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Full text: 32, 1909

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. 1909, Nr. 2. 
'ab. XVII. § 85. Die Beurteilung an tler Hand der Sturmerfolg- und der Signalerfolgprozente. In Tabelle XVII 
sind die auf Grund der Sturmtage und der Sturmphänomene berechneten Sturmerfolgprozente mit den 
Signalerfolgprozenten zusammengestellt. Die auf Sturmphänomene gegründeten Sturmerfolgprozente sind 
durchweg etwas kleiner als die auf Grundlage der Sturmtage berechneten. Diese sind in der kalten Jahres 
zeit mit Ausnahme der preußischen Küste erheblich größer als die Signalerfolgprozente und in der warmen 
Jahreszeit ihnen sehr nahe gleich bis auf die Nordsee und die preußische Küste, wo der Signalerfolg er 
heblich größer ist. Vergleichen wir die Tabellen XVI und XVII, so bemerken wir, daß für jede Gruppe 
und für jede Jahreszeit Signalerfolg und Sturmerfolg (nach Sturmtagen) gegeneinander die entgegengesetzte 
Größenanordnung wie die entsprechenden Häufigkeitszahlen der ungewarnten Sturmphänomene und der 
Fehlwarnungen gegeneinander aufweisen; ist für ein Gebiet die Zahl der Fehlwarnungen größer als die 
der ungewarnten Stürme, so überwiegt der Sturmerfolg über Signalerfolg. Da ohne eine wirkliche Besserung 
der Sturmwarnungen eine Abnahme der Überraschungsstürme nur durch eine Zunahme der Fehlwarnungen 
zu erkaufen ist, so tritt hier der Gegensatz der beiderlei Erfolgprozente und der ihnen zukommende 
Charakter der gegenseitigen Ergänzung hervor, und es darf zugleich geschlossen werden, daß wohl im ganzen 
nicht wesentliche Verschiedenheiten hinsichtlich der Zuverlässigkeit der Sturmwarnungen für die ver 
schiedenen Gebiete der Küste bestehen. Bilden wir das Mittel aus den beiderlei Erfolgprozenten « und y 
ic -|- y ..... 
und bezeichnen wir den Ausdruck Ion - kurz als den Mißerfolg des Sturmwarnungswesens, so be 
merken wir, daß dieser Mißerfolg meist der Summe der Prozente der ungewarnten Sturmphänomene und der 
Fehlwarnungen ziemlich nahe kommt; wir finden als Überschuß dieser Summe über jenen Mißerfolg: 
VI/IX 
IV/V 
III 
II 
I 
Mai/ August — 3 
+ 6 
+ 6 
+ 29 
+ 15 
September/April — 3 
+ 4 
+ io 
+ 18 
+ 4 
Jahr — 2 
+ 4 
+ 9 
+ 20 
+ 8 
so daß in der Tat, mit Ausnahme der pommerschen Küste und für Mai/August auch der preußischen Küste 
die Summe der Prozentzahlen der Überraschungsphänomene und der Fehlwarnungen etwa gleich dem 
Gesamtmißerfolg des Sturmwarnungswesens hervortritt. Da es sich hier durchweg um Prozentzahlen auf 
verschiedener Basis handelt, so ist dieses Ergebnis mehr als em zufälliges anzusehen. 
Tabelle XVII. 
Trefferprozente nach Sturmtagen (I bis 5) («), Sturmphänomenen (I bis 5) (ß), nach Sturmwarnungen (y) 
und Änderung gegen 1886 bis 1895. 
Küsten 
gebiet 
Mai/Aug 
ust 
Sept. /April 
Jahr 
Ändert 
Mai/August 
ingen gegen 1886 
September; April 
ris 1895 
Jahr 
— 
Ci 
Y 
Ci 
ß Y 
a 
ß y 
a 
ß 
V 
a 
ß 
V 
« 1 ß 
Y 
VI/IX 
29 
24 
41 
75 
69 I 64 
69 
62 62 
— 4 
— 9 
— 14 
— 3 
- 5 
— 3 
— 31 — 6 
— 3 
TV/V 
63 
56 
63 
79 
76 ! 57 
77 
73 : 58 
+ ~ 
0 
— 11 
+ 4 
+ 4 
— 15 
+ 6+5 
— 14 
HI 
58 
54 
56 
82 
74 66 
78 
70 65 
+ 19 
+ 24 
- 5 
+ 23 
+ 18 
— 4 
+ 24 +21 
— 3 
II 
45 
40 
45 
75 
69 57 
70 
64 56 
F 9 
+ 4 
— 8 
+ 7 
4 
— 9 
+ 9 + 5 
— 8 
I 
33 
32 
64 
63 
57 ! 73 
57 
51 72 
+ io! 
+ 14 
+ 9 
+ 4 
+ i 
-— 5 
+ 4 + 1 
— 3 
Bei Würdigung der Erfolgprozente der Tabelle XVH müssen wir uns vergegenwärtigen, daß die 
Signalerfolgprozente infolge der durch eine ungünstige Kritik hervorgerufenen Erhöhung der Zahl von 
Fehlwarnungen zu klein sind, so daß sie in Wirklichkeit den Sturmerfolgprozenten etwa gleich und teilweise 
wohl größer als diese sein werden. Die Warnungen genügen im Sommer den Anforderungen noch nicht, 
während die Erfolge in der kalten Jahreszeit erheblich besser sind, zumal wenn wir uns an den Nachweis 
erinnern, daß die Erfolge für die stärkeren Stürme erheblich besser als für die schwächeren Stürme sind. 
E. Vergleich des Erfolges der Sturmwarnungen in den Jahrzehnten 18o6 bis 1895 und 1896 bis 1905. 
Für den Erfolg des Sturmwarnungswesens sind maßgebend die Zahl der rechtzeitigen und der ver 
späteten Warnungen, der Fehlwarnungen und der Überraschungsstürme. Die Abhängigkeit dieser Häufigkeits-
	        
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