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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1803 Ko. 2 —
Jahreszeit wurde der Versuch gemacht, das Beeisen des Spiegels durch einen feinen gleichmäßigen Ueberzug
von Glycerin zu verhindern. Trotz des guten Erfolges mußte jedoch weiterhin davon abgesehen werden,
weil das Glycerin auf die Innenseite des Spiegels kroch und den Belag verdarb.
Berechnung der Polhöhen.
An die einzelnen Mikrometerablesungen wurden zunächst die Korrektionen wegen Krümmung des
Parallels nach folgender Tabelle angebracht.
Korrektionen wegen Krümmung des Parallels in Seliraubenwerten,
bei Kreis West positiv, bei Kreis Ost negativ.
ff
Für die
inneren Fäden
Für die
äußeren Fäden
ff
Für die
inneren Fäden
Für die
äußeren Fäden
36°
Of0004
0:0026
50°
orooos
0f0042
37
4
27
51
08
43
38
5
28
52
08
45
39
5
29
53
08
47
40
5
30
54
09
49
41
5
31
55
09
51
4 2
5
32
56
09
53
43
6
33
57
09
55
44
6
34
58
10
57
45
6
35
59
10
59
46
6
36
60
10
61
47
7
37
61
10
63
48
7
38
62
11
64
49
7
40
€3
11
66
Dann wurden die arithmetischen Mittel der wegen Krümmung des Parallels verbesserten Mikrometer
ablesungen für jeden Sterndurchgang gebildet und an ihnen die halben algebraischen Summen der aus der
früher erwähnten Tabelle entnommenen Niveaukorrektionen für Niveau I und II angebracht.
In einigen in der Aufstellung der Beobachtungen bezeichneten Fällen konnte nur ein Niveau bei der
Berechnung berücksichtigt werden, da die Angaben des anderen in diesen Fällen infolge großer Unruhe zu
unsicher waren.
Da die Skalenteile der Niveaus von links nach rechts beziffert sind, so ist die Niveaukorrektion bei
zu hoben Ablesungen negativ, bei zu niedrigen Ablesungen positiv. Der halbe Unterschied der zu demselben
Sternpaare gehörigen verbesserten Mittel der Mikrometerablesungen wurde, in Bogensekunden ausgedrückt,
an die halbe Summe der scheinbaren Deklinationen angebracht.
Bei der Berechnung der Reduktionen vom mittleren auf den scheinbaren Ort wurde zur Vereinfachung
der Rechnung die Formel
. d/i+As i 0 &».+ &;s . c's ftdh + ds
^ 2 = ^ ~~2~ ^ 2 ^ ^ 2 ^ ^ 2
angewandt.
an
cU+ d,s
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Die Reduktionskonstanten A, B, C und 1) wurden dem Berliner Jahrbuche entnommen,
anzubringende Refraktionsunterschied wurde nach der Formel
r»—r s 57?68 sin 1' z u —z s
2 2 cos 1 z
Der
berechnet, in der & die Zenithdistanz in Bogenminuten bedeutet.
Der Fehler in den anzubringenden Refraktionsunterschieden, der dadurch entsteht, daß für z die mittlere
Zenithdistanz der einzelnen Sterne während der ganzen Beobachtungszeit der einzelnen Gruppen genommen
wurde, kann im ungünstigsten Falle nur etwa O'.'OOB betragen.
Nach dem Vorstehenden ist also