E. Knipping: Ein Führer durch die meteorologischen Schiffstagebücher der Seewarten etc.
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Ist ein Tagebuch nicht von Hafen zu Hafen, sondern nur auf hoher See geführt, so ist dies durch ( )
angedeutet.
91. X. 6-27
XII. 8.
Lizard — Santos.
4114.
(Hamburg)
Das Schilf verliess Hamburg am 6. Oktober 1891, begann aber mit dem Tagebuch erst bei Lizard
(Eingang des Kanals) am 27.
Bei Dampfern sind Hin- und Rückreise oft in einer Zeile vereinigt:
94. II. 6 — 15; 20—29. Bremen—New-Yark. Neiv-York—Bremen d 3946.
Hier mag der Wunsch ausgesprochen werden, dass alle Segler und Dampfer ohne Ausnahme auch in
engen Gewässern (Nordsee, Kanal, Chinesisches Meer, u. s. w.) und auf sogenannten Zwischenreisen wenigstens
eine Beobachtung in 24 Stunden eintragen möchten, mit Ortsangabe, im Hafen ein paar Tage vor der Ab
fahrt und nach der Ankunft wenigstens eine Barometer-Ablesung täglich.
Die Auszüge oder die tabellarischen Reiseberichte enthalten demnach:
Art und Namen des Schiffes, den Namen des Kommandanten oder Kapitäns;
Grösse des Schiffes nmNetto-Register-Tonnen und Nummer des Tagebuchs;
Abfahrts- und Ankunftsort nebst den Zeiten;
Passatgrenzen, wenn sie deutlich erkennbar,
Passatstörungen, wenn sie besonders auffallend sind; (siebe 4112* im östlichen Indischen und
4114* im östlichen Stillen Ozean);
Stürme mit den Windstärken 11 oder 12 B.; innerhalb der Passatgegenden -mit Auswahl auch
oJJjl Stürme ir*vv 3 & A-w.;
Eisberge, Scholleneis,ktroib-end-e Wrnck^, Bemerkungen der Prüfungsbücher u. s. w.,
jedenfalls alles das, was die Sicherheit der Schiffahrt in ungewöhnlicher Weise beeinträchtigen
oder gefährden kann.Strom\rer-retjt'.p+pc^,JcLUj
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In vielen Fällen lässt sich die Grenze sicher bis auf eine einzelne Wache bestimmen; in den meisten
Von allen diesen Beobachtungen erfordern nur die Passatgrenzen einige Bemerkungen.
Fällen innerhalb 12 bis 24 Stunden, aber gelegentlich kann die Unsicherheit mehrere Tage oder Grade be
tragen. Hier ist angenommen, dass der Passat, von kurzen Unterbrechungen abgesehen, wenigstens Stärke JL
hat, dass der NE-Passat dauernd nur für die Striche von”N bisSE gilt, ähnlich der SE-Passat für die
Striche S bisNE. Läuft der Wind z. B. im Passat ein paar Wachen oder selbst einen Tag lang in das ent
gegengesetzte Kreisviertel, aber nachher wieder in sein eigenes zurück, so ist das nicht als Unterbrechung
oder Ende aufgefasst, wohl aber, wenn er dauernd im entgegengesetzten bleibt. Die Grenzen sind also hier
vielleicht etwas enger gefasst, als es sonst üblich ist. Wo Passat angenommen ist, kann man darauf rechnen,
dass auch bei Stärke 7 und 8 keine Länge verloren geht, wenn man im SE-Passat nordwärts, oder im
NE-Passat südwärts segelt. Da es sich hier weniger um eine bindende Erklärung der Passatgrenzen, als
um eine andere Aufgabe handelt, mögen diese Andeutungen genügen; in zweifelhaften Fällen sind sie weg
gelassen und die auffallenden’Unregelmässigkeiten als solche in den Auszügen an ihrer Länge kenntlich.
Die Begriffe Passat, Passat-Gebiet und -Grenzen sind eben nicht immer so sicher, wie Nichtseeleute meist
anzunehmen gewohnt sind und eine scharf umgränzte Erklärung nicht so einfach. Es kann darum Vor
kommen, dass gleichzeitig ein Dampfer mit NE aber Stärke 2, und ein Segler auch mit NE aber Stärke 3
wesentlich andere Zeiten und Oerter für die Passatgrenze liefern, obwohl sie vielleicht in Sicht von einander
laufen. Dies ist bei der Beurtheilung zu beachten. Irgend eine feste Norm musste hier angenommen
werden. Monsun-Grenzen sind nur aufgenommen, wenn sie scharf ausgeprägt waren.
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III. Die Verwendung der Auszüge.
Ein Vorschlag, wie der hier gemachte, lässt sich nur dann beurtheilen, wenn man ihn für einen nicht
zu kurzen Zeitraum wirklich ausführt und seine vorausgesetzte Brauchbarkeit nach allen Richtungen hin
prüft. Da einige nautische und meteorologische Kenntnisse beim Leser vorausgesetzt werden und die wirk
liche Ausführung aller später anzudeutenden Untersuchungen zu weit führen würde, genau genommen auch
nicht in den Rahmen dieser Arbeit gehört, werden wir in den meisten Fällen nicht viel weiter gehen als
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