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Full text: 19, 1896

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1S96 No. 1 — 
Zunächst können diese Stürme statistisch nach all den Punkten bearbeitet werden, die sich regelmässig 
Ausziehen Hessen. Siehe Seite -4 -und-5 1 ).- 3 ' j 
Zum Beweise, wie interessant und werthvoll schon einfache Zusammenstellungen sein können, suchen 
wir die geographische Verbreitung der orkanartigen Stürme zu beiden Seiten von Süd-Amerika, ohne Rück 
sicht darauf, oh zwei Beobachtungen zu demselben oder zu verschiedenen Stürmen gehören. 
Süd-Breite 20—30° 30—40° 40-50° 50—60° Summe 2 ) 
(festlich von 80°W.-Lg 1 13 8 12 29 
Westlich von 80°W.-Lg — 1 3 18 22 
Hier fällt sofort auf, dass man im Atlantischen Ozean zwischen 30° und 40° S-Br. mehr Aussicht auf 
einen schweren Sturm hat, als zwischen 40° und 50° S-Breite. Trägt man die Stürme in eine Karte ein, 
so lässt sich diese sturmreiche Gegend auf der Höhe des La Plata noch genauer umgrenzen. Nicht weniger 
als 12 Fälle kommen auf ein kleines in der Karte gestricheltes Gebiet von 7 X 5°, nämlich 34—41° S-Br., 
48—53°W-Lg. Auf den weiteren Weg nach Kap Horn kommen dann bis 52° S-Br. nur 4 Fälle, oberhalb 
50° S. wieder 12 Fälle vor. Im Gegensatz zum Atlantischen gehören im Stillen Ozean orkanartige Stürme 
unterhalb 40° zu den Seltenheiten. Bei einer genaueren Untersuchung würde man natürlich auch die Zahl 
der Reisen berücksichtigen. Diese 51 Stürme vertheilen sich auf alle Monate von April bis Januar ein 
schliesslich. 
Von Stürmen unterhalb 10° Br. enthält die vollständige Liste (der 3 Monate) 3: 
1) 
91. VI. 5. 
9 S. 
30 W. 
SE 8 4' 
SE 9 4, 
SSE 8 t 
[52] 
4. 20 h 
5. 20 h 
757 
4105 
2) 
93. VIII. 21. 
9 N. 
46 W. 
NW 5 
SW 9—10 
SW 5 
[4] 
4 h 
759 
oqr 
4116* 
3) 
93. XII. 7. 
6 N. 
89 0. 
W9 4, 
W 12 
NNW 8/7 
[18] 
1 5 45H 
742 
4 | 3 
V* 1 V* 
D 2403* 
1) Ist stürmischer SE-Passat. 
2) Ist dadurch interessant, dass aus diesem Gebiet sehr wenig Sturm-Beobachtungen vorliegen und 
diese möghcherweise eine der ersten über einen der August-Orkane in 1893 ist. Vergl. Suppl. Pilot, chart. 
N.-Atl. Nov. 1893, und Annalen 1893 S. 490 ff. und Karte S. 499. 
3) Bietet einen der sehr seltenen Fälle, wo Windstärke 12 bei einem tropischen Orkan in 6° Breite be 
obachtet wurde. Die täglichen Wetterkarten 3 ) des Indischen Ozeans für den Tag (den 7. Dezember 1893) 
enthalten diese Beobachtungen nicht, nur Windstärke 6 in der Nähe. Hieraus erhellt, wie wichtig für die 
Untersuchung ein einzelnes Schiff sein kann und wie werthvolle Ergänzungen solche tabellarischen Berichte, 
wie die hier vorgeschlagenen, bei der Untersuchung eines Sturmes liefern können. 
Eine ähnliche Bemerkung kann man zu den „Annalen“ 1893, S. 498, Absatz 3 machen. Es heisst dort 
über die schweren Novemberstürme von 1893: Der mächtige Wirbel soll am 7. November östlich von Florida 
über den nördlichsten Bahama-Inseln entstanden sein. Man vergleiche damit folgenden Orkanbericht (Ein 
gang: Februar 1894): 
93. XI. 7. 33 N. 75 W. E8 ESE9-11 SE 8—9 [34] 9.i2 h 748 in 35 N. 72 W. 4116* 
Dann sieht man, dass 4116 („Aeolus“, Kapt. Frerichs, von Monte Christi nach Lizard) werthvollen 
Aufschluss über den Sturm anfangs November giebt. 
Hat man für einen bestimmten Meerestheil und denselben oder benachbarte Tage eine genügende An 
zahl Beobachtungen, so kann man sie in eine Karte eintragen und eine vorläufige geschätzte Bahn entwerfen. 
So findet man in der Orkanliste: 
*) Zu wünschen wäre, dass die schnellste Windänderung im Sturm immer deutlich angegeben würde, wenn sie y 
iibersteigt, weil es mit eine der wichtigsten Grössen ist. 
2 ) Siehe Karte. Grosse Zahlen bei Süd-Amerika. 
3 ) Weatherchart of tlie Indian Monsoon Area for 8 A. M. Calcutta. Govt. of lndia vom 1. Juli 1S93 an.
	        
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