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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1895 No. 3 —
Tabelle I. Vergleichung der Regenmesser (Regenhöke in mm).
Zeit j
Res ervoir
Registrirender
Regenmesser
Plattform
Verhältniss
Reservoir =
zu N.
= 100
8“—8 P
N
8 P —8“
8“—S“
R
8 P —8“
8“—8“
M
(Mitte)
24 Std.
E
(Ecke)
24 Std.
R
M
E
1892 Sommer...
77.0
77.1
154.1
50.4
44.7
95.1
126.4
96.2
62
82
62
» Herbst. . . .
68.1
72.3
140.4
38.8
46.1
84.9
116.9
80.2
67
84
57
1892/93 Winter . . .
1Ó4.4
79.9
184.3
48.5
45.5
94.0
133.5
63.8
51
72
35
1892 Frühjahr . .
20.3
20.9
41.2
9.4
11.2
20.6
35.2
18.3
51
86
45
1893 Sommer . . .
107.1
62.5
169.6
85.5
38.6
124.1
163.1
130.8
73
96
77
» Herbst....
160.8
126.3
287.1
100.6
85.5
186.1
143.4
83.5
65
85 •
56
1893/94 Winter . . .
73.5
106.4
179.9
34,5
56.6
91.1
114.9
56.2
56
68
31
1894 Frühjahr . .
43.4
49.0
92.4
36.7
14.6
50.9
74.8
46.4
64
89
52
» Sommer . . .
156.1
158.9
315.0
120.2
115.5
235.7
275.1
227.3
75
87
72
» Herbst. . . .
88.1
98.5
186.6
61.7
63.1
124.8
153.0
121.3
67
82
65
1892/93 Okt. bis März
169.1
135.5
304.6
84.6
74.3
158.9
228.4
128.2
52
75
42
1893/94 » » «
192.6
197.9
390.5
98.5
108.9
207.4
283.0
150.2
53
72
38
Summe
361.7
333.4
695.1
j 183.1
183.2
366.3
511.4
278.4
53
74
50
1,893 April bis Sept.
170.3
126.5
296.8
132.0
85.1
217.1
279.7
219.7
73
94
74
1894 » » »
204.5
211.5
416.0
162.9
137.5
300.4
360.7
292.6
73
87
73
Summe
374.8
338.0
712.8
294.9
222.6
517.5
640.4
517.3
73
90
73
Jahr-Summe .
736.5
671.4
1407.9
478.0
405.8
883.8
1151.8
790.7
63
82
62
Nach dieser Tabelle geben alle höher und freier aufgestellten Regenmesser erheblich geringere Beträge
als der Regenmesser auf dem Wasserreservoir. Im Jahresmittel beträgt dieser Unterschied für den registri-
renden Regenmesser und demjenigen an der Ecke des Südthurmes fast übereinstimmend 87—38%, während
der mehr geschütztere auf der Plattform nur einen Fehlbetrag von 18"/o aufweist. In der schneefreien Zeit
von April bis September ist dieser Unterschied viel geringer als in der kälteren Jahreszeit von Oktober bis
April, indem in der ersteren Jahreszeit die am freiesten aufgestellten Regenmesser übereinstimmend 17%
und der geschütztere nur 10%) dagegen in der letzteren Jahreszeit die beiden ersteren um 47—50%, der
letztere 26% zu geringe Regenmengen gehen. Diese grossen Unterschiede haben hauptsächlich darin ihren
Grund, dass zur Winterzeit häufig Schnee aus den frei aufgestellten Regenmessern herausgeweht wird, wäh
rend dieser Missstand hei dem geschützten Regenmesser ganz oder doch wenigstens fast ganz beseitigt ist.
Aus den in der Tabelle mitgetheilten Zahlen geht zweifellos hervor, dass die Genauigkeit der Nieder
schlagsmessungen in hohem Grade durch den Einfluss des Windes bedingt ist und dass ein Regenmesser
unter sonst. gleichen Umständen um so mehr Niederschlag giebt, je mehr er der Wirkung des Windes aus
gesetzt ist. Auf diesen Punkt werde ich weiter unten nochmals zurückkommen.
Die Niederschläge haben sowohl in Bezug auf Menge, als auf Häufigkeit und Dichte eine ausgesprochene
tägliche Periode, indessen ist diese je nach der Lage und der Jahreszeit ausserordentlich verschieden, wenn
auch überall derselbe Grundzug nicht zu verkennen ist.
Wie es die Untersuchung bald zeigte, haben wir es liier mit einer allgemeinen Erscheinung zu thun,
welche in allen Klimaten der Erde, gewisse Modifikationen abgerechnet, überall dieselbe ist. Daher habe
ich alles mir zugängige Material in den folgenden drei Tabellen zusammengefasst, um einen möglichst all
gemeinen Ueberblick zu gewinnen. Allerdings ist dieses Material ein durchaus ungleichmässiges und lücken
haftes, indessen dürfte es doch geeignet sein, wenigstens in grossen Zügen, worauf es zunächst noch an
kommt, die Thatsachen klar zu legen. Das bei der Bearbeitung dieser Tabellen benutzte Material war
folgendes: Godhab, 1882/88, Meteorologische Zeitsclir. 1890, Seite 142; Kap Thordsen (Spitzbergen) 1882/83,
Met. Zeitsclir. 1894 S. 41; Bossekop, 12 Monate, Met. Zeitschr. 1890 S. 219; Nowaja Semlja, 1882/83, Met.
Zeitschr. 1890, S. 213; Ssagastyr, 1882/84, ibid.; Greenwich, 1861/66, Oest. met. Zeitschr. 1882, S. 236; Ben