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Full text: 24, 1901

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1901 No. 1 — 
und 8. November 1900 erwähnten, erfolgt waren, neuerdings durch Verstärkung des gefährdeten Theiles be 
gegnet, wie mir Herr Fergusson mittheilte. Das Ende des Drahtes wird auf ca. 1 m Länge umgelegt und 
mit dem dahinter liegenden zusammengedreht. Sodann wird das so entstandene Drahtseil ebenso um eine 
runde Kausch geschlungen und versplisst, wie sonst mit dem einfachen Drahtende geschieht. Der Draht ist 
also in der Gabelung doppelt und ein Bruch an dieser Stelle nicht mehr zu befürchten. Die Gefahr liegt 
nunmehr, wie wir weiter unten sehen werden, beim Austritt des Drahtes aus der Splissung. Am zweck- 
massigsten ist es, durch eine anders gestaltete Kausche gleichzeitig diese Gefahren zu vermeiden und das 
Befestigen des Drahtes zu einer so einfachen und schnellen Operation zu machen, dass man unbedenklich 
das Ende des Drahts wegschneidet, und die Kausch versetzt, sobald man an dessen Zuverlässigkeit irgend 
welche Zweifel hat. Eine solche ist die „Schlangenkausch“, die ich im März 1901 zuerst in mehreren 
Formen aus hartem Holz und dann in zahlreichen Exemplaren in der auf Fig. 71 in natürlicher Grösse 
dargestellten Form aus Magnalium und Messing habe berstellen lassen. Die Kausch ist durch Lösung der 
drei Schrauben zerlegbar, damit der richtige Verlauf der Kurve, welche der Draht darin zu bilden hat, 
kontrolirt werden kann. Sie besteht aus zwei Magnaliumplatten, zwischen denen durch Niete und Schrauben 
drei Messingbleche von 1.5 mm Dicke festgeklemmt sind. Der Rand derselben trägt eine Hohlkehle zur Auf 
nahme des bei D eintretenden Drahtes, der bei a und b zwischen diesen Messingstücken passirt und bei c 
auf die Aussenseite der Kausch Übertritt. Hier wird er, da seine Spannung fast völlig aufgenommen ist, 
einfach um die Kausch herumgeführt, in die Kerbe d eingelegt und zuletzt durch seine eigene Windung in 
der Nähe von c durchgesteckt und umgeknickt. Dies ist in einer Minute geschehen und genügt, den Draht 
in Zügen, die bis zu seinem Zerreissen steigen, festzuhalten. Da bei den ersten Exemplaren, bei denen die 
erste auf den Eintritt folgende Kurve nur 45 mm Radius hatte, in etwa 1 / 3 der Zerreissversuche der Draht 
an der Stelle der ersten Berührung mit dem Messing zerrissen ist — in den übrigen -¡ 3 an irgend einer Stelle 
ausserhalb der Kausch, nie im Innern derselben —, so ist bei den neueren Exemplaren der Krümmungs 
radius an dieser Stelle grösser genommen; zu 75 mm beim ersten Messingstück, beim zweiten von 55 mm 
herabgehend auf 15 mm, und auf 10 mm beim dritten Stück, durch dessen Loch die Schnur geht, die mit 
dem Draht verbunden werden soll. Fig. 71 zeigt die Kausch in natürlicher Grösse; die eine Magnalium- 
platte ist abgenommen, um die (schattirt gezeichneten) Messingführungen zu zeigen. 
Diese ,.Schlangenkausch“, die sich bei Drachenaufstiegen in vielfachem Gebrauch durchaus bewährt 
hat, kann auch in der Tiefseeforschung mit Vortheil benutzt werden, da sie gestattet, den Draht bis ans 
Ende stets bequem unter Kontrole zu halten und vor Rost zu schützen, bezw. ein zweifelhaftes Endstück 
zu entfernen, und in wenigen Minuten ein neues Ende mit Vorläufer fertig zum Versenken zu haben, wobei 
nur das Zählwerk wieder auf Null eingestellt werden muss. 
Schlangenkauschen dieser Art können von den Mechanikern C. Seemann, Hamburg, Karolinenstr. 10, 
und G. Ehrhorn, Altona, Schulterblatt 51, (Preis 3 «11. das Stück) bezogen werden. 
Ueber die Verbindung des Hauptdrahts mit Zweigleinen vergl. man was über „Verbindung der Drachen 
zu Gespannen“ im Abschnitt 7 gesagt ist. 
B) Verbindungen von Draht mit Draht. Diese Verbindungen können zwar auch durch Einstecken beider 
Drahtenden in eine Schraubenklemme hergestellt werden; da man aber in der Regel eine biegsame Ver 
bindung von geringem Volum und Gewacht wünscht, so wendet man hierzu stets eine innige Umeinander 
windung beider Drähte an. Eine solche Verbindung nennt man eine Dralitsplissung, obwohl sie von den 
Splissungen in Tauwerk, bei denen beide Enden aufgedreht und die einzelnen Duchten verflochten werden, 
ziemlich verschieden ist; Drahtseile lassen sich freilich wie Tauwerk splissen. 
Die erste für Tiefseeforschung von Sixby angegebene Drahtsplissung, Fig. 72A, bestand aus einer ein 
zigen gleichmässigen Umeinanderwindung bb beider Drähte und je einer langen Wickelung eines der Drähte 
um den geraden andern an beiden Enden der Splissung, unter Verlöthung des Ganzen. Besser ist die in 
Fig. 72B angegebene Verlängerung des Theiles bb zum Haupttheile und Reduktion der Theile ab, ab, auf 
2 — 3 LTmdrehungen. Diese Splissung wird im Washingtoner System, nach Marvins Anweisung, nur 6—7 cm 
lang gemacht und dabei ziemlich „krapp“, mit etwa 4 ganzen Drehungen per Zoll, geschlagen, mittels be 
sonders hergerichteter Feilkloben; auf dem Blue Hill wird sie viel länger gemacht und in loseren Schlägen, 
mit den Fingern, gedreht; in der englischen Marine l'/jm lang, mit nur 1 Drehung per Zoll. In allen 
dreien aber werden sie ausserdem verlöthet. Dieses Löthen ist, da es im Freien auf dem Arbeitsplatz ge-
	        
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