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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. 1908, Nr. 1.
April
bis Se
ptembe
r
Oktober bis März
Höhe
Höhe
Boden
0.5 km
1 km
2 km
3 km
Boden
0.5 km
1 km
2 km
3 km
Östliche
Winde. . \
S
771
1119
1135
— 19
+ 45
663
1319
1269
+ 54
+ 49
Z
197
197
197
115
50
156
156
156
88
33
M
3.9
5.7
5.8
5.6
6.7
4.3
8.4
8.1
8.7
9.6
Westliche I
Winde. . |
s
1548
2400
2716
+ 282
+ 264
1653
3613
3680
+ 180
+280
z
324
324
324
207
105
322
322
322
184
81
M
4.8
7.4
8.4
9.8
10.9
5.1
11.2
11.4
12.4
14.8
(
S
2333
3525
3879
+ 277
+ 310
2316
4992
5024
+ 239
+329
Insgesamt. 1
z
541
541
541
337
161
504
504
504
278
114
M
4.3
6.5
7.2
8.0
9.1
4.6
9.9
9.9
10.8
12.8
Die Zahlenreihen für östliche und für westliche Winde findet man in der unten folgenden Figur
anschaulich graphisch dargestellt: die senkrechte Koordinate ist die Höhe, die wagerechte die Wind
geschwindigkeit. Die Seehöhe der Station betrug bei Hamburg durchweg 17 m für das Thermometer,
20 für das Anemometer, bei Berlin am Boden
zuerst 36, später 122, durchschnittlich etwa
80 m. Die Höhe des Anemometer-Schalen
kreuzes über dem Boden war bei der ersteren
Station 5V» m, bei der letzteren zuerst 30,
später 9 m, seine Seehöhe ist also für
„Berlin“ in der hier benutzten Zeit als durch
schnittlich 100 m anzunehmen.
Die auf Hamburg bezüglichen Kurven
sind mit H, die auf Berlin bezüglichen mit B
bezeichnet; iv bedeutet warme, 7; kalte Jahres
zeit, E östliche, W westliche Winde.
Alle Kurven zeigen ein sehr schnelles
Anwachsen der Windgeschwindigkeit bis zu
etwa 500 in Seehöhe. In dieser Höhe stellt
sie sich im allgemeinen Durchschnitt auf der
Drachenstation der Seewarte beinahe doppelt
so hoch, wie am Anemometer auf dem Dach;
auf dem Preußischen Aeronautischen Observa
torium dagegen, wo die Aufstellung des
Anemometers sowohl in Reinickendorf als
auch in Lindenberg noch bedeutend freier
war, hat das Drachenanemometer in 500 m
Seehöhe durchschnittlich nur 1V2 mal so große
Windgeschwindigkeit geliefert, wie das 400 m tiefer befindliche fest aufgestellte Anemometer; oder, was
wesentlicher ist, 400 m über dem Boden betrug die Windgeschwindigkeit das Anderthalbfache von dem,
was sie 20 m über dem Boden war.
Die Differenz zwischen der Spitze des Eiffelturmes und dem Dache des Bureau Central zu Paris
wurde bekanntlich sehr viel größer gefunden. Im Mittel der Jahre 1890—95 war die Windgeschwindig
keit auf der ersteren, 305 m über dem Boden, 8.71 mps, auf dem letzteren, 21 m über dem Boden,
nur 2.15. Offenbar ragte das Thermometer auf dem Bureau, trotz der bedeutenden Höhe über dem Boden,
allzu wenig über die unebene Oberfläche des Häusermeeres von Paris hinaus. In der Tat gibt das Anemo
meter auf dem Montsouris-Observatorium, ebenfalls 20 m über dem Boden, im Jahresmittel 4.0 mps, was
sich den an freigelegenen Anemometern in Norddeutschland und England gewonnenen Jahresmitteln von
mps 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20