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Full text: 24, 1901

W. Koppen: Erforschung der freien Atmosphäre mit Hülfe von Drachen. 
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Stöcke benutzt; für die Längsstöcke wendet er den rechteckigen Querschnitt c an, der auch bei den früheren 
Drachen vom Blue Hill, meistens in Dimensionen von etwa 2 cm Höhe und 1cm Breite, benutzt wurde. 
Bei den jetzigen Drachen des Washingtoner Weather-Bureaus haben die Längs- und Querstöcke den Quer 
schnitt d — 16 mm zu 7 mm, mit abgerundeten Kanten, ausgenommen die beiden zentralen Längsstöcke, die 
15X13, und die inneren Verstrebungen, die 9X7 mm (Schnitt e) messen. — Für den Längsstock unserer 
Malay-Drachen hat sich die Kombination / gut bewährt; ein Bambusstock, dessen dickeres Ende das Kopfende 
des Drachens bildet, und davor gelascht ein Fichtenstab, an dem das Zeug des Drachens mit kleinen Nägeln 
befestigt ist, um eine Verschiebung desselben zwischen rechts und links zu verhüten. Von diesen Längs 
stöcken ist, trotz fortwährender Benutzung, noch keiner gebrochen. Die Querhölzer dieser Drachen, die 
rechteckigen Querschnitt haben, brechen zuweilen bei einem unglücklichen Fall, lassen sich aber in wenigen 
Minuten durch Reservehölzer ersetzen. 
Um einen Anhalt zu geben über die beim Bau von Hargrave - Drachen zu wählenden Holzstärken, 
mögen hier die Querschnittsummen der Gerüststöcke von einigen bewährten Modellen Platz finden. Diese 
Summen können sich in verschiedener Weise auf eine grössere oder geringere Anzahl von Leisten ver- 
theilen, und müssen sich natürlich mit der Grösse der Tragflächen ändern. Wir rechnen sie daher auf 
1 qm Fläche um. 
Marvin, 6.35 qm Blae Hill *) Trappes, 2.6 qm 
„ . J Längshölzer.. 4X110+2X190 = 820qmm 380 qmm 
| Querhölzer... 8X105 + 4X 50 =1040 „ 600 ,, 
Summe pro ( Längshölzer. • 129 qmm 207 „ 
qm Tragfläche { Querhölzer... 164 „ 311 , 
4X144 = 576 qmm 
8X 65 = 520 ., 
222 qmm 
200 „ 
Bei den von mir erbauten Hargrave-Drachen haben sich diese Summen um 130 bis 220 qmm pro Quadrat 
meter Tragfläche gehalten. Bei den Treppendrachen können sie grösser sein, weil man bei diesen nicht 
so ängstlich auf die Verringerung des Gewichts bedacht zu sein braucht; denn sie steigen auch bei ziemlich 
robuster Bauart leicht. 
Grosse Aufmerksamkeit verlangt die Art, wie die Stöcke des Gestells mit einander verbunden werden. 
Für Malay-Drachen hat sich die oben, Seite 48, beschriebene Befestigung durchaus bewährt; mit einem 
dreieckigen Brett sind mittels eines besonders geformten Bleches einerseits der Längsstock fest, anderer 
seits zwei Seitenstöcke durch blosses Einschieben verbunden. Letztere werden in ihren Muffen durch das 
auf ihre freien Enden geknüpfte Zeug festgehalten. Für die Hargrave - Drachen wurden auf dem Blue 
Hill anfangs ebenfalls Blechstücke verwendet, die mit Schrauben oder Nägeln an die Stöcke festgemacht 
wurden. Im Blue Hill Bulletin No. 3, 1899, wird diesen Verbindungen vorgeworfen, dass sie schwer, unzu 
verlässig und gross gewesen seien. Gegenwärtig werden die Stöcke zuerst genau aneinander gepasst (Fig. 51 
zeigt zwei Stöcke von der Seite, den dritten im Querschnitt), dann geleimt und mit Flachsfäden fest an 
einander gelascht. Auch Herr Hargrave erklärt von seinem Drachenmodell von 1897 (Aeronaut. Journal, 
Vol. I, p. 10) „There are no metal ferrules, joints, nails or shoes on the kite.“ An deren Stelle benutzt 
auch er nur Laschungen. 
Ungeachtet des Gewichts dieser Autoritäten möchte ich mich für die Verwendung von Eckblechen und 
Schrauben in derjenigen Anordnung erklären, wie sie Herr Marvin bei dem letzten Weather-Bureau-Modell 
gewählt hat (vgl. S. 51); und zwar vor allem wegen der Bequemlichkeit der Reparaturen bei dieser Be 
festigungsweise. Alle Drähte haben in ihr feste Stellen erhalten, in denen sie mit ihren End-Augen aufs 
leichteste einzusetzen und wieder auszunehmen sind, und jeder zerbrochene Stock ist sehr einfach zu er 
setzen, ohne den Zusammenhang des Rahmens im übrigen zu lösen und ohne weiteres Nachmessen. Die 
Schraubenlöcher in den Längsleisten bieten keine Gefahr, weil sie an den Stellen angebracht sind, wo die 
Leisten nicht auf Biegung, sondern nur auf Schub oder Zug beansprucht sind. Andererseits bieten sie die 
grösste Garantie für die Herstellung und Erhaltung der genauen symmetrischen Drachenform. 
Die Form und Anbringung dieser Eckbleche, die mit den Querrahmen durch Laschung, mit den Längs 
hölzern durch die erwähnten Schrauben und Muttern verbunden sind, ist im Abschnitt 4, S. 51, beschrieben 
und in Fig. 37 bis 39 abgebildet. 
*) Mittel von zwei älteren Modellen geringer Grösse (1.5 und 2.1 qm).
	        
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