen der Änderungen befinden sich überwiegend in Übereinstimmung mit dem Vor 
zeichen , das durch eine wirkliche Besserung der Sturmwarnungen herbeigeführt worden sein müßte. In 
diesem Sinne bemerken wir die Abnahme der Überraschungsstürme auf allen Gebieten und die Zunahme 
der rechtzeitigen Warnungen auf allen Gruppen mit Ausnahme der Nordseeküste, während für die ver 
späteten Warnungen und die Fehlwarnungen ungünstigere Erfolge vorliegen. Trotz der hier für das 
Jahrzehnt 1896 bis 1005 berechneten zu hohen Prozentzahlen der Fehlwarnungen finden wir aber für die 
Nordsee und die preußische Küste dem Sinne nach entsprechend dem Einfluß einer Wertsteigerung der 
Warnungen eine Abnahme der Fehlwarnungen, während für die westliche Ostsee bis zur liinterpommerschen 
Küste eine Zunahme aus dem angegebenen Grunde hervortritt; das Schema läßt aber deutlich erkennen, 
daß die Abnahme über den beiden ersteren Gebieten möglicher Weise auf den dort gegebenen Einfluß der 
erhöhten Stationsdichte (c) zurückzuführen ist. Durch dieselbe Einwirkung ist offenbar auch die Abnahme 
der rechtzeitigen Warnungen an der Nordsee zu erklären, wie auch die Zunahme der verspäteten Warnungen 
an dieser und der preußischen Küste, die sich im Gegensatz zu dem übrigen Gebiet dem für die Fehl 
warnungen hervortretenden Verhalten entsprechend erweist. Das einzig Auffällige läßt das Schema bei 
den verspäteten Sturmwarnungen im September April für die westliche Ostsee hervortreten; hier scheint 
sich ein Einfluß des Hinzutretens von zwei Sturmwarnungsstellen zu den im vorigen Jahrzehnt vorhandenen 
acht anzudeuten. 
Das Schema läßt erkennen, daß mit Rücksicht auf die mit dem Einfluß einer inneren Wertsteigerung 
der Sturmwarnungen konkurrierenden Einwirkungen b, c und d ein sicheres Urteil über eine wirkliche 
Besserung der Sturmwarnungen nur in wenigen Fällen möglich ist, indem ein solcher Schluß nur für die 
warme Jahreszeit hinsichtlich der rechtzeitigen Warnungen für Gruppe III, hinsichtlich der verspäteten 
Warnungen für Gruppe IV/V und 111 sowie hinsichtlich der Überraschungsstürme für die Gruppen VI/IX 
bis III möglich ist. Da jedoch mit Sicherheit angenommen werden darf, daß die für Mai/August hervor 
tretenden Fortschritte mindestens in demselben Grade auch in der kalten Jahreszeit bestanden haben, und 
ebenso anzunehmen ist, daß für den Osten mindestens derselbe Fortschritt wie für den Westen vorliegen 
muß, so ist ein Wertzuwachs der Sturmwarnungen mindestens hinsichtlich der rechtzeitigen Warnungen 
von Rügen ostwärts, der verspäteten Warnungen für die Ostsee und hinsichtlich der Überraschungsstürme 
für die ganze Küste und zwar für Sommer und Winter als erwiesen anzusehen; dieses dürfte aber auch 
hinsichtlich der Fehlwarnungen der Fall sein. Weitergehende Schlußfolgerungen sind aber, besonders auch 
hinsichtlich der Nordseeküste, mit Rücksicht auf die aus dem Schema hervor tretenden verschiedenartigen 
Beeinflussungen der in Tabelle. XVIII zusammengestellten Zahlen nicht möglich.
	        
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