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Full text: 25, 1902

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No. 3. 
Neubearbeitung der nordatlantischen Wetterausschau. 
Dampferkarte für Februar und März 1902 
(nebst der Karten-Anlage für März 1902). 
Von Dr. von jVeuinayer. 
Als im Dezember 1900 man von allen Seiten in nautischen Kreisen darauf hinstrebte, eine Monats 
karte herauszugeben, die wesentlich den im Dienste auf dem nordatlantischen Ozean befindlichen Dampfern 
dienstbar zu sein hätte, beschäftigte sich die Direktion eingehend mit der Frage, wie dieselbe zu gestalten 
sein würde, damit den Anforderungen Rechnung getragen werden könnte. Die Direktion, von einer strengen 
Anforderung an eine Ueberseglerkarte oder eigentlich eine für die Zwecke der Navigirung bestimmten Karte 
ausgehend, konnte bei den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln nicht daran denken, eine den erwähnten 
Anforderungen entsprechende Karte in grösserem Maassstabe herauszugeben. Da es sich wesentlich darum 
handeln musste, die physikalischen Verhältnisse, die auf den Seeverkehr einen Einfluss haben müssen, zur 
Darstellung zu bringen, hat man nach dem seit vielen Jahren befolgten Systeme darauf Bedacht genommen, 
über diese Verhältnisse — sei es in tabellarischer oder in graphischer Form — zuverlässiges Material zu 
sammeln und in brauchbarer Weise zu ordnen, beziehungsweise zu verwerthen. Nachdem einmal auf diesem 
Wege, namentlich durch die ausgedehnte Quadratarbeit auf dem nordatlantischen Ozean, wichtiges Material 
zusammengetragen und gebrauchsfähig niedergelegt war, konnte es sich nur um die Form, in welcher die 
gestellte Aufgabe zu lösen war, handeln. Diese musste sich wesentlich nach den zur Verfügung stehenden 
Mitteln richten. Diese waren aber keineswegs genügend, um eine den weitgehenden Plänen entsprechende 
Veröffentlichung überhaupt nur in’s Auge fassen zu können. Ausgerüstet mit allem, was zum Entwerfen 
einer zutreffenden, namentlich dem Dampf er verkehr dienenden meteorologisch-hydrographischen Karte er 
forderlich war, trat die Direktion an die ihr gestellte Aufgabe heran, und war sie sich bewusst, dass diese 
in den bescheidensten Grenzen gehalten werden musste. Mit der Beihülfe und der Uebereinstimmung aller 
dabei in Frage kommenden Kräfte wurden alle Vorbereitungen so getroffen, dass die „Nordatlantische 
Wetterausschau“ am 1. Januar 1901 erscheinen konnte. Da eine neue Grundlage für diese Karte, die nach 
Ansicht der Direktion nicht als „Uebersegler“ zu dienen hatte, zunächst nicht erforderlich war, so konnten 
sich erhebliche Schwierigkeiten der Herstellung nicht in den Weg stellen, zumal die der Direktion der See 
warte zu Gebote stellenden lithographischen Mittel, die Steindruckpresse, zur Ausführung herangezogen 
werden konnte. 
Es mag noch erwähnt werden, dass, da bei der vorhandenen lithographischen Presse ein verschieden 
farbiger Druck ausgeschlossen war, für’s erste nur an Herstellung in Schwarzdruck gedacht werden konnte. 
Im Laufe des Sommers 1899 wurde der Gedanke angeregt — namentlich von dem Königl. Preuss. 
Meteorol. Institut —, die ozeanischen Ergebnisse in regelmässigen und fortlaufend erscheinenden Dekaden- 
Berichten zusammenzufassen und namentlich Gewicht darauf zu legen, dass die Beziehungen der Meeres- 
Temperatur-Verhältnisse in dem westlichen Theile des Gebietes des nordatlantischen Ozeans zu den 
Witterungs-Vorgängen in West-Europa erforscht, und, wenn thunlich, klargelegt werden würden. So 
entstanden die seit Juli 1900 herausgegebenen Dekadenberichte, die von nun an einen integrirenden Theil 
der autographischen täglichen Wetterberichte der Seewai’te darstellten. Dabei war von besonderem Wertlie,
	        
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