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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1900 No. 5
deres Interesse besitzt, so wurden aus den gleichen Jahren 1890/99 für Borkum, Kiel, Neufahrwasser und
Rügenwaldermiinde die zehnjährigen Monatsmittel der Extrem-Temperaturen wie für 8®, 2P und 8 ?J berechnet
und der jährliche Gang der genannten Aenderungen in Tab. XII nach Analogie der Tab. X u. XI dargestellt.
Tab, xn (cf. § li). Jährlicher Gang von Temperatur-Aenderungen
im täglichen Gang der Monatsmittel in den Jahren 1890/99.
Minimum
bis 8 1 ' a.
m.
2 1 *
p. m. bis Maximum
Borkum
Kiel
Rngen-
walderm.
Neufahr-
wasser
Borkum
Kiel
Rügen-
walderm.
N eufahr-
wasser
à) I. Max. . .
12
1
1
1
12
12
12
12
A
-0.1
-0..3
-0.4
-0.3
-0.6
-0.7
-0.5
-0.7
li) I. Min. . .
1*
2*
2
2
3
3*
3*
3*
A
1.1
2.8
2.6
3.4
0.3
0.5
1.0
1.1
c) II. Max. . .
5
6
6
6
6
7
5
5
A
-li
-2.8
-2.6
-3.4
-0.4
-0.2
-0.9
-0.9
d) II. Min. . .
il
11
11*
11*
9*
9
9
IO
A
0.1
0.3
0.4
0.3
0.6
0.3
0.4
0.5
a— c
-1.0
-2.4
—2.2
-3.1
0.3
0.2
-0.5
-0.4
b-d
-0.0
-0.0
0.0
0.1
0.0
-0.4
-0.1
-0.2
8" bis 2 P
2 P bis 8 y
(die Temp.-Aenderungen absolut gerechnet)
b) I. Min. ..
12*
12*
12*
12*
l*
12*
12*
12*
A
1.6
2.3
1.6
2.0
1.7
2.3
1.5
1.8
a) I. Max. . .
4
4
3
3
5
5
4
4
A
-0.6
-0.6
-0.8
-1.8
-0.5
-0.0
-0.4
-0.5
d) II. Min. . .
7
7
5
6
7
6
6
6
A
0.6
0.5
1.4
2.2
0.2
0.2
0.9
1.3
ri) II. Max. . .
9
9
9
9
9
8
8
89
A
— 1.5
-2.3
—2.2
-2.5
— 1.5
-2.5
-1.9
-2.5
a—c
0.1
0.1
-0.6
-0.4
0.2
-0.2
-0.5
-0.8
b—d
-LO
-1.8
-0.8
-0.3
-1.3
-2.3
-1.1
-1.2
Die Zunahme vom Minimum his 8® zeigt eine kurze Winterwelle von November bis Februar mit einem
Maximum im Januar (Borkum hat mehrere Unregelmässigkeiten) und eine lange Sommerwelle von Februar bis
November mit einem Maximum, dem Haupt-Maximum, im Juni (Borkum im Mai). Die Zunahme von 2 p bis zum
Maximum zeigt Extreme, die nahezu mit den Aequinoktien und Solstitien zusammenfallen, Maxima zur Zeit der
letzteren, Minima zur Zeit der Aequinoktien — in Borkum und Kiel das Haupt-Maximum im Dezember, auf
den östlichen Stationen im Mai. Hier begegnen wir wiederum dem Einfluss der Seewinde, die der Ent-
wicklung hoher Temperaturen im Juni stärker als im Mai entgegenwirken, wie wir ihn auch bei dem Verlauf
der Aenderungen von 8® bis 2P und von 2 p bis 8 p antreffen, wo das II. Minimum durch ihn gegen den
Westen um einen Monat verfrüht auftritt. Diese beiden Jahresgänge haben die Maxima ungefähr zur Zeit
der Aequinoktien, die Minima zur Zeit der Solstitien.
Diese doppelten Schwankungen haben ihren Grund in dem jährlichen Gang der Stärke der Sonnen
strahlung und der Lage der 5 Termine gegen den Sonnenstand. Legt man die von Wiener für diese berechneten
Zahlen zu Grunde, so erhält man als Aenderungen der einem Tage zukommenden Gesamtstärke der Sonnen
bestrahlung, in gleichen Intervallen fortschreitend, folgende Zahlen in der von Wiener gewählten Einheit:
In 60° Breite )4 ¿1+56 +48 +33 +11 jg^l-13 -34 -48 -56 „ (-55 -46 -30 -10 i| *1+10 +30 +52 +51 jds ¿(
In 60° < \g-Sf+67 +62 +45 +16 lj3}--18 -46 -62 -67 \=S j—61 -46 -26 - S (äs~| + $ +27 +46 +61 jl’^ (