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Full text: 23, 1900

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1900, No. 4 — 
Am Aequator ist der mittlere Barometerstand 760 mm bei 27° mittlerer Jahres-Temperatur; G a wird 
demnach bei dem spezifischen Gewicht 13.59 für Quecksilber 
0.760X13.590 
1+0.00367+27 
10328 
1.0919 
= 9397 kg 
Unter Voraussetzung also, dass über unserer Erdkugel die Atmosphäre bei gleichen Temperaturen 
gleiche Dichten und Volumina habe, wird der Ausdruck der Masse 
- 9397 (1 + 0.003671) /in 
9.806 — 0.025 cos' l (p—0.034 cos 1 ^ 
wobei als mittlere Temperaturen unter den verschiedenen geographischen Breiten folgende Werthe gelten 
mögen: 
y = Breite: 0° 10° 20° 30° 40° 50° 60° 70° 80° 90° 
t = 27° 25° 22° 20° 15° 10° 0° -10° -20° -30°. 
Am Aequator wird dieser Ausdruck 
M, p = o = 
9397 (1 + 0.00367 . 27) 
9.747 
1059 
(14 a) 
Da jedenfalls dank der Zentrifugalkräfte am Aequator grössere Atmosphärenmassen sich befinden müssen 
als an den Polen, werden die mit dem Massenwerth (Formel 14) multiplizirten Beschleunigungen für nördliche 
Breiten wohl etwas zu grosse Werthe ergeben. 
Wollen wir von dem durch die Theorie erhaltenen Drucke auf die barometrischen Amplituden über 
gehen, so müssen wir dieselben dividiren durch 13590. In mm ausgedrückt, erhalten wir demnach die 
Amplituden aus der Beziehung 
a mm = 0.0736 XMXjp (15) 
Es ist höchst wahrscheinlich, dass um ganz kleine Beträge die theoretischen Amplituden die praktisch 
gemessenen übertreffen werden, da ein kleiner Bruchtheil der dynamischen Kräfte sich in thermischen 
Effekten vei’lieren wird. Um mit den praktisch gemessenen Amplituden in Uebereinstimmung zu gelangen, 
müssen wir die theoretischen mit einem Erfahrungsfaktor ¡j, multipliziren, der stets kleiner als 1 ist: 
a p = fi . 0.0736 XMXp. 
Dank der Trägheit der Kräfte werden jedenfalls Verzögerungen in dem Eintreten der Wirkungen zu 
verzeichnen sein. Da die thermischen Effekte der einwelligen Sonnenwirkung sich um ca. 3 Stunden ver 
zögern, werden wir höchst wahrscheinlich eine solche auch in dem Auftreten der Wirkungen der dynamischen 
Kräfte nachweisen können; zu den Werthen a und X müssen die Werthe X und Yhinzugefügt werden, gleich 
dem Werthe der praktisch gemessenen Phasen-Verschiebungen. 
Gehen wir zur Diskussion der erhaltenen Resultate über. 
Wir diskutiren die erhaltenen theoretischen Kesultate an der Hand der gesammelten Erfahrungs- 
Piesultate, wie sie in den vorzüglichen Schriften Prof. Dr. TIann’s niedergelegt worden sind: 
„Untersuchungen über die tägliche Oscillation des Barometers“, Wien 1889. 
„Weitere Untersuchungen über die tägliche Oscillation des Barometers“, Wien 1892. 
„Weitere Beiträge zu den Grundlagen für eine Theorie der täglichen Oscillation des Barometers“, 
Wien 1898. Meteorologische Zeitschrift. 
Hann zerlegte die Funktionen der beobachteten Barometerdrucke in eine Summe zweier Funktionen, 
deren erste eine einmalige Schwingung und deren zweite eine zweimalige Welle innerhalb 24 Stunden zeigt. 
Er brachte die Funktionen der abgelesenen Barometerdrucke nach harmonischer Analyse auf die Form 
b = «i sin (At +»*) + «2 sin (Ai + n x) 
wo «i und «2 die Amplituden uud A\ und A% die Phasen-Verschiebungen bedeuten; « ist der jeweilig ent 
sprechende Stundenwinkel, u = 15° = 1 Stunde. Die so bestimmten Konstituenten + und + der ein
	        
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