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Full text: 21, 1898

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1898 No. 3 — 
Für die 25jährige Reihe ist nachstehend der wahrscheinliche Fehler niitgetheilt, dann die Zahl der 
Jahre, welche erforderlich ist, damit derselbe nur l°/ 0 beträgt, und endlich der wahrscheinliche Fehler für 
eine 10jährige Reihe. 12 ) 
Januar 
Febr. 
März 
April 
Mai 
Juni 
Juli 
August 
Sept. 
Okt. 
Nov. 
Dez. 
Jahr 
25jähr. Reihe. 
0.9 
1.5 
1.7 
1.0 
1.1 
1.0 
1.2 
0.7 
1.1 
2.0 
1.6 
1.5 
0.4% 
Zahl der Jahre 
22 
54 
76 
27 
32 
24 
35 
13 
29 
95 
65 
55 
3 Jahre 
lOjähr. Reihe. 
1.5 
2.3 
28 
1.6 
1.8 
1.6 
1.9 
1.1 
1.7 
3.1 
2.5 
2.4 
0.6% 
Die Unsicherheit der Monatsmittel ist demnach am grössten in den Monaten Februar, März, Oktober, 
November und Dezember; alle übrigen kann man als zuverlässig betrachten. 
Um aber zu einer definitiven Entscheidung zu gelangen, wurde ein anderer Weg eingeschlagen. Da 
nämlich, wie oben schon erörtert war, seit dem Ende 1872 die Bewölkungsschätzungen alle drei Stunden 
nach der Skala 0—10 ausgeführt wurden, so lässt sich für 23 Jahre das Monatsmittel aus achtmal täglich 
angestellten Beobachtungen, also schon mit einer sehr heachtenswerthen Genauigkeit, herleiten. So ergehen 
sich folgende Mittelwcrthe, denen die Abweichungen der früher mitgetheilten Zahlen von ihnen beigefügt sind: 
Januar 
Febr. 
März 
April 
Mai 
Juni 
Juli 
August 
Sept. 
Okt. 
Nov. 
Dez. 
Jahr 
23 Jahre ) 
(1873—95) f 
25 Jahre 1 
(1S71—95) 1 
15 Jahre ) 
(1881—95) 1 
59 
+2 
+1 
63 
+1 
+2 
58 
+1 
+2 
62 
-1 
+3 
56 
-1 
+2 
45 
+1 
+1 
41 
0 
-1 
38 
0 
0 
45 
0 
+1 
49 
+2 
+1 
56 
-1 
+1 
59 
0 
-1 
53 
0 
0 
Trotzdem bei dem 23jährigen Mittel täglich 8 Beobachtungen zu Grunde gelegt wurden, zeigen sich 
auch hei ihnen noch systematische Abweichungen von den 24stiindlichen Monatsmitteln, und zwar am gröss 
ten in den Frühjahrsmonaten, wo eben die Lage der Beobachtungsstunden zu der normalen Tageskurve, 
wie an dem Beispiel vom April und Mai oben gezeigt war, sehr in Betracht kommt. 
Ehe nun an die Entscheidung, welche der Zahlen als die normalen Monatsmittel anzusehen sind, her 
angetreten werden kann, muss noch eine andere soeben schon berührte Frage erörtert werden: die Zu 
verlässigkeit von Tagesmitteln, welche aus nur dreimal täglichen Beobachtungen gewonnen sind. Denn von 
dieser Frage hängt die Werthschätzung der Monatsmittel ab. 
Da in Russland allgemein um 7 a , 1 v , 9 p beobachtet wird und da, abgesehen von Zentralobservatorien, 
nur die Aufzeichnungen zu diesen Stunden in den russischen Jahrbüchern ausführlich veröffentlicht werden, 
so habe ich allein für diese drei Tennine untersucht, oh nach Analogie der Temperatur-Reduktionsformel 
durch Anbringung eines Koeffizienten an die Abendbeobachtung die Abweichungen vom wahren 24stündigen 
Mittel minimale Beträge erreichen würden, nachdem schon vorher ein Versuch, für jeden der Termine nach 
der Methode der kleinsten Quadrate einen Koeffizienten zu ermitteln, der sich ohne grossen Fehler in eine 
genäherte ganze Zahl oder in einen leicht rechenbaren Bruch verwandeln liesse, völlig gescheitert war. 
Wenn nun aber auch die Formeln: 
t( 7 "+ 1!>+ jW 
tC^+IW 
für das Sommerhalbjahr (April — September) und 
für das Winterhalbjahr 
sich als hinreichend genau für die Monatsmittel erwiesen, so waren sie einerseits doch zu schwerfällig und 
andererseits für die einzelnen Tagesbeobachtungen in keiner Weise besser als die einfache Formel 
y(7" + lP+9P). 
,J ) Die Berechnung geschah nach dem von Herrn Kremser angegebenen Verfahren (Met. Zeitsohr. 1, 94, 1884), nach 
1 1955 
dem man sehr bequem die mittlere Abweichung und dann durch die Fechner'sche Formel w — —' X mittl. Ab weich. 
den wahrscheinlichen Fehler erhält. V'2n—1
	        
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