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Full text: 24, 1901

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1901 No. 1 — 
occurs to one kite while flying in mid-air, there is not necessarely a sudden collapse of the whole apparatus. 
On the other liand, big kites are simpler to make, and require but one adjustment. Tliey seem to fly more 
steadily in gusty winds, there is less complication in strings, and they are probably more efficient.“ Auf 
S. 5 des Jahrgangs 1899 sagt er, dass er es zu schwierig gefunden habe, mit einem so grossen Drachen zu 
arbeiten, wie er 1894 gebaut hatte, und dass er zu kleineren Drachen zurückgekehrt sei, von denen er je 
nach der Windstärke eine wechselnde Anzahl zusammenkoppelte; zum Heben von Menschen wendet er jetzt 
meist ein Gespann von 4 bis 5 Drachen zu je ca. 11 Quadratmetern an. 
Weder Hargrave noch Baden-Powell haben indessen Hochaufstiege und meteorologische Zwecke im 
Auge. Wichtiger sind daher für uns die folgeuden Gewährsmänner. Auf dem Blue Hill sowohl, als in 
Trappes wendet man stets am obersten Ende der Drahtleine zwei an dieselbe Kausch mit verschieden langen 
Vorläufern gespannte Drachen an*), und befestigt weiter unten, wenn der Draht anfängt, einen zu geringen 
Winkel mit dem Horizont zu machen, fernere Drachen an gesonderten kurzen Zweigleinen. Auf dem Blue 
Hill hat man aber, wohl den Gründen Marvin’s Rechnung tragend, die Oberfläche der obersten Drachen so 
vergrössert, dass jetzt zwei je 8 Quadratmeter grosse Drachen an die Spitze gesetzt werden und nur wenige 
Hülfsdrachen weiter unten für einen Hochaufstieg nötliig sind. Nach Fergusson („Science“ v. 5. Okt. 1900) 
ist gegenwärtig die mittlere Zahl der in einem hohen Aufstieg auf dem Blue Hill angewandten Drachen 
sechs, drei grosse und drei kleinere, die zusammen eine Tragfläche von nicht ganz 30 qm haben. Dagegen 
zieht Herr Teisserenc de Bort, wie er mir mündlich mittheilte, die Verwendung zahlreicher kleinerer Drachen 
vor und hat bis zu 14 Drachen von je etwa 3 qm Tragfläche an einer Leine fliegen lassen. 
Zwei Hauptarten der Verkoppelung von Drachen zu Gespannen sind zu unterscheiden; Hargrave und 
Baden-Powell koppeln sie hintereinander, indem sie, wie es vor ihnen schon Wilson 1749, Colladon 1827, 
Archibald 1883 gethan haben, die Leine des oberen Drachens am Gestell des unteren befestigen. Der Vor 
theil liegt, wie schon längst Archibald (vergl. Deutsche Met. Zeitsehr. 1885, S. 47) hervorgehoben hat, darin, 
dass der obere Drache hilft, den unteren emporzuheben und ihn stetig zu erhalten. Der Nachtheil liegt 
darin, dass bei Befestigung der Schnur an Unrechter Stelle der untere Drache in seinem Fluge beeinträchtigt 
wird, und dass die sehr werthvolle automatische Einstellung des Drachens mittels elastischer Bucht bei den 
unteren durch den Zug des oberen Drachens in einer nicht ganz leicht zu regulirenden Weise gestört wird. 
Im Sommer 1899 habe ich meist mit einem Gespann von drei nach dem „Parallel-System“ von Baden-Powell 
(vgl. S. 43) hintereinander geschalteten Malay-Drachen gearbeitet. 
Die zweite Art der Verbindung ist die von Herrn Eddy angegebene Nebeneinander-Koppelung, die so 
wohl auf dem Blue Hill als in Trappes und Berlin-Tegel fast ausschliesslich verwendet wird; nach dieser fliegt 
jeder Drache gesondert an einer kurzen Zweigleine, die ihn mit dem Hauptdraht verbindet. Eine dritte, 
vermittelnde Methode besteht darin, dass man die zum oberen Drachen führende Schnur durch oder um 
den unteren Drachen führt, und am „Buchtpunkt“ des letzteren, der Verzweigungsstelle seiner Leine, an 
spannt, so zwar, dass der untere Drache seine Neigung frei ändern kann und dennoch bei mangelndem 
Winde vom oberen getragen wird. Bei denjenigen Kastendrachen, bei denen das Druckzentrum und also 
auch die Anheftungsstelle der oberen Leine in der Mitte oder am hinteren Rande der vorderen Zelle liegen, 
kann dieses nur mittels eines Schlitzes im unteren Drachen geschehen, durch den die obere Leine hindurch 
geht. Ich habe dies in einem Falle versucht und das Resultat befriedigend, aber den Bau komplizirt ge 
funden. Beim Marvin-Drachen aber, dessen Druckachse die Unterfläche bei schwachem Winde am Vorder 
rand und bei starkem Winde, durch die Ausreckung der elastischen Bucht, noch weiter vorne schneidet, 
fällt diese Schwierigkeit fort; man schaltet in die Leine, die vom Buchtpunkt des unteren Drachens zum 
oberen Drachen führt, zwei kleine Drahtrahmen von 10 cm Länge und 1 ‘/4 cm Breite ein, durch welche die 
freien Spitzen der Mittelstöcke des unteren Marvin-Drachens gehen. Von diesen Rahmen ist der obere nur 
auf- und abwärts beweglich in einer Führung am oberen Vorderrande des Marvin; der untere Rahmen da 
gegen kann sich, je nach der Ausdehnung der elastischen Bucht des Marvin-Drachens, auf dessen unterem 
Mittelstock vor- und rückwärts verschieben. 
Ein Bedenken gegen diese Koppelung kann nur darin bestehen, dass bei merklich verschiedener 
Richtung des Windes bei den beiden Drachen der untere sich nicht genau normal zur senkrechten Wind 
*) (Nachschrift). Wie ich in letztem Sommer mündlich von Herrn Fergusson erfuhr, werden in neuester Zeit auf dem 
Blue Hill die obersten Drachen auch hintereinander gespannt verwendet, und zwar ein oberer von 5 qm und darunter 
einer von 7 bis S qm Hargrave-Tragfläche.
	        
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