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Full text: 18, 1895

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Ans dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1895 No. 2 — 
V. Ergebnisse und Schlussfolgerungen. 
1) Vergleichung der Beobachtungen mit und ohne Reflektoren. Aus den vorstehenden Beobachtungen, 
sowohl der Sicktigkeits - Grenzen, als auch der photometrischen Messungen, geht unmittelbar hervor, dass 
bei Anwendung von Reflektoren die Lichter über die Abblendungslinie hinaus zu sehen sind und zwar derart, 
dass, wenn die Laternen auf Aussenkante des Dochtes abgehlendet waren, d. h. so, dass die von der Aussen- 
kante des Dochtes nach der Aussenkante des Abblendungs-Schirmes gezogene Linie parallel dem Laternen 
brette war, doch noch bei Parallelstellung der Laternenbretter in den Entfernungen von 1—2 Kilometer 
beide Lichter gleichzeitig und deutlich sichtbar waren. Selbst bei geringerer Entfernung von 700 Meter war 
die Helligkeit, trotzdem die ganze Flamme abgeblendet, und man mehr in den dunklen Raum kam, immer 
noch genügend, um die Lichter deutlich wahrnehmbar zu machen (vergl. 5. Beobachtungsabend). Diese Er 
scheinung erklärt sich daraus, dass Form und Stellung des kugelförmigen Reflektors nie so genau gearbeitet 
und angebracht werden können, damit alles von demselben reflektirte Licht wieder in der Flamme vereinigt 
wird. Auch wegen der Ausdehnung der Flamme ist dieses selbst bei ganz genau gearbeiteten Reflektoren 
nicht völlig möglich. 
Man erhält also noch eine Reihe von reflektirten Strahlen von ausserhalb der Flamme, die genügend 
stark sind, um noch in Entfernungen bis zu einer Seemeile bemerkt zu werden. 
Die Vergleichung der beobachteten Sichtigkeiten mit den photometrischen Helligkeits-Messungen zeigt 
ferner, dass im Ganzen bei Anwendung von Reflektoren die Lichter öfter weiter gesehen worden sind, als 
es nach den Helligkeitszahlen manchmal der Fall sein sollte. Es ist dies ein Beweis dafür, dass ausser dem 
reflektirten noch diffuses Licht der ganzen Laterne in das Auge des Beobachters gelangt. Namentlich zeigt 
sich dieses bei dem rothen Licht, welches nicht so sehr’ von der Athmosphäre absorbirt wird, wie das grüne. 
Da es nun in der Praxis gar nicht möglich sein wird, Form und Stellung der Reflektoren immer genau 
herzustellen und auf die Dauer zu erhalten (die Laternen würden durch eine solche Forderung nur ganz 
unnöthig und unverhältnissmässig vertheuert werden) und bald mehr, bald minder Abweichungen von der 
richtigen Form immer Vorkommen werden, so muss auch ein mehr oder weniger grosses Ueberscheinen des 
Lichtes über die Abblendungslinie für das direkte Licht hinaus stets die Folge sein. Wie aus nachstehender 
Tabelle hervorgeht, in welcher der von beiden Seitenlichtern zugleich beschienene Bogen für die verschiedenen 
Abblendungen gegeben ist, betrug das durch die Reflektoren bewirkte Ueberscheinen jedes Lichtes über die 
Abblendungsgrenze des direkten Lichtes hinaus 1°— 1V2°, also für beide bis 3°. Die benutzten Laternen 
waren nach jeder Richtung hin richtig konstruirt und gut gearbeitet und es ist anzunehmen, dass bei weniger 
sorgfältig gebauten Laternen das Ueberscheinen noch eher mehr als weniger sein wird. Die Art des Brenners, 
Bogen, innerhalb dessen beide Lichter sichtbar bleiben. Laternen 15 und 10 Meter von einander. 
Stellung 
der 
Laternenbretter 
Abblendung 
parallel 
dem Laternenbrett 
14’" Flachb 
1.0—1.311.6—2.1 
Kilom. j Kilom. 
renner 
I Photo- 
| metrisch 
10'" Rundbrenner 
1.0—1.311.6—2.11 Photo- 
Kilom. I Kilom. | metrisch 
14'" Rundbrenner 
1.0—1.311.6—2.1! Photo- 
Kilom. I Kilom. | metrisch 
1. Mit Reflektor. 
parallel 
v. Innenkante des Docht. 
4° 
3—4° 
5° 
5° 
4-5° 
5° 
- 
3?5 
5° 
»Mitte » » 
2° 
— 
3° 
3—2° 
4° 
4° 
— 
— 
4° 
» 
» Aussenkante » » 
1° 
— 
2° 
1—2° 
2° 
3° 
— 
— 
2.5° 
jedes 2°nachinnen 
» Innenkante » » 
— 
7° 
— 
— 
8° 
— 
— 
8° 
— 
jedes 4°nachinnen 
» * » » 
— 
11° 
— 
— 
12° 
— 
— 
12° 
— 
2. Ohne Reflektor. 
parallel 
v.Innenkante des Docht. 
— 
— 
— 
2° 
2° 
2° 
2° 
2° 
2° 
»Mitte » » 
— 
— 
— 
0?5 
0?5 
0?5 
0°5 
0?5 
0?5 
» 
» Aussenkante » » 
— 
— 
— 
6 
0 
0 
0 
0 
0 
Bei einem Kilometer Entfernung und Laternen 10 Meter von einander war der Bogen durchschnittlich etwas, aber 
höchstens bis 1° grösser.
	        
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