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Full text: 24, 1901

Rottok: Untersuchung über die Aenderung der Temperatur-Koeffizienten u und h. 
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b) Einfluss von Westafrika und von der Siidsee anf die Chronometer. 
Erfahrungsgemäss üben Westafrika und die Südsee durch den dort herrschenden grossen Feuchtigkeits 
gehalt einen besonders starken Einfluss auf den Chronometergang aus und zwar in retartirendem Sinne. 
Werden nun aus dem für diese Gegenden leider nur in geringem Maasse zur Verfügung stehenden 
Material in gleicher Weise wie vorher die „ + “ bezw. ,,—a“ und „b“ zusammengestellt, so ergiebt sich für 
Westafrika: 
für die Südsee: 
wird bleibt 
Koeffizient 
Vorzeichen 
grösser 
kleiner 
unverändert 
a 
+ 
1 
8 
— 
— 
2 
10 
1 
b 
+ 
4 
7 
O 
— 
1 
e 
1 
a 
+ 
1 
8 
1 
— 
12 
13 
— 
b 
+ 
14 
14 
2 
— 
— 
5 
!' 
Abermals zeigt sich: ,,+ffl“ und ,, — b“ haben das Bestreben, das entgegengesetzte Vorzeichen anzu 
nehmen (mit 88 und 89 bezw. 86 und 100°/o). 
„ — a“ und „ß-b“ halten sich für die Siidsee das Gleichgewicht, für Westafrika zeigen sie jedoch die 
Neigung sich zu verkleinern (mit 85 bezw. 64%). 
Gesamter gehn iss. 
Das Gesamtergebniss ist: 
Auf die Vorzeichen der Koeffizienten üben weder die Tropen noch die andern Gegenden einen bemerk 
baren Einfluss aus; dieselben verändern sich ohne jede Gesetzmässigkeit. Im allgemeinen strebt a dahin, 
negative Vorzeichen anzunehmen, und wenn es sie erreicht hat, schwankt es negativ bleibend hin und her. 
b strebt nach positiven Vorzeichen und schwankt dann hin und her positiv bleibend. In Westindien jedoch 
haben sowohl a wie b die Neigung dem Wertlie Null zuzustreben. 
ß) Die Grössenänderung der Koeffizienten a und b. 
Ist diese Aenderung bestimmten Kegeln unterworfen? 
Wird in der Tabelle I die jährliche Grössenänderung der Koeffizienten einer Untersuchung unterzogen, 
so ist ohne weiteres zu ersehen, dass dieselbe, ähnlich wie die Art des Vorzeichens, willkürlich wechselt. 
keiner Gesetzmässigkeit unterworfen ist. Dementsprechend müssen die eine Veränderung bewirkenden Kräfte 
die Koeffizienten ganz verschieden beeinflussen. Es fragt sich nun, ist dieser Einfluss wirklich derartig, dass 
er sich der Beurtheilung entzieht bezw. wirkt er so verschieden, dass es nicht gelingt, bestimmte Regeln 
aufzustellen ? 
ln der Einleitung wurde bereits erwähnt, dass die Grössenänderung der Koeffizienten abhängt von der 
Veränderung des Metallmaterials bezw. des Ausdehnungs- sowie Elastizitätskoeffizienten desselben. Das 
Metallmaterial kann nun eine Veränderung erleiden durch Erschütterungen und Stösse, durch Temperatur- 
Einwirkung und durch den Einfluss der Feuchtigkeit. 
Das Gefüge des Metalls namentlich des Stahls ändert sich mit der Zeit durch die dauernden gleich- 
massigen Erschütterungen, denen es bei dem Gebrauche ausgesetzt ist — eine Thatsache, welche nach 
Dr. Stechert dadurch bewiesen ist, dass das ursprünglich faserförmige Gefüge des Metalls in den Bruch 
flächen nach und nach eine krystallinische Gestalt annimmt —; treten starke Erschütterungen oder plötz 
liche Stösse hinzu, so wird die erwähnte Umbildung beschleunigt. 
Eine gleiche Wirkung übt ein schroffer Temperaturwechsel aus. Es ist selbstverständlich, dass eine 
andere Lagerung der Moleküle auch eine andere Ausdehnungsfähigkeit der Metalle verursacht, dass sich 
mithin auch der Ausdehnungkoeffizient ändert. 
16 ) Es zeigt sich, dass und „+i“ vorherrschen mit 59 und 71% bezw. 64 und 81%.
	        
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