A. Wedemeyer: Definitive Bestimmung der Bahn des Kometen 189!) I (Swift).
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Um aus den vorstehenden Beobachtungen die Normalörter zur Bestimmung der Elementen - Ver
besserungen aufstellen zu können, muss vorher überlegt werden, in welchen Intervallen ich die abgeleiteten
Epliemeridenkorrektionen zu einem Normalort zusammenfassen kann. Die Ephemeridenkorrektion ist eine
Funktion der Elementenverbesserungen und der Zeit, da der Ephemeridenort eine Funktion der Elemente
und der Zeit ist. Die Elementenverbesserungen sind für die ganze Erscheinung konstant, üben also auf die
Ephemeridenkorrektion einen konstanten Einfluss aus. Ich kann daher die Ephemeridenkorrektion in der
Form:
V — a+b(t—t 0 )+c(t—t 0 y 1 +d(t—t 0 ) s +
darstellen. Entsprechen daher den Zeitpunkten
f 1 ? f'2 j f:i tfi
die Werthe der Ephemeridenkorrektion
V u V 2 , V, F„,
so hat man die Gleichungen:
7 = a+b (fi —f 0 )+c (fi—f 0 )' 2 +if (fi—f 0 ) s +
V 2 = a+b (t 2 —1 0 )+c (f 2 —f 0 ) 2 +d (f 2 —f 0 ) 3 +
V-, - a+b(t ;i -t 0 )+c(t 3 -t 0 y+d(t 3 -t 0 y+
V n = a+b(t n — t 0 )+c(t n —t 0 ) lj rd (t n —f 0 )- ! +
Die Bedingung dafür, dass die Funktion V linear fortschreitet, ist c = d = 0, also
r, + F a + 7,+ ....F„
= a + b[
f| +G+G+• • • -f»i
11
L
Wählt man nun f 0 so, dass ^ ^ ^ ' . A* = ( | as heisst, nimmt man für f 0 das Mittel der Zeiten,
n
so wird ^ ^= a, d. h. das Mittel aus allen Ephemeriden-Korrektionen entspricht der
n
Mitte der Zeit. Die Bedingung
c = d = 0
wird aber für grössere Zeitintervalle nur erfüllt, wenn das Ausgangs-Elementensystem die Kometenörter auf
wenige Sekunden genau darstellt. Im gegenwärtigen Falle werden aber die Koeffizienten c und d noch be
trächtlich von Null verschiedene Werthe erreichen.
Um daher einen Ueberblick zu erhalten, welche Zeitintervalle für die Bildung eines Normalortes im
vorliegenden Falle in Frage kommen, ging ich folgendermaassen vor:
Ich bildete 17 Normalürter, die die ganze Beobachtungsreihe umfassen, indem ich nur die Beobach
tungen innerhalb 24 Stunden durch einfaches Mittelbilden unter Berücksichtigung der Gewichte zusammen-
zog. Aus diesen provisorischen Normalörtern ermittelte ich ein Elementensystem, das die Normalörter auf
wenige Bogensekunden darstellte. An die Normalörter waren die in § 6 gegebenen Störungen bereits an
gebracht. Ich fand
T — 1899 April 13.01509 mittlere Zeit Berlin.
m = 8°41'47"50
ft = 24°59'12"32
i = 14(i°15'30:'01
£ö' = 47° 26'44?52
ft' = 60° 50' 14"45
i’ = 164°24' 50"69
I mittl. Aequinoktium
1899.0
log q = 9.5139785
log e = 0.0001501.
Wie sich später herausstellte, weichen diese Elemente von den definitiven nur unbedeutend ab. Die
an das Ausgangs-Elementensystem anzubringenden Korrektionen hatten sich wie folgt ergeben:
dm = —8"4600 dT = +0.000085475
cf ft' = —5"4455 dq = +0.000003001
di' = +4"7733 de = -0.000048812