Beitrage zum Klima von Norderney.
31'
Jan.
Febr.
März
April
1
, Mai
Juni
Juli
Aug.
Sept.
Okt.
Nov.
1
Dez.
,
Monatsminima
;
1883
82
73
48
40
51
58
50
64
62
54
51
71
1882
(39
51
55
40
41
40
57
50
49
65
56
69
1883
47
00
28
34
44
51
36
59
54
58
65
65
1884
(30
(31
60
39
45
49
42
49
58
57
53
72
1885
74
(35
49
45
55
49
54
58
(32
64
67
54
188(3
41
61
07
52
49
59
58
61
50
64
74
67
1887
72
38
27
41
56
48
30
57
54
59
44
58
1888
60
00
73**)
54
49
46
68
58
54
56
50
70
1889
70
02
52
57
43
40
53
60
51
65
67
65
1890 bis Sept.
04 t)
51
50
59
45
61
56
62
59
—
—
—
Mittleres Maximum
64.5
58.1
50.9
46.7
47.8
50.1
51.0
57.8
55.3
60.0
58.6
65.7
Zunächst erkennt man den sehr geringen Unterschied zwischen den Morgen- und Abendwerten gegen
die des Mittags, welche selbst in den zehnjährigen Mitteln der Sommermonate wenig mehr als 10°/o
betragen; dabei sind die Differenzen zwischen der Mittags- und Abendbeobachtung in der warmen Jahres
zeit durchweg um 2—3 % größer als die zwischen der Morgen- und Mittagsablesung, d. li. die relative
Feuchtigkeit ist in Norderney abends 10 Uhr in dieser Zeit größer als morgens 8 Uhr. Dieses Resultat
kann an sich nicht als unwahrscheinlich gelten, da der Morgentermin nur 6 Stunden, der Abendtermin
aber 8 Stunden vom Mittagstermin entfernt liegt und ersterer in den Sommermonaten von der schon hoch
stehenden Sonne nicht unbeträchtlich beeinflußt wird, während der Abendtermin stets nach Sonnenuntergang
fällt. Es ist deshalb kaum zulässig, hieraus auf eine besondere klimatische Eigentümlichkeit von Norderney
zu schließen, die etwa mit den Land- und Seewinden in Beziehung zu bringen wäre. Die Geringfügigkeit
der Tagesschwankung dürfte aber, wenn auch im Ausmaß etwas niedrig, doch als charakteristisch für ein
Inselklima anzusehen sein.
Um die an sich nicht abzuweisende Vermutung, daß die Unempfindlichkeit des Hygrometers die
Veranlassung zu dieser geringen Tagesamplitüde gegeben haben könnte, einigenmaßen zu bewerten, habe
ich am Schluß der Tabelle die Monatsminima zusammengestellt; man erkennt hieraus, daß fast in allen
Monaten recht geringe Feuchtigkeiten beobachtet worden sind, wie 27 und 28% im März, 3ö°/o im Juli,
die den anderswo vorkommenden durchaus entsprechen; man wird deshalb kaum Grund haben, das In
strument hierfür verantwortlich zu machen.
Der jährliche Gang der relativen Feuchtigkeit ist natürlich in den Mittagswerten am deutlichsten
ausgesprochen: Januar und Dezember weisen die höchste, Mai und Juni die geringste Feuchtigkeit auf.
Die Jahresamplitüde der zehnjährigen Monatsmittel ist aber ebenfalls mit 14.4, 1 % auffallend klein; für den
Morgentermin beträgt sie nur 8.3 %, für den Abendtermin nur 5.8 °/o; bei beiden liegen die Werte aus
nahmslos über 80 °lo.
In den zehnjährigen Monatsmitteln der Tage ist die Jahresschwankung natürlich noch weiter ver
mindert; in ihnen hat der April die geringste, 78.2 °/o, der Januar die größte relative Feuchtigkeit, 87.4 %,
die Amplitüde beträgt also 9.2%. Auch in den mittleren Monatsminima der zehnjährigen Reihe kommt der
jährliche Gang gut zum Ausdruck, wenn auch im Herbst einige kleine Sprünge Vorkommen; im April und
Mai treten durchschnittlich die niedrigsten Minima, unter 50 °/o, im Dezember und Januar die höchsten mit
(35% auf; die Amplitüde beträgt 19% zwischen (35.7 °/o im Dezember und 4(3.7% im April.
Ein weiteres Eingehen erscheint mir in Anbetracht des bei den meteorologischen Stationen sonst
nicht gebräuchlichen Instrumentes nicht ratsam.
**) 16.—26. März 1888 fehlen,
f) 19.—9. Januar 1890 fehlen.