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Full text: 29, 1906

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. 1906, Nr. 1. 
unregelmäßigen großen Schwankungen im Jahresverlauf e unterworfen (z. B. hatte der August 1898 in 
Tami 1429, 189G den zehnten Teil davon, 143 mm). Die in einzelnen Jahren auf dem australischen Kon 
tinent herrschenden großen Dürren breiten sich über Neu-Guinea nach Norden aus und bringen in den 
betreffenden Jahren eine sehr merkbare Abnahme der Niederschläge, zumal in den Monaten Juli und 
August, mit sich (so 1895 und 1902). Von diesen Einzelfällen abgesehen, zeigen die Mittelzahlen für alle 
Monate beständigen Regenreichtum. Wenn man aber Trockenzeit die Zeit nennen wall, wo im Zusammen 
hang mit der Windrichtung eine gewisse Verminderung der Häufigkeit und Intensität der Regenfälle ein- 
tritt, so fällt sie mit der Zeit der Herrschaft des SE.-Passates zusammen. Mit dem Einsetzen des NW.- 
Monsuns im November, bisweilen auch erst im Januar — also im Südsommer — fällt der Regen reichlicher 1 ), 
jedoch auch wieder nicht allenthalben. So bringen am Huon-Golf gewöhnlich Juli und August die reichsten 
Niederschläge 2 ). 
Erst in Samoa zeigt sich klar die südhemisphärische Lage, indem die Regen in den den Solstitien 
folgenden Monaten ihr Maximum mit 479 mm und ihr Minimum mit 181 mm erreichen. 
Die Bewölkung. Die eng mit den Niederschlägen zusammenhängende Bewölkung, d. i. der Grad 
der Bedeckung des Himmels mit Wolken, wird in den Schiffstagebüchern nach dem internationalen Schema 
(0 = wolkenlos, 10 = völlig bedeckt) in Ziffern, die auf Schätzung beruhen, angegeben. Zur Bildung von 
Mittelwerten wurden alle sechs Tagesbeobachtungen verwandt, nicht nur die von 8h a. und p., weil bei 
der ziemlich hervortretenden täglichen Periode in den Kalmen die Werte ungenau geworden wären. 
Gelegentliche Stichproben bestätigten das. Um den Zahlen mehr Sicherheit zu geben, sind sie für Felder 
von 4 Grad der Breite und 10 Grad der Länge berechnet. Bei der Feststellung für dieselben kleineren 
Teilflächen, wie für die Niederschläge verwandt sind, hatten sich zu große örtliche Unterschiede gezeigt, 
die ihren Grund in dem ungleich verteilten Material haben müssen. 
Die Tabellen (Tab. V) zeigen für die Bewölkung denselben Gang wie für die Niederschläge. Für die 
Passate ergibt sich der Grad der mittleren Bewölkung 3—1. Im Doldrum erhöht er sich auf 5—7. Die 
meridionale Anordnung tritt deutlich hervor. Im Winter des Nordens liegt das Maximum zwischen 2 0 und 
G° N. In den anderen Jahreszeiten ist es weiter nordwärts verschoben. Hervorzuheben ist noch die 
dauernd hohe Bewölkung über den Gewässern nahe der zentralamerikanischen Küste, hervorgerufen durch 
starke Kondensation des Wasserdampfes über der anomal kalten Unterlage. Besonders im Nordsommer 
zeigen sich hier hohe Werte (bis 8), die ihren Grund jedoch nicht in der starken Bedeckung des Himmels 
mit Cumulus-Wolken haben, wie in den Kalmen, vielmehr das dort häufige diesige Wetter und das Auf 
treten von Nebel ausdriicken. Fälle, wo aus diesem Grunde für alle sechs Beobachtungen eines Tages 
die Zahl 10 eingesetzt ist, waren häufig. Der westliche Teil des Äquatorialgürtels zeigt, seinen vermehrten 
Niederschlägen entsprechend, fast durchweg hohe Bewölkung. Nach den Landbeobachtungen beträgt sie 
in Jaluit 6.5, in Nauru und Uyelang weniger, in diesem 5.1, in jenem 4.0. Eine jährliche Periode war 
bei keinem von den dreien zu entdecken. 
Form und Lage des meteorologischen Äquators sind in den vorliegenden Ausführungen geschildert. 
Über die Form, d. h. den Zusammenhang der Erscheinungen, sind für die nächste Zeit, wo mit Ballon 
und Luftdrachen auch auf dem Meere gearbeitet wird, wohl bestätigende Aufschlüsse zu erwarten. Die 
Kenntnis der genauen Lage wird mit der Zeit und dem Ansammeln neuer Beobachtungen sich verbessern. 
') Krieger: Neu-Guinea, S. 23. 
2) Danck. Mitt, Bd. XVI, 1903, S. 231.
	        
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