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Full text: 21, 1898

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Aus clem Archiv der Deutschen Seewarte — 1S9S No. 5 — 
hat, oder aber L. 1.45 mal seltener, B. 1.47 mal öfter, als gleichzeitig Weiss» Will man also die Aufzeichnungen 
von L. mit jenen von B. vergleichbar machen, so muss man sie nach dem Vergleich fait Weiss mit 2.1, 
nach jenem mit Kamrath (Heia) sogar mit 6.2 multipliziren. 
Windstärken : 
1895—1S9S») 
1890—1893 
1878—1879 
0-1 
6—7 
S—12 
0—1 
6—7 
8-12 
0—1 
6—7 
S—12 
I k. J. ... 
95 
305 
158 
Weiss .. < 
) w. J. ... 
— 
— 
— 
— 
— 
154 
215 
65 
Í - 
1 k. J. ... 
194 
327 
161 
223 
278 
151 
■ES 
Kamrath < T 
{w. J. ... 
319 
183 
56 
349 
176 
49 
— 
— 
— 
_ . 1 k. J. ... 
541 
210 
78 
799 
81 
2S 
_ 
— 
Weiss { 
tn 
\ w. J 
593 
132 
13 
S37 
45 
1 
— 
— 
— 
£ 
(k. J. . .. 
. 
905 
64 
20 
271 
52 
11 
Lothes < 
\ w. J 
— 
— 
— 
917 
2$ 
0 
269 
20 
3 
Senken- f k. J. . . 
S15 
169 
105 
— 
— 
— 
— 
— 
— 
dorff \ w . j 
900 
120 
29 
— 
— 
— 
. - 
— 
— 
Jahr: 
yr, J Weiss 
— 
— 
— 
— 
— 
— 
249 
520 
223 
nei a ... < 
( Kamrath .... 
513 
510 
217 
572 
454 
200 
— 
— 
— 
1 Weiss 
1184 
342 
91 
163G 
126 
29 
— 
— 
Neufahr- 1 Lothes 
. , 
» 
_ 
1822 
92 
20 
540 
72 
14 
wasser 
\ Benkendorn . 
1715 
2S9 
134 
— 
— 
— 
— 
— 
— 
Dass das so ausserordentlich frei gelegene Heia mein- stürmische Winde hat, als Neufahrwasser, ist 
begreiflich. Will mau nicht eine exorbitante Aenderung in der Schätzungsweise des Herrn Weiss annehmen, 
so muss sogar dieser Unterschied noch grösser sein, als er sich aus den Beobachtungen von 1890—1898 
ergiebt. Denn in zwei Jahren, 1878 — 1879, hat Weiss in Heia 228 mal Stärken von 8 und darüber aufge 
zeichnet, Lothes gleichzeitig in Neufahrwasser blos 14, also erstem - 16mal mehr, während 1890—1893 
Kamrath deren nur 10mal mehr aufzeichnete, als Lothes. Die Aufzeichnungen von Weiss in Heia zeigen 
indessen auch darin eine Abweichung von seinen späteren, als sehr häufig die Stärke als 5—6, 7—8 u. s. w. 
angegeben ist. Solche Notirungen habe ich abwechselnd der einen und der andern Stufe zugeschlagen. 
Für alle drei Stärkegruppen ergiebt sich das Verhältniss der Jahre 1890—93 zu 1895—1898 so: 
Windstärken: 0—1 6—7 8 —12 
nach Weiss wie 1 : 0.69 1 : 2.71 1 : 3.14 
nach Kamrath wie 1 : 0.90 1 : 1.12 1 : 1.09; 
daraus berechnet sich die Anzahl, die Lothes 1895 -1898 notirt haben würde 
nach Weiss zu - • . 1257 249 63 
nach Kamrath zu 1640 103 22 
Es ergiebt sich also, dass Herr Benkendorff zwar viel mehr stürmische Winde, aber auch mehr Stillen 
(1715 in diesen 4 Jahren) aufzeichnet, als unter gleichen Umständen die Herren Lothes und Weiss thun, 
und wir lernen damit einen weiteren charakteristischen persönlichen Unterschied zwischen Beobachtern 
kennen, der bei den Schätzungen der Windstärke oft hervortritt; der Eine bevorzugt unbewusst die extremen, 
der Andere die mittleren Notirungen, die Skala des Ersteren schreitet in den mittleren Lagen schneller 
fort, als die des Letzteren. 
Ebenso grosse persönliche Unterschiede in der Schätzung der Windstärke, wie wir sie eben gefunden 
haben, kommen sicherlich auch sonst häufig vor. Wenn wir z. B. in den Beobachtungen der Jahre 1878—1887 
an benachbarten und ähnlich gelegenenen Signalstellen so grosse Unterschiede in der Anzahl der Winde 
>: 8 Beaufort finden, wie Nesserland 36, Norderney 4 1 / 2 , Carolinensiel 37, oder Warnemünde 39, Wustrow 7*/*, 
') Dezember 1894 bis November 1S9S.
	        
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