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Full text: 23, 1900

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1900 No. 2 — 
Barometer 
A 
Beobachter: 
B 
C 
Mittel 
1) Kupffer-Köppen 9 . 
0.041 
0.044 
0.075 
0.053 
2) Fuess 769 
0.044 
0.056 
0.065 
0.055 
3) Hechelmann 945 . 
0.057 
0.065 
0.061 
0.061 
4) Fortin 
0.035 
0.055 
0.100 
0.063 
5) Zschau 130 
0.055 
0.073 
0.066 
0.065 
6) Fuess-Wild 5 
0.047 
0.077 
0.072 
0.065 
7) Fuess-Wild 130 . . . 
0.055 
0.074 
0.072 
0.067 
Es ergiebt sich also dieselbe Reihenfolge der Barometer wie oben, nur erscheint hier das Barometer 
Fortin erst an vierter Stelle. Es ist dies auf den Umstand zurückzuführen, dass bei dem Beobachter C ein 
auffallend grosser Werth von A gerade bei diesem Barometer sich zeigt, was, wie die diesbezüglichen Unter 
suchungen gezeigt haben, auf eine Unsicherheit in der Einstellung der Elfenbein-Spitze auf das Niveau des 
Quecksilbers im Gefäss seitens dieses Beobachters zurückzuführen ist. 
Aus den in dieser Abhandlung aufgeführten Zahlen lassen sich folgende Schlüsse ziehen: 
1) Die Heberbarometer mit offenem Schenkel eignen sich für den praktischen Gebrauch nicht, da in Folge 
der Verunreinigung der Glasröhre des offenen Schenkels Veränderungen in der Höhe des Meniskus 
(verschiedene Oberflächenspannungen) eintreten, die im Laufe der Zeit gewöhnlich eine Erhöhung 
des Standes dieser Barometer bewirken. — Je höher der Meniskus wird, um so höher der Stand. 
Es tritt daher bei diesen Barometern die Erscheinung auf, dass sie bei steigendem Luftdruck, wegen 
der Erniedrigung des Meniskus, tiefer zeigen als bei fallendem. 
2) In der ersten Zeit nach einer Reinigung des offenen Schenkels arbeiten Barometer dieser Konstruktions 
art recht gut: vergleiche Barometer Kuptfer-Köppen No. 9 und Fuess-Wild No. 5. Etwa ein halbes 
bis ein ganzes Jahr nach einer solchen Reinigung tritt ein Anstieg dieser Barometer ein und wird 
alsdann auch die Genauigkeit der Ablesungen eine wesentlich geringere: vergleiche Barometer 
Fuess-Wild No. 130. 
3) Stationsbarometer mit festem Boden und dementsprechend reduzirter Skala geben recht gute Resultate 
und gewährleisten durchschnittlich (zu 78%) eine Genauigkeit der Einstellungen und Ablesungen 
von +0.1 mm: vergleiche Barometer Fuess No. 769, Hechelmann No. 945 und Zschau No. 130. 
4) Im allgemeinen ist die Konstruktionsart des Barometers Fortin, wie überhaupt die der Geiass-Barometer 
als diejenige zu bezeichnen, welche am sichersten die Beibehaltung eines unveränderten Standes ge 
währleistet bei einer Schärfe der Einstellungen und Ablesungen, welche der anderer Konstruktions 
arten von Stationsbarometern mindestens gleichkommt. 
5) Unter Berücksichtigung der Einfachheit, mit welcher die Ablesungen gemacht werden können, sind für 
den praktischen Gebrauch als Barometer zu öfteren Ablesungen (z. B. für fortlaufende Meteorolo 
gische Beobachtungen) die Barometer mit festem Boden und reduzirter Skala vorzuziehen. — Es 
ist nicht zu bezweifeln, dass dieselben in noch besserer Weise seitens der Verfertiger hergestellt 
werden können, denn die vorstehenden Zusammenstellungen zeigen einmal, dass die Reduktion der 
Skala in allen Fällen noch nicht eine ganz richtige ist, und andererseits folgen die Barometer, 
wenn sie nach dem Grade ihrer Zuverlässigkeit und Genauigkeit der Ablesungen geordnet werden, 
in der Weise auf einander, dass derjenige Mechaniker, welcher schon seit längerer Zeit mit der 
Herstellung derartiger Barometer sich befasst hat, ein besseres Instrument liefert, als derjenige, 
welcher erst seit kürzerer Zeit damit begonnen hat. — Es handelt sich nach den diesseits gemachten 
Erfahrungen dabei im wesentlichen um die Reinheit des Quecksilbers und die Glätte der Wandungen 
der Glasröhre. Es darf daher das Barometer nicht bei zu hoher Temperatur gefüllt werden, weil 
das Quecksilber dann leicht Schlacken bildet und ist ferner der Bezugsquelle der Glasröhren, bezw. 
der Zusammensetzung des dazu verwendeten Glases, seitens der Verfertiger die grösste Aufmerk 
samkeit zu schenken.
	        
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