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Full text: 18, 1895

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1895 No. 4 — 
P. Peripherische Typen. Niedriger Druck am Kanal und im Rheingebiet, sowie auf einem min 
destens 30 Längengrade weiten Raume in deren Nachbarschaft; hoher Druck im Osten und an mindestens 
einer ungefähr gegenüberliegenden Stelle der Peripherie dieses Raumes, jedoch nicht im Norden (im letzteren 
Falle Klasse N). Herbst (daneben Winter oder Frühling); sehr starke Depressionen in der Umgehung der 
britischen Inseln. 
Allgemeine Lage: 
Pp. Hoher Druck bei Madeira und am Ivaspi und min 
destens relativ hoher auch in der nördlichen Sahara, niedriger 
Druck am Mittelmeer, besonders bei Griechenland (verwandt 
mit Ep). 
Po g . Hoher Druck SW von den Azoren und am Kaspi, 
niedriger im westlichen Mittelmeer (verwandt mit Os). 
Po„. Hoher Druck nördlich von den Azoren und im Osten, 
meist zwischen Kaspi und Ural (verwandt mit On). 
Pk n . Hoch im Ostseegebiet und in Nordrussland, sowie bei 
(meist SW von) den Azoren (verwandt mit Kn). 
Um zu prüfen, inwieweit diese Klassifikation von etwaigen besonderen Verhältnissen dieser 4’/4 Jahr 
gänge beeinflusst ist, haben wir 8 Jahrgänge älterer und neuerer synoptischer Karten desselben Gebiets, 
die in Kopenhagen, Hamburg und Kopenhagen und in London erschienen sind, verglichen. Die Vertlieilung 
derselben nach diesen Typen geben wir im III. Abschnitt. Diese Durchsicht hat gezeigt, dass auch in jenen 
älteren Jahrgängen Wetterlagen, die sich unter keinen der 20 soeben aufgeführten Typen unterbringen lassen, 
nur ganz vorübergehend auftreten, sodass solche Tage als Uebergangstage aus der Betrachtung ausgelassen 
werden können, und nur eventuell zwei wichtige, aber seltene Typen (Ui und Un) hinzuzufügen sind. 
Am häufigsten kommt man in Verlegenheit bei der Unterscheidung der Typen K n o und K s o, wenn 
nämlich die Axe hohen Druckes eine vermittelnde Lage oder eine etwas andere Richtung als die gewöhn 
liche nordöstliche hat und z. B. von Nordrussland nach Süddeutschland oder von Südrussland nach England 
geht. Eine feinere Unterscheidung darin, z. B. zwischen K„o und Ko n resp. K s o und Ko s würde die Zahl 
der Typen unliebsam vergrössert und doch nur für einen Tlieil der Fälle die Lage gebessert haben; eine 
Verschmelzung beider Typen würde einen gerade für Deutschland wichtigen Zug in der Wetterlage verwischt 
und einen übermässig stark vertretenen Typus geschaffen haben; wir haben daher vorgezogen, die gewählte 
Scheidung in zwei Typen beizubehalten und in Zweifelfällen als entscheidendes Merkmal die Verhältnisse in 
Deutschland zu Grunde zu legen. 
Eine fernere Schwierigkeit bilden die Fälle, wo der höchste Druck in der Gegend von Island oder 
wenig südlich davon, also gerade dort liegt, wohin im Jahresmittel und noch mehr in den Mitteln der Winter 
monate, der niedrigste Druck fällt. Diese Wetterlagen verdienten, da sie ein charakteristisches Extrem 
darstellen, recht wohl als besondere, wenn auch seltene Gruppe zusammengefasst zu werden, was wir eben 
im Abuchnitt III dieser Untersuchung durch Aufstellung der Typen Un und Ui auch gethan haben; unter den 
Karten der Vierteljahrs-Wetter-Rundschau sind sie aber fast gar nicht vertreten und fallen darum hier fort. 
Die in den älteren Wetterkarten mehrfach vorkommenden Fälle, dass während Reihen von Tagen hoher 
Luftdruck nicht nur von Grönland über Skandinavien nach Russland sich erstreckt, sondern auch das russische 
Eismeer bedeckt, können in der Weise untergebracht werden, dass man für den Typus Nk den niedrigen 
Druck bei Növaya Zemlyá als nicht wesentlich erklärt. 
Die Natur der Sache bringt es mit sich, dass auch andre Gruppirungen der Einzelkarten durchaus 
möglich sind; man kann mehr oder weniger Typen unterscheiden, als hier geschehen ist, Zwischen- öden 
Sammel-Gruppen einführen u. s. wo Doch wird vermuthlich jeder, der sich viel mit Wetterkarten beschäftigt 
hat, auf den Isobaren fussend, zu einer Eintheilung kommen, die sich auf die unsre reduziren lässt, voraus 
gesetzt, dass er denselben Theil der Erdoberfläche dabei zu Grunde legt, nämlich den Raum zwischen Felsen 
gebirge und Ural als weiteren und Westeuropa nebst dem angrenzenden Theile des Ozeans als engeren 
Horizont. Wird der Schwerpunkt auf ein anderes Gebiet gelegt, so bekommen natürlich andere Merkmale, 
als die von uns benutzten, überwiegende Bedeutung, und vom Standpunkte des Nordamerikaners z. B. wird 
vielfach eine ganz andere Fassung der Zeitabschnitte sowohl als der Typen natürlicher sein. 
Lage im engeren Kreise: 
SW- und S-Segment hoch, übriges 
(auch SO) niedrig. 
Nur SW-Rand hoch. 
W- und SW-Segment bezw. Ok 
tanten hoch. 
Nordost- und Südwest-Rand hoch.
	        
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