P. Polis: Die Strömungen der Luft in den barometrischen Minima und Maxima.
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erfährt, also mit einem horizontalen Strome verglichen werden kann, der sich mit wachsender Höhe bewegt.
In den graphischen Darstellungen (Fig. 49, 50, 55, 56) ist jene Zone der grössten « entsprechend gekenn
zeichnet.
Gemäss dem G u 1 d b erg- M oh n'sehen Resultate treffen wir ein Maximum von « in einem Abstande
von 444—666 km; von dort nimmt die Winkelgrösse nach innen wie nach aussen bis 1110 km gleichmässig
ab. Besonders scharf ist jenes Verhalten bei Furnes ausgeprägt, während Breslau mehrfache Ausnahmen
zeigt. Es ist naturgemäss, dass eine Cyklone an der Küste der geringeren Reibung wegen sich dem theo
retischen Ergebnisse mehr nähert, während auf dem Lande die topographischen Einflüsse die Cyklonen leicht
deformiren.
Für die Kiistencyklonen (Fig. 49, 50, 55, 56) ist ersichtlich, dass nur an der Ostseite die Luft von
aussen ins Centrum der Cyklonen gelangt, während sie auf der anderen Seite bis zu der Zone der grössten a
vorwärts di’ingt. Jene heranströmende Luft kann natürlich nur durch eine vertikale Bewegung fortgescliafft
werden, sodass wir daher in jener Zone das grösste Aufsteigen zu erwarten haben. Nach den Figuren 49,
50, 55, 56 (Furnes) strömt in dem äusseren Raum die Luft an der Südseite heran, um sich dann tangential
anzuschmiegen; auf der Rückseite jedoch tritt fast kein Einströmen ein, sodass daselbst die Luft um die
innere Zone rotirt.
Es wird daher auf der Südseite der Minima ein starkes Aufsteigen der Luftmassen eintreten müssen,
auf der Rückseite hingegen werden die Tangentialkräfte dasselbe verhindern. In der inneren Zone nähert
sich selbst im West-Quadranten die Luft dem Centrum.
Mit dieser Erkenntniss besteht aber auch die Möglichkeit einer getrennt axialen Bewegung 131 ) zwischen
der äusseren und inneren Zone wenigstens auf der Westseite, sodass sich also das eine System gewisser-
maassen um das andere herumbewegt. Damit würde in dem inneren und äusseren Raum ein getrennter
Umlauf der Luft stattfinden, indem auch in der inneren Zone, um die Gleichgewichtsbedingungen zu erhalten,
die Luft aufsteigen muss.
Bei den Landcyklonen, vergl. Breslau (Fig. 51, 52, 57, 58), liegen die Verhältnisse anders; hier ver
hindert die grössere Reibung die Ausbildung dieser getrennten Zonen; denn überall bewegt sich die Luft
in spiralförmigen Linien direkt gegen das Centrum hin. Aus diesem Grunde wird sich die Zone des grössten
Aufsteigens der Luft bei den Landcyklonen in eine geringere Entfernung, als es hei den Küstencyklonen der
Fall ist, verlegen.
Diese getrennte axiale Bewegung wird sich der geringeren und auf allen Seiten gleiclimässigeren Reibung
wegen bei den Meercyklonen am besten ausbilden können, während für die Küstencyklonen die vom Lande
herstammenden Winde jene Verhältnisse verwischen werden, daher besteht auch dieser sogen. Luftcylinder
bei Furnes nur auf der Westseite (Fig. 49, 50, 55, 56), wo die Winde von der See herrühren.
c) Bewegung der Luft in mittleren Höhen (Schneekoppe). Bei diesen graphischen Darstellungen
(Fig. 53, 54, 59, 60) für die Schneekoppe schien es zweckmässiger zu sein, die Zone der kleinsten a her
vorzuheben, weil, wie früher erwähnt, die Luft auf der Vorderseite die Neigung hat, aus dem Minimum aus-
zufliessen; eine einströmende Bewegung kann daher nur erhalten bleiben, wenn « den Beti-ag von 90° nicht
erreicht.
In der inneren Zone (bezogen auf die Isobaren im Meeresniveau) haben wir es meist noch mit centri-
petalen Bewegungen — wenigstens in den schraffirten Theilen — zu thun, sodass daselbst die Rotations
bewegungen noch ziemlich erhalten bleiben; in grösseren Entfernungen vom Centrum jedoch erfolgt ein Aus
strömen der Luft; wir werden also dort im Gegensätze zur inneren Zone schwächere Gradienten haben,
wodurch die aus den Rotationsbewegungen entspringende Centrifugalbesclileunigung (immer vorausgesetzt,
dass die eigentliche Energiequelle in der oberen Luftdruckvertheilung zu suchen ist), begünstigt durch die
geringere Reibung in den höheren Luftschichten, die Luft im Ost-Quadranten zum Abfliessen bringt. Auf
der Westseite jedoch bleiben der stärkeren Gradienten und der damit beschleunigten Luftmassen wegen die
einströmenden Bewegungen erhalten.
d) Konstitution der Cyklonen nach den Messungen an der Erdoberfläche und in mitt
leren Höhen. Aus den Erörterungen des letzten Abschnittes dürfte die Auffassung naheliegend sein, den
inneren Theil einer Cyklone als ein ziemlich abgeschlossenes Luftquantum mit eigner Rotation, das von der