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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1S99 No. 6 —
Druck
t = 0° C.
t = 5° C.
t = 10° c.
t = 15° C.
t = 20° C.
0 Atm.
0.00005200
0.00005030
0.00004875
0.00004735
0.00004610
5 »
5194
5024
4869
4729
4604
10 »
5187
5017
4862
4722
4597
Wie man sieht, würde der Kompressibilitätsfaktor sich, abgesehen von der Temperatur, innerhalb der
in Betracht kommenden Druckgrenzen kaum in nennenswerther Weise ändern. Sieht man nun in der That
auch von der Temperatur ab und setzt ,« innerhalb der obigen Grenzen gleich 0.0000490 für frisches Wasser,
so würde man im schlimmsten Falle einen Fehler von ±3 Einheiten der 6. Dezimale begehen, also
dfi - ±0.000003.*)
Der Fehler erreicht aber thatsächlich diese Grösse nie, da einmal für Salzwasser p sich noch im Ver-
hältniss von ca. 92 :100 verringert, und da andererseits die extremen Werthe von 0 und 20° nie Vorkommen;
wenigstens bei den hier in Betracht kommenden Rechnungen gehören Temperaturen von 5 und 15° schon
zu den Seltenheiten.
Es kommt nun darauf an, eine Methode zu linden, um für die verschiedenen Salzgehalte den Kom
pressibilitäts-Koeffizienten zu interpoliren. Gegeben sind die beiden Grenzwerthe
0.0000490 für 0% 0
und 0.0000453 » ca. 35 %o (= 0.925.0.0000490).
Es würde wahrscheinlich genügen, wenn man einfach für die verschiedenen Salzgehalte geradlinig inter-
polirte. Indessen da in der Taif sehen Arbeit eine Untersuchung angestellt ist, die einigermaassen als Kri
terium dafür dienen könnte, ob es ohne weiteres erlaubt ist, die prozentuelle Abnahme des Kompressibilitäts
faktors als eine konstante zu betrachten, so will ich diese Kontrolle hier durchführen.
Prof. Tait hat nämlich Untersuchungen über die Kompressibilität von Salzlösungen angestellt und
giebt dafür eine Formel, wonach dieselbe gleich ist
0.00186
V ~ 36+p + s
Dabei ist wieder p in tans ausgedrückt, also durch 152.4 zu dividiren, und s ist der prozentuelle Salzgehalt.
Setzt man der Einfachheit halber p = 0 und (bei p = $ = 0) v = 1000, so erhält man die folgende
Tabelle für die verschiedenen Salzgehalte (das Argument s ist in 0.1 u /o, also in % 0 ausgedrückt):
S °/<t0
V
Ar p. ü /oo
o 0/
ö /00
V
Ar p.°/oo
0
1000.0
2.80
15
960.0
2.52
1
997.2
2.70
20
947.4
2.46
2
994.5
2.75
25
935.1
2.40
4
989.0
2.70
30
923.1
2.34
6
983.6
2.65
35
911.4
10
973.0
2.60
31.3
920.0
15
960.0
2.52
29.2
925.0
*} Gleichzeitig soll hier bemerkt werden, dass im folgenden, um einen Maassstab für den Werth der Methode zn
geben, stets mit grössten Fehlern gerechnet wird. Nur zum Schluss habe ich vom Fehler des Druckes dp auch den mittleren
und wahrscheinlichen Fehler gegeben, da ja im allgemeinen ein Zusammentreffen aller grössten Fehler ausgeschlossen ist.