Dr. C. Kassner: Untersuchungen über die Bewölknngsverkältnisse von Tiflis.
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Antizyklonen:
Januar
+10
+13
+21
+13
- 1
+ 3
-1
-19
- 8
April
-IS
—16
-12
- 4
- 3
- 9
+ 5
- 5
0
Juli
-13
- 9
- 5
+12
+ 8
— 9
-11
- 7
- 5
Oktober ....
+ 5
+10
+18
— 1
+ 6
+10
+ 7
+ 2
0
Jahr
0
- 4
+ 2
+ 6
+ 3
- 2
+1
- 6
- 6
Zyklonen:
Januar
+ 2
+ 9
+16
+14
+ 18
+17
+ e
+ 5
-12
April
- 5
-{“14
+12
+19
+18
+24
+10
+ 9
0
Juli
-10
-10
- 5
-12
- 1
+18
- 8
+ 3
- 5
Oktober ....
- 6
-10
- 2
0
+ 8
- 7
- 8
-13
- 4
Jahr
- 2
-1
+ 6
+ 6
+11
+10
- 3
+ 2
0
Bewölkung aufzuweisen als die Hoekdruektage. Etwas geringer, jedoch im selben Sinne, sind die Unter
schiede an den Vortagen und wesentlich kleiner an den Nachtagen. Dass diese Unterschiede nicht blosse
Rechnungsresultate sind, sondern einen gewissen, für die Periode 1871—90 gültigen Anspruch auf Realität
haben, zeigt sich z. B. für den Februar darin, dass auch bei der Zerlegung der ganzen Reihe in ihre Hälften,
wie nachstehend geschehen ist:
Antizyklonen
Zyklonen
Differenz
1871-80. •
79
76
— 3
1881—90..
97
71
—26
sich wieder nur negative Differenzen zeigen. Indessen ist die Erscheinung der grösseren Bewölkung hei
Antizyklonen nicht auf den Februar beschränkt, sondern tritt z. B. auch im ersten Dezennium des Januars
mit —2% Unterschied zu Tage, während das zweite eine 24% kleinere Bewölkung für Zyklonen ergiebt.
Welche Ursachen hier thätig sind, dürfte schwer zu sagen sein, da die Differenzen keinen einfachen jähr
lichen Gang besitzen.
Den grössten Gegensatz in der Bewölkung der Antizyklonen und Zyklonen zeigen für den Haupttag,
wie wir schon sahen, der März mit 38%, der April mit 26%, der August mit 24% und der Dezember mit
23%, den geringsten der Juli mit 2% und der Oktober mit 4% Differenz. Fasst man je alle drei Tage
zusammen, so treten nur der März mit 26%, der April mit 18% und der Mai mit 15%, sowie nach der
andern Richtung hin der Juli mit 1% und der Juni mit 3% besonders hervor. In den Jahresmitteln sind
alle Unterschiede sehr gering, die grösste Differenz zeigt der Haupttag mit 7%.
Legt man die normale Bewölkung zu Grunde, so ist der Himmel relativ am trübsten bei Antizyklonen
im Februar (+23%), bei Zyklonen im Mai (T-20%), relativ am heitersten bei jenen im März (—22%), hei
diesen im August (—7%). Sowohl bei Antizyklonen wie bei Zyklonen ist eine übernormale
Bewölkung die Regel. Auch hieraus ersieht man, wie eigenthümlich die Bewölkungsverhältnisse von
Tiflis sind, da vorstehender Satz durchaus von dem ahweicht, was man bisher anzunehmen pflegte und was
auch Herr Leyst für Pawlowsk fand, dass nämlich Antizyklonen im allgemeinen mit heitrerem Wetter
verbunden sind als Zyklonen.
Sowohl bei hohem wie bei niedrigem Luftdruck ist der Haupttag in der Mehrzahl
der Fälle der trübste, zumal der Morgentermin, dann kommt der Vortag und schliesslich der Nachtag.
Der Haupttag und der Nachtag haben die grösste Bewölkung vorzugsweise früh, die kleinste abends, während
der Vortag das Minimum am Mittag, das Maximum morgens zu haben pflegt.
Die Jahresamplitude der Haupttage beträgt bei den Antizyklonen 87—36 = 51%, bei den Zyklonen
80—32 = 48%, ist also fast völlig gleich und doppelt so gross wie im normalen Gange (64—39 — 25%),
während diese Werthe für Pawlowsk 50 und 20% sind, d. h. bei hohem Druck das 2'/2 fache von der hei
niedrigem Drucke. Ganz ebenso erhält man für Tiflis bei einem Zusammenfassen je der drei Tage die Am
plituden 74—37 — 37 und 71—34 = 37, wieder völlig gleich und die normale Schwankung von 25% um die
Hälfte übertreffend.