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Aus dem Archiv der Deutschen Seewürfe — 1000 No. ä —
längeren Perioden, dass die Perioden anhaltenden Steigens von mehr als 5 Tage Dauer besonders im März
bis Juni, und jene entsprechenden Sinkens besonders im Oktober bis Januar auftreten, wie wir dies auf
Tab. XX schärfer hervortreten sehen.
Tab, XX (cf, § 14).
Perioden anhaltender Erwärmung oder Erkaltung von mehr als 5 Tage Dauer 1890/99.
1
Bor
k n m
Ki
el
Neufahrwasser
Erwärmung
Ei
kaltung
Erwärmung
Erkaltung
Erwärmung
a
Erkaltung
8 n
2 p
8 P
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HP
8°
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Februar
1
3
1
j 0
0
0
1
9
1
0
0
1
0
0
0
1
0
0
März bis Juni
7
7
1
3
0
0
4
8
6
0
0
1
9
4
5
1
1
2
Juli bis Sept..
0
3
1
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1
0
3
2
2
1
0
2
i
2
2
1
1
1
Okt. bis Jan.
0
1
0
4
4
9
1
0
0
3
7
4
l
0
3
3
6
2
Wir sehen hier scharf unterschieden, zur Zeit der drei Beobachtungs-Termine durchschnittlich etwa in
gleichem Grade hervortretend, die Häufigkeit der langen Perioden der Erwärmung im März bis Juni und
der Erkaltung im Oktober bis Januar gegenüber dem selteneren Vorkommen der lange anhaltenden Erkal
tungen im März bis Juni und der Erwärmungen im Oktober bis Januar.
Die langen Perioden gleichartiger interdiurner Temperatur-Acndemng von mehr als 5 Tagen verdanken
ihr Vorkommen zwei Ursachen, einer unperiodischen und einer periodischen. Starke Temperatur-Aenderungen
als Folge von Wetterumschlägen bieten gute Gelegenheit zur Entstehung nachfolgender längerer Perioden
gleichartiger Temperatur-Aenderungen, und nach unseren obigen Ausführungen muss diese unperiodisch
wirkende Ursache lange Perioden der Erkaltung in der kalten, und der Erwärmung in der warmen Jahres
zeit begünstigen. Weiter muss aber das Steigen und Sinken der Temperatur in ihrem jährlichen Gange in
den Monaten dieser stärksten periodischen Aenderungen auch einen Einfluss auf die Länge der Perioden
gleichartiger interdiurner Aenderungen zu gewinnen vermögen. Erinnern wir uns der obigen Darlegung,
dass der Einfluss dieses jährlichen Temperatur-Ganges durch den üÜberschuss der positiven interdiurnen
Aenderungen im März bis Juni und der negativen im Oktober bis Januar hervortritt, so wird der Umstand,
dass diese Zeiträume mit den für die Tab. XX in der angegebenen Weise als charakteristisch gekennzeich
neten zusammenfallen, uns zu der Schlussfolgerung führen, dass die längeren Perioden gleichartiger inter
diurner Temperatur-Aenderungen zum Theil als eine Folgeerscheinung der stärkeren Wetterumschläge an
zusehen sind, ihr Vorkommen aber in vielleicht noch höherem Grade den Temperatur-Aenderungen im
periodischen jährlichen Gang der Temperatur zu danken haben.
15. Die vom Zufall geforderte Länge und Häufigkeit der Perioden anhaltenden Steigens
oder Sinkens der Temperatur von Tag zu Tag.
Da auf den Stationen hinsichtlich der Länge und Häufigkeit der Perioden gleichartiger interdiurner
Temperatur-Aenderungen grosse Uebereinstimmung herrscht und die längeren Perioden der Erwärmung wfie
der Erkaltung zu der Zeit auftreten, wo die positiven bezw. die negativen interdiurnen Aenderungen in der
Mehrzahl auftreten, so lag der Gedanke nahe, zu untersuchen, wie weit die Länge und Häufigkeit dieser
Perioden mit den allein vom Zufall herbeigefiihrten Verhältnissen in Einklang stehen. Auf solche Weise
muss ein Urtheil zu gewinnen sein, in welchem Grade die meteorischen Vorgänge, wie von vornherein zu
erwarten stellt, dahin wirken, die längeren Perioden seltener und die kürzeren häufiger auftreten zu lassen,
als es der blosse Zufall mit sich bringen würde.
Zunächst musste es sich um die Ableitung der Formeln handeln, zu denen wir auf folgendem Wege
gelangen.
Wenn eine Periode von n a + «& + oder n, t , i>, <■ Tagen n„ Tage mit interdiurner Erwärmung, n h Tage
mit Erkaltung und n c Tage ohne interdiurne Aenderung für den bestimmten Beobachtungs-Termin enthält
— wobei für den ersten Tag die Aenderung gegen den vorangehenden, der Periode nicht angehörigen Tag
berücksichtigt sein möge, so giebt es im ganzen Z„,,,,,, = —' , verschiedene mögliche Anordnungen
dieser Tage, soweit nur die Reihenfolge und der, Sinn der Temperatur-Aenderungen in Betracht kommen.