Dr. Carl Stechert: Tafeln für die Vorausberechnung der Sternbedeckungen.
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Durch die Beobachtung auf der Hamburger Sternwarte wurden die folgenden Zeiten erhalten: (A. N.,
“7 ,
Eintritt
Austritt
„Beobachtung—
Eintritt
Vorausberechnu
Austritt
IC <7 Plejadum
S h 33 m 29 s
9” 30“' 26 s
—14’
- 3 3
17 b
8 37 44
9 17 2
+21
+14
19 e
r>
8 53 55
9 43 17
-12
_ o
20 c
»
9 1 13
10 0 0
-13
-11
21 k
—
10 2 24
—
-25
22 l
»
—
10 8 11
—
-13
§ 7. AusAvahl der Sternbedeckungen.
wird vielleicht manchem
Beobachtei
Avillkommen
sein, Avenn hiei
noch einige
lieh der Auswahl der Sternbedeckungen hinzugefügt werden. Bevor man an die eigentliche Vorausberech
nung herantritt, wird man, um nutzlose Arbeit zu vermeiden, sich durch einige einfache Betrachtungen davon
überzeugen, ob das Phänomen an dem betreffenden Beobachtungsorte überhaupt sichtbar sein wird. Hierbei
sind die folgenden Punkte zu beachten. Es ist erstens nachzusehen, ob die Breite des Beobachtungsortes
durch die unter den Elementen enthaltenen „Grenzen in Breite“ eingeschlossen wird. Es ist ferner zu er
mitteln, ob sich zur Zeit der Bedeckung zweitens die Sonne unter dem Horizonte und drittens der Mond
über dem Horizonte des Beobachtungsortes befindet. Die Ortszeiten des Ein- und Austritts sind nun frei
lich nicht bekannt; es ist aber meistens genügend, dass man feststellt, ob die Bedingungen 2 und 8 für die
Zeit der scheinbaren Konjunktion in liektascension erfüllt sind. Die Ortszeit der scheinbaren Konjunktion ist
nach den früheren Auseinandersetzungen T.-\-/.-{->/, wo y mit dem Horizontal-Argument ——— ; (oder — 1 — )
° ° > -Z ° rCOS<f> \ COS (fl J
und dem Vertikal-Argumente S m +). — i («Sj +$2)+2 aus Tafel 5 überschläglich zu entnehmen ist. — Am
bequemsten wird man die Entscheidung, ob sich zur Zeit der scheinbaren Konjunktion Sonne und Mond
über oder unter dem Horizonte befinden, mit Hülfe eines Kalenders herbeiführen können, welcher die Zeiten
der Auf- und Untergänge enthält und welcher für den Beobachtungsort oder für einen nicht allzu ferne
liegenden Ort berechnet ist. Fehlt dieses Hiilfsmittel, so kann man die Zeiten der Auf- und Untergänge
unter Benutzung der in den Ephemeriden gegebenen Werthe „Zeitgleichung“, „Meridian-Durchgang in Green
wich“, „Aenderung in 1 Stunde Länge“, sowie mit Hülfe einer Tafel für den Ilalbentagbogen (Tafel 14) leicht
näherungsweise ermitteln. Man wird bei diesen überschläglichen Rechnungen wohl kaum Ursache haben,
auf die Deklinations-Veränderungen der Gestirne soAvie auf die Wirkungen der Refraktion und Parallaxe
Rücksicht zu nehmen. Wohl aber wird man in Grenzfällen in Ueberlegung ziehen müssen, dass unter Um
ständen die Beobachtung eines der beiden Kontaktmomente ausführbar sein kann, wenn auch die Bedin
gungen 2 und 8 für die Zeit der scheinbaren Konjunktion nicht erfüllt sind. — Vielfach wird es indessen
auch gar nicht nothwendig sein, die Zeiten der Auf- und Untergänge zu berechnen; man Avird, Avie die fol
genden Beispiele zeigen werden, aus der Zeit des Meridian-Durchgangs der Gestirne häufig schon mit Sicher
heit ermitteln können, ob sich Sonne und Mond zur Zeit der Bedeckung über oder unter dem Horizonte
befinden.
Viertens Avird man noch von vorne herein die Frage zu entscheiden versuchen, ob für den Beobach
tungsort eine Bedeckung oder nur eine Annäherung des Sterns an den Mondrand stattfindet. Zu diesem
ZAvecke ist die vorhin begonnene, auf den Mittelpunkt des Mondes bezügliche Rechnung noch etAvas fort
zusetzen. Man Avird nämlich, unter Fortlassung der Glieder ZAveiter Ordnung, berechnen:
tgy =
tg <f'
und
Ò'-D
P
r Stil (f¡
- sin (d 0 —g)+q'. y+q 0 .
-D
numerisch
cos (Sm+Ä+l/s) P sing
ff ff _
Ist nun —n— numerisch kleiner als 0.27, so tritt stets eine Bedeckung ein; ist dagegen —jy-
P _ d'—D . 1
grösser als 0.52, so findet stets nur eine Annäherung statt. Liegt —-p— zwischen den Grenzen 0.27 und
0.52, so wird es hauptsächlich von der Grösse der BeAvegung des Mondes in Rektascension und Deklination
A« und Ad, abhängen, ob der eine oder der andere Fall eintritt. Es lässt sich deshalb unter Berücksich-
A a cos d ^ , A d
p und g — -p
tigung der Grössen
P =