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Full text: 21, 1898

W. Koppen: Neuere Bestimmungen über das Verhältnis« zwischen der Windgeschwindigkeit etc. 
9 
Archiv 1898. 5. 
2 
11) Die neueste und ausgedehnteste Vergleichung liefert die im letzten Januarheft des „Quarterly 
Journal of the R. Met. Soc.“ erschienene Arbeit des Herrn R. H. Curtis*); sie behandelt ein sehr grosses 
Material unter sorgfältiger Rücksicht auf die Aufstellung und die Konstanten der Anemometer u. s. w. Auch 
die Frage nach dem Einflüsse der Zeitlänge der Anemometermittel ist gestreift durch vergleichende Zu 
sammenstellung der Ergebnisse aus den stündlichen und den 10-Minuten-Mitteln für Scilly (Tab. V des Auf 
satzes). Die Differenz zwischen beiden ist verschwindend gering. Dennoch haben sich, als später Hr. Curtis 
auf meine Bitte die Vergleichung der Schätzungen und Messungen umgekehrt, durch Feststellung der mitt 
leren Windstärke, die den verschiedenen gemessenen Windgeschwindigkeiten entspricht, durchzuführen die 
Freundlichkeit hatte, wesentlich andere Resultate ergeben. Die in Stufen von nur je einer engl. Meile pro 
Stunde abgeleiteten mittleren Windstärken reihen sich zu ciuer recht glatten Kurve an, der die den ganzen 
Graden Beaufort entsprechenden Windgeschwindigkeiten leicht entnommen werden können (vgl. Fig. 2). Die 
folgende kleine Tabelle zeigt diese neue Zahlenreihe und zum Vergleich die alte, in Hrn. Curtis Abhandlung 
veröffentlichte. Beide Zahlenreihen beziehen sich auf Scilly und sind aus denselben 10268 Beobachtungen 
abgeleitet, die bei der alten Reihe nach den geschätzten momentanen Windstärken, bei der neuen nach 
den gemessenen Windgeschwindigkeiten der betr. Stunde geordnet wurden: 
Beaufort: 
1 
2 
3 
4 
5 
6 
7 
8 
9 
10 
11 
Scilly [ a ^ te R^he, 111 P r - Sek: 
3 (neue Reihe, „ 
1.8 
3.0 
4.2 
6.2 
8.9 
11.6 
14.1 
15.9 
18.6 
23.1 
28.2 
0.4 
2.0 
4.0 
6.3 
8.9 
11.7 
14.9 
18.7 
22.9 
27.6 
33.4 
In seiner Veröffentlichung hat indessen Herr Curtis ausser diesen Messungen noch weitere benutzt, 
von einem anders konstruirten Anemometer in Scilly sowie von den Stationen Yarmouth, Fleetwood und 
Holyhead, im Ganzen 22361 Vergleiche. Als Gesamtresultat der ganzen Untersuchung stellt er eine Zahlenreihe 
auf (vgl. Tab. XII seiner Abhandlung und Tab. II der vorliegenden), die noch grösseren Werth beanspruchen 
darf — weil freier von persönlichen und lokalen Einflüssen —, aber einer Korrektion wegen der Methode 
bedarf, die für diese und die Reihen von Scott und Chatterton identisch sein kann. Bevor wir uns deren 
Ableitung zuwenden, mögen noch einige Angaben über das Material von Curtis und seine Bearbeitung Platz 
finden. 
Das Meteorological Council hatte Hrn. Curtis das Material von allen seinen 14 Anemometer-Stationen 
auf den Britischen Inseln zur Verfügung gestellt; er hat aber nur Scilly vollkommen und Fleetwood, Holyhead 
und Yarmouth theilweise seinen Anforderungen für solche Vergleiche entsprechend gefunden. Für Orkney, 
wo das Anemometer vortrefflich aufgestellt ist, fehlten Windschätzungen aus der Nähe. Von Scilly (St-Mary) 
hat er zur Kontrolle zwei Anemometer benutzt, die beide sehr gut aufgestellt sind: ein Robinson’sches und 
ein „Pressure-tube-anemorneter“ **); von Holyhead, wo das Robinson’sche, nach ihm, stark lokal beeinflusst ist 
(vgl. oben), hat er nur ein „Pressure-tube“ benutzt, das von diesem Fehler frei ist; von Fleetwood wurden 
die Angaben eines Robinson-Anemometers mit den Schätzungen auf dem 20 engl. Meilen entfernten More- 
cambe-Bai-Feuerschiff verglichen, an den drei andern Orten waren die Schätzungen in nächster Nähe des 
Anemometers gemacht. 
Um die Zuverlässigkeit dieser Schätzungen zu prüfen, hat Hr. Curtis dieselben bei Scilly und Yarmouth 
mit denen nahe benachbarter Orte verglichen. Für Scilly ergiebt der Vergleich mit dem l'/z engl. Meilen 
südlich von der Station des Meteorological Office gelegenen St. Agnes-Leuchtthurm das Folgende: 
wenn der Beobachter des Met. Office notirte: j 
0 
1 
2 
3 1 4 
5 
e 
7 
8 
9 
schätzte der Lenchtthurmwärter durchschnittlich j| 0.4 | 1.7 
2.6 
3.2 ! 4.3 1 5.5 
6.5 1 7.4 1 8,4 1 9.2 
Ein ähnlicher Vergleich für den Beobachter zu Yarmouth mit dem etwa 2 engl. Meilen davon befind 
lichen Leuchtschiff von St-Nicholas Gat ergab ganz verschiedene Resultate je nach der Windrichtung: 
*) R. H. Curtis: An attempt to determine the velocity equivalents of wind-forces estimated by Beauforts scale. Quart. 
Journ. 1897, pag. 24—61. 
**) Die Beschreibung dieses, dem Hagemann’schen ähnlichen Anemometers findet man im Report of the Meteorological 
Council für das Jahr 1893.
	        
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