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Full text: 29, 1906

I)r. G. Schott u.Dr.P.Perlewitz: Lotungen I.N.M.S. „Edi“ u. des Kabeldampfers „Stephan“ im westl. Stillen Ozean, jg 
Unregelmäßigkeiten fallen bei dieser Darstellung sofort ins Auge. Sieht man von diesen ab und zieht eine 
ausgeglichene Temperaturkurve, wobei man die jeweils niedrigste, in einem bestimmten Tiefenhorizont ge 
messene Temperatur bevorzugt, so kann man unter der Annahme, daß die Bodentemperaturen zunächst 
— wenn nicht besondere Bodengestaltung dies verhindert, wie z. B. in rings abgeschlossenen Becken 
(Celebes-See) — auch maßgebend und identisch sind mit den Temperaturen des freien Ozeans gleicher Tiefe, 
an der Hand der neu gemessenen Bodentemperaturen versuchen, ein Bild von der vertikalen Wärme 
verteilung im westlichen Stillen Ozean überhaupt zu gewinnen. 
Man erhält dann folgende Tabelle: 
200 m 
400 m 
600 m 
800 m 
1000 m 
1500 m 
2000 in 
3000 m 
g 
O 
o 
o 
5000 m 
6000 m 
0— 5° N. 
— 
— 
5.3° 
3.9° 
3.0“ 
2.0° 
1.8“ 
1.7° 
1.7° 
5—10° N. 
— 
9.5° 
7.8° 
6.0° 
5.1° 
3.5° 
2.8° 
2.0° 
1.8° 
1.7° 
— 
10—15° N. 
— 
13.0° 
6.5° 
4.3° 
3.3° 
2.3° 
2.0“ 
1.8° 
1.8° 
1.7° 
— 
15—20° N. 
— 
— 
— 
— 
— 
— 
— 
— 
’ 
1.7“ 
20—25° N. 
— 
— 
— 
— 
— 
— 
2.2° 
1.8° 
1.5° 
1.2° 
0.6° (?) 
25—30 ° N. 
17° 
12.0° 
8.0° 
6.0° 
4.6° 
3.4° 
— 
— 
— 
— 
Gesamtmittel 
— 
— 
— 
— 
4.6° 
3.3° 
2.5“ 
1.9° 
1.7° 
1.6° 
ca. 1.5“ 
Diese aus den ausgeglichenen Kurven abgeleiteten Temperaturwerte stimmen für die großen Tiefen 
recht gut mit den Mittelwerten überein, die man erhält, wenn man sämtliche für eine bestimmte Tiefe 
gefundenen Bodentemperaturen unkorrigiert zusammenrechnet; in letzterem Falle erhält man nämlich für 
die Tiefe von 
1500 m 
2500 m 
3500 m 
4500 m 
5500 m 
3.4° 
2.3° 
1.9° 
1.7° 
1.6“ 
(33) 
(18) 
(12) 
(16) 
(17) 
Die in Klammem stehenden Zahlen bedeuten die Anzahl der Beobachtungen. Von S. M. S. „Planet“ 
dürfen wir demnächst eigens zu dem -Zwecke der Feststellung der vertikalen Temperaturverteilung aus 
zuführende Serienmessungen aus diesen Gegenden östlich von den Philippinen erwarten; es wird dann 
lehrreich sein, zu sehen, ob die hier zu diesem Zwecke versuchte Benutzung der Bodentemperaturen einiger 
maßen die tatsächlichen Verhältnisse aufgeklärt hat oder nicht. 
Zu 8. 10, Betrachtungen über den Charakter der Gräben, wird noch nachträglich folgendes bemerkt: 
M. Friederichsen hat, was den Verfassern dieser Arbeit entgangen war, schon 1901 in den Mitteil, der Geogr. Ges. zu 
Hamburg (XVII, 8. 2—4) den Carolinen-Graben, der mit unserem Guam-Graben identisch ist, als jugendlichen Einbruch 
angesehen und gesagt: „Da nach den bisherigen Erfahrungen unterseeische Gräben, wie der Atacama-und Aleuten-Graben, 
vornehmlich an den Rändern von Festländern Vorkommen, so liegt es nahe, hier (bei den Carolinen), wo wir solchen Ab 
stürzen fern vom heutigen Kontinent begegnen, sein Auftreten mit einem ehemals vorhanden gewesenen alten Festlandsrand 
in Zusammenhang zu bringen, und es würde also eine Verwerfungserseheinnng in großem Stile vorliegen, entstanden in 
Zusammenhang mit dem Niederbruch des Festlandes.“ Die somit von zwei Seiten unabhängig voneinander geäußerte An 
sicht über die Natur dieser Gräben dürfte zur Gewißheit erhoben sein durch die Gesteinssammlungen auf Yap von Volkens, 
die E. Kaiser bearbeitet hat und auf die ebenfalls Friederichsen uns aufmerksam gemacht hat. Hiernach besitzen 
Yap und die nördlich davon vorgelagerte Insel Map einen kristallinen Kern, bestehend aus Strahlsteinschiefern und Amphi- 
boliten, denen noch Talk und Chloritschiefer eingelagert sind; wichtig ist auch, daß nach den Volkensschen Aufsammlungen 
auf Yap keine Anzeichen jungvulkanischer Tätigkeit beobachtet wurden, so daß die wohl sicher jugendlichen Graben 
einsenkungen direkt nicht mit vulkanischen Ausbrüchen in Beziehung zu setzen sind (Jahrb. der Kgl. Preuß. Geol. Landes 
anstalt für 1903, XXIV, S. 91—121, sowie nach geil, brieflichen Mitteilungen E. Kaisers an G. Schott).
	        
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