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Full text: 22, 1899

Dr. Hans Maurer: Erdmagnetische Beobachtungen in Deutsch-Ostafrika. 
19 
Aeltere Beobachtungen der Deklination. 
Beobachtungsort 
Südliche 
Breite 
Oestliche 
Länge 
Seehöhe 
Beobachter 
Datum 
Westliche 
Deklination 
Säkular- 
Aenderung 
bis 1900 
Am Kibo (Kilima-Ndjaro). . . 
— 
— 
3230 m 
Kersten 
28. 11. 62 
9° 
35!2 
Kilema > ... 
S° 
17' 
37° 29' 
1470 » 
Thornton 
3. 8.61 
10 
23.2 
-3?3 
Madschame » • • ■ 
3 
15 
37 0 
ca. 1500 » 
-» 
27. 8.61 
9 
27.5 
Mosclii » ... 
3 
18.6 
37 22 
1160 » 
Kersten 
3. 12. 62 
9 
37.1 
(-4:6) 
Arusha » 
3 
27 
36 39 
— 
V 
5. 11. 62 
10 
1.6 
Mbaramu (Nordfuss v. Usambara) 
4 
25 
38 15 
ca. 500 » 
$ 
15. 10. 62 
9 
55.3 
-3:8 
Jipesee 
— 
— 
— 
7» 
7. i. 8,12. «2 
10 
1.1 
-3:5 
Kilulu-Hügel ■ 
4 
46 
39 7 
260 ♦ 
» 
2. u. 3.11. 62 
8 
45.1 
Wanga 
4 
40 
39 13 
— 
’S 
8. 11. 63 
9 
4.2 
-2:3 
Mombas 
4 
3 
39 41 
— 
Thornton 
16. 6.61 
9 
23.2 
» 
4 
3 
39 41 
— 
Afrika -Pilot f. 1865 
1864.5 
9 
7' 
Sansibar 
6 
10 
39 11 
— 
1864.5 
10 
20 
-4:2 
Mlalo (West-Usambara) 
4 
35 
38 17 
ca. 1600 » 
Baumann 
17. 9.88 
9 
17 
ca. —9' 
Bemerkungen zu vorstehenden Tabellen: 
Die Reduktionen auf Tagesmittel wurden nach der Daressalamer Periode ausgeführt. Die Säkular- 
Aenderungen (seit 1896) und die auf ganze Minuten abgerundeten Werthe der Deklination für 1900 wurden 
bei den Stationen mit hinreichend vielen Beobachtungen graphisch durch Aufträgen der Werthe der Dekli 
nation und Durchlegen einer möglichst gutgelegenen Geraden nach dem Augenmaass erhalten. Vor 1896 
müssen erheblich kleinere jährliche Abnahmen bei Bagamoyo, Daressalam und Kilwa angenommen werden. 
Bei den Stationen, für die sich die Säkular-Aenderung aus den Beobachtungen nicht bestimmen Hess, wurde 
sie den bekannten Nachbarstationen angemessen, gewühlt. Für das Innere wurde probeweise eine jährliche 
Aenderung von —9' in Rechnung gesetzt, da die allerdings nur ;, / 4 Jahr auseinanderliegenden Werthe, die auf 
dem Sakarreberg gefunden wurden, vermuthen lassen, dass die Säkular-Aenderung etwas kleiner als an der 
Küste ist. Aus den älteren Beobachtungen aus den 60er Jahren ergiebt sich, dass für die Periode 1860 
bis 1900 in dem Gebiet eine durchschnittliche jährliche Aenderung von — 3(5 stattgefunden hat. 
Die Deklination zeigt an der Küste einen sehr regelmässigen Verlauf. Sie nimmt mit wachsender süd 
licher Breite auf 1° um etwa 21' zu. Die Richtung, in welcher die Isogonen in dem Gebiete verlaufen, kann 
aus den Linien: 
Fanjove —Mohoro (8° 39') 
Daressalam—Bagamojo—Mairanga . (8° 3') 
Pangani—Lewa—Muhafa (7° 45') 
erkannt werden. Auch die Linie Tanga— Hessiga—Kwa Sengivo würde zu dieser Schaar passen. Dagegen 
fordern die übrigen Punkte, welche etwa die gleiche Deklination aufweisen, ein starkes Ausbiegen der Isogone 
in das Usambaragebirge hinein. Ueberhaupt drängen sich dort die Isogonen sehr dicht zusammen, wie 
besonders die Werthe in Kwai 7° 23', Wilhelmsthal 7° 46' und Mazinde 7° 59' beweisen. Ebenso treten im 
Kilima-Ndjaro-Gebiet starke Unregelmässigkeiten auf. Die Werthe der Deklination in Marangu, Kilema und 
am Jipesee sind höher als man bei regelmässigem Verlauf der Isogonen von der Küste her erwarten würde, 
und wie gross die lokalen Verschiedenheiten auf kleinem Raum sind, beweisen die in Mosclii und auf dem 
Djalaberg gefundenen Zahlen. Die letztere wurde mit einem Peilkompass durch Anpeilen vieler Objekte 
bestimmt, deren astronomische Azimute durch Messungen mit einem Theodolit ermittelt waren. Auch die 
Beobachtungen von Thornton und Kersten aus den Jahren 18(51 und 1862 zeigen im Kilima-Ndjaro-Gebiet 
grosse Differenzen auf kleinem Raum. 
II. Die Beobachtungen der Horizontal-Intensität. 
A. Variationen der Horizontal-Intensität. 
Die folgenden Tabellen enthalten die Werthe von H, die sich aus den Ablesungen des Deklinations 
und des Horizontal -Intensitäts- Instrumentes im magnetischen Pavillon in Daressalam nach den oben (S. 5) 
angegebenen Formeln ergeben haben. Ueber die Mittelwerthe für Stunden, für die keine Beobachtungen 
vorliegen, sowie über die Bildung der Monatsmittel gilt im allgemeinen das Analoge wie bei den Deklinations-
	        
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