Dr. Hans Maurer: Erdmagnetische Beobachtungen in Deutsch-Ostafrika.
Für H 0 wurde 0.29000 in Rechnung gesetzt. <p wurde durch Ablenkungen der Deklinations- und der
Intensitätsnadel durch denselben kräftigen Magneten aus der zweiten Hauptlage am 4. 5. 97 = 45°44' und
am 5. 3. 99 = 44° 17' gefunden. Für die Zwischenzeit konnte </ aus diesen Wertlien und den jeweiligen
mittleren Skalenablesungen am Intensitäts- und am Deklinations-Instrument unter Berücksichtigung der etwa
vorgenommenen Skalenverschiebungen bestimmt werden. Auch beim Intensitäts-Instrument war der Werth
eines Millimeters Skalentheil = 0.7' Bogenminuten, sodass, wenn (n— n) in Millimetern angegeben wird,
s = ;r 4 ,.y- zu setzen ist. Bezeichnet man die Ablesung am Horizontal-Intensitäts-Apparat mit h, die am
Deklinations-Apparat mit d, so ist n'—n = h—d+c, wo c die Differenz der Nulllinien beider Instrumente
bedeutet. Bei unveränderter Aufstellung der Instrumente wäre c eine Konstante, wenn die Kraft der Ablenkungs-
Magnete unveränderlich bliebe. Dies ist nun nicht der Fall, und aus diesem Grunde sind c und </> in all-
„
mählicher Aenderung begriffen. Bezeichnet man —— mit a, so wird H = H 0 —u (h—d+c) die Gleichung,
nach der H aus I* und d zu berechnen ist, und aus welcher umgekehrt e sich finden lässt, wenn H direkt
absolut bestimmt wurde und zugleich h und d abgelesen wurden. Allerdings ist in dieser Gleichung auch
a wegen der Veränderung von q variabel, aber doch nur in so geringem Grade, dass es ausreicht, c mit
einem angenäherten Werthe von </ zu berechnen und, wenn nöthig, diese Rechnung dann mit dem Werthe
W ~ 0.7' d c) zu wiederholen, wo de die Aenderung von c gegen seinen früheren Werth (dem der Werth q
entsprach) bedeutet. Die Unsicherheit mit der H durch eine absolute Bestimmung gefunden wird, beträgt
etwa 20.10 r ; da u etwa = 6.10~ 5 ist, so wird c bei der einzelnen Bestimmung um etwa 3 Einheiten
unsicher, ln der letzten Spalte der folgenden Tabelle ist c in den einzelnen Perioden unter Berücksichtigung
dieser Unsicherheit in einen linearen Gang gebracht.
Tab. I.
( ?
1 °
! «л
Datum
4
C direkt
korrigirt
Bemerkungen
4.
5. 97
45° 44'
5.76
13.
A 97
45 36
5.78
+ 15.3
+ 15.3
c
wächst gleichförmig um 38.9 in
21.
10. 97
45 16
5.85
+ 40.6
+ 42.2
232 Tagen. Am 29. 11. 27 wird
6.
11. 97
45 12
5.86
+ 46.9
+44.9
die ii-Skale um 17.9 mm nach
24.
11. 97
45 9
5.87
+ 50.5
+ 48.1
grossen Zahlen verschoben.
29.
11. 97
+ 30.9
31.
12. 97
О
Oo
5.88
+ 34.2
+ 36.3
Neimnfst. elln
n g im Mai
1 8 9 8.
4.
ß. 98
45° 19'
5.84
—25.2
—26.8
c
ist konstant: am 28. 6. 98 wird
5.
6. 98
45 19
5.84
—26.8
—26.8
die H-Skale um 10.6 mm nach
28.
6. 98
45 19
5.84
— 16.2
— 16.2
kleinen Zahlen verschoben.
30.
7. 98
45° 15'
5.85
— 10.0
— 10.0
c
wächst um 6.2 in 30 Tagen.
N
e u a n f s t e 1
lung я in 1 0. S e p t e m b
er 1 8 9 8.
14.
27.
9. 98
10. 98
44° 44'
44 29
5.96
6.01
+ 22.8
+ 44.9
+ 22.8
+ 42.0
h
wächst um 19.2 in 43 Tagen.
26.
11. 98
44 26
6.02
+ 41.2
+ 42.0 )
ist konstant bis zum 5. 1/99.
21.
12. 98
44 26
6.02
+40.7
+ 42.0
23.
1. 98
44 25
6.03
+43.1
+ 45.1
5.
3. 98
44 17
wächst um 11.5 in 66 Tagen.
12.
3. 99
44° 17'
6.05
+ 54.1
+ 53.5
der Tabelle
ist ersichtlich, dass
sich die
Zahlen c in
der
Periode von der ersten Aufstellung bis
zur Kilimandjaro-Reise, nach welcher die Coconfäden beider Instrumente zerrissen vorgefunden wurden, gut
einem linearen Gange mit einer täglichen Zunahme von etwa 0.17 anschliessen. Nach der Neuaufstellung
wurde am 4. 6. 98 der Temperatur-Koeffizient der Ablenkungsmagnete bestimmt, indem diese mit Zinkkästen
umgeben wurden, die mit Petroleum von verschiedenen Temperaturen in unmittelbarer Folge gefüllt wurden.
Es ergab sich, dass zwischen 25° und 40° Gels, auf 1° Temperaturerhöhung die Skalenablesung um 0.4 mm
abnahm. Die Magnete blieben seitdem ständig in ihren Petroleumbädern, deren Temperatur bei jeder Ablesung
aufgezeichnet wurde. Eine Folge der vorgenommenen Prozedur mag es gewesen sein, dass c in der folgenden