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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1899 No. 6 —
Station 40 (ca. 20 m Tiefe) liegt die Grenzschicht sowohl in Temperatur wie in Salzgehalt deutlich in ca.
12.5 m, in Station 42 (42 m) wieder mit Temperatur und Salzgehalt in ca. 15 m. In Station 48 (20 m) wird
der Unterstrom und damit die Grenzschicht in ihrer absteigenden Bahn gehemmt. Die Grenzfläche ist un
deutlich nahe am Grund, denn der Salzgehalt von 16.86 ü /o 0 deutet schon auf Einwirkungen des Unter
stromes. Wahrscheinlich drängt sich der Unterstrom in die benachbarte tiefe Rinne. In Station 44 (28 m)
macht sich ein Aufsteigen bemerkbar; die Sprungschicht in Temperatur liegt zwischen 15 und 17.5, in Salz
gehalt zwischen 17.5 und 20 m. In Station 45 (18 m) ist sie in Temperatur und Salzgehalt in der Gegend
von 15 bezw. 10 m zu finden.
Zum Vergleich folgen hier die betr. Daten aus den schwedischen Beobachtungen.
Station
40
42
43
44
45
Tiefe
s % 0
1“ C.
s% 0
r c.
* %o
t° C.
$ %()
t° C.
4 %,
r 0.
5 m
16.74
16.9
12.15
16.9
10.69
17.6
8.80
16.5
8.64
15.0
10 *
19.35
15.4
13.84
17.3
11.32
17.2
9.56
16.2
16.98
15.3
12.5 >
23.77
12.8
—
—
—
—
—
—
15 »
30.22
9.2
22.19
11.4
12.97
15.7
10.35
15.5
—
: 11.2
17.5 »
—
—
—
—
—
13.66
8.6
20.35
1 8 - 6 \~-l
20 s.
31.80
8.1
28.64
9.1
16.86
12.4
20.85
7.1
—
etc.
j
Die Profile, wie sie Pettersson giebt, und welche auf Tafel I reproduzirt sind, lassen alles das deut
lich erkennen, auch selbst das Unbestimmte in der Grenzfläche der Station 43. Die für die Beltsee mit
einer Grenzfläche von 18 m berechneten Werthe für n sind also nicht ganz richtig, sie sind alle mehr oder
weniger zu gross und lassen sich nicht gut mit den anderen vergleichen; aber die Fehler sind im Verhält-
niss zu dem grossen Gefälle so klein, dass sie wenigstens das Gesamtbild nicht beeinträchtigen. Ich habe
aber in Rücksicht darauf nur die wenigen Hauptlinien gezogen. Die Resultate, die gerade hier den ver
schiedensten Quellen und Zeiten entstammen, weisen eine sehr gute Uebereinstimmung auf. Die schwedischen
Werthe sowohl wie die dänischen und die von Krümmel und Makaroff, sie alle zeigen auch selbst da, wo
die verschiedenen Systeme nicht absolut übereinstimmen, ein Ansteigen der Dichtigkeitsfläche von West nach
Ost, wobei die tiefste Depression der Dichtigkeitsfläche sich augenscheinlich au der dänischen und deutschen
Ostküste der jütischen Halbinsel hinzieht, obwohl die Werthe ganz nahe der Küste wieder ein schwaches
Ansteigen zeigen, z. B. K s und K 4 , ferner £37 und £3$, sowie Eund E20 etc.
Auf der Karte ist in der Nähe von Skagen, im Skagerrak nach Norden gehend, und später in der
Nähe der norwegischen Küste nach Westen umbiegend, eine strich-punktirte Linie gezeichnet. Diese Linie stellt
die von Mohn als -+-0.60 m gegebene Niveaulinie dar. Vergleicht man damit die von uns gefundene [—200mm]
Linie (gestrichelt), so wird man (abgesehen von der ins Kattegat reichenden Zunge, die Mohn infolge mangeln
der Beobachtungen seinerzeit nicht erkennen konnte) sofort eine angenäherte Uebereinstimmung finden. Sogar
die Station 19 stimmt dann mit dem von Mohn für Skagen gegebenen Werth ziemlich überein (d. li. in Bezug
auf diese Linie). Mohn findet für Skagen -+Ü.57 m (Differenz —0.03 m), hier ist Station 19 = —0.224 m
(Differenz —0.024).
Ich habe dann andeutungsweise die Niveaulinien —230, —150, —100 und die stärker gestrichelte Null
linie gezeichnet. Die Werthe, z. B. Station 45, 49, K?, K3, K4 etc., erscheinen einzeln, im Vergleich mit
anderen nahegelegenen Punkten betrachtet, fast absurd, indessen im System der gegebenen Zeichnung lässt
sich ihnen eine gewisse Wahrscheinlichkeit nicht absprechen. Auch die Zahlen für den grossen Belt und
den Sund lassen trotz der Abweichungen, die die einzelnen Werthsysteme zeigen, keinen Zweifel an dem
starken Niveaugefälle zwischen der eigentlichen Ostsee und dem Kattegat. Man vergleiche £42, £41 und
£•10, oder il/9 und M, () im grossen Belt, oder im Sund die dänischen Beobachtungen, oder ff/m und ff/239.
Im Kattegat und Skagerrak geht es ebenso. Nur ist im Kattegat eine Station, die infolge ihres ungewöhnlich