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Full text: 18, 1895

Cäsar Puls: Oberfläclientemperaturen und Strömungsverbältnisse etc. 
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Januar wohl sogar zum grössten Theil ausserhalb desselben, denn nördlich von 10°S.Br. umschliesst sie nur 
das Meereshecken zwischen Neu-Pommern, Neu-Guinea und den Salamonsinseln. 
Das warme Wasser, das sich den November hindurch an der Westküste von Mittelamerika noch er 
halten hatte, wird yon dem Passat, der hier im Dezember zu wehen beginnt, und der durch denselben be 
deutend verstärkten Abflussströmung hinweggeführt, so dass hier eine bedeutende Abkühlung auftritt; die 
Einzelheiten über den Verlauf der Isothermen und die sehr eigenthiimlichen Temperaturverhältnisse hier 
können nur im engen Zusammenhang mit den Strömungen verstanden werden. 
Weit mehr als die Wind- und Temperaturverhältnisse, die doch ziemliche Unterschiede zeigen, lassen 
die Stromverhältnisse eine gemeinsame Besprechung der beiden Monate zu. Sie zeigen fast gar keine Ab 
weichungen von einander und auch kaum beträchtliche von den vorigen Monaten. Der nördliche Aequatorial- 
strom hat sich noch mehr verstärkt; seine grösste Geschwindigkeit entwickelt er nördlich von den Karolinen 
bis zu den Philippinen hin, vor denen er in seiner Hauptmasse nach Norden umbiegt und so in den 
Kuro-shiwo übergeht. Der Strich der grössten Geschwindigkeit scheint etwa unter 12° bis 13° N. Br. zu sein, 
wo Versetzungen von 40—50 Sm wiederholt erfahren wurden, weiter nach Norden, aber auch nach Süden 
zum Gegenstrom liin nimmt die Geschwindigkeit ab (im Gegensatz zum südlichen Aequatorialstrom, der die 
grösste Stärke am Aussenrande entfaltet). Unter 8°N.Br. (im Osten etwa unter 9°) liegt seine Südgrenze; 
auch im Januar hat sie keine südlichere Lage. 
Der südliche Aequatorialstrom besteht, gleichwie der Passat, noch in alter Stärke, ja es wurden noch 
bedeutendere Versetzungen (90—100 Sm) als in den vorigen Monaten notirt, nur nimmt wohl jetzt die Stärke 
nach Westen hin eher ab als früher; während im Herbst die grösste Geschwindigkeit in der Mitte des 
Ozeans erreicht wurde, nimmt sie jetzt von etwa 130°W.Lg. an ab. Bemerkenswerth ist, dass der Nord 
rand im Dezember noch wie vorher unter 5°N.Br., im Januar ab.er unter 4°N.Br. hegt; von ihm kurvt be 
ständig viel Wasser zum Gegenstrom ah. So fliesst er etwa bis 180° ungehindert fort. Westlich von die 
sem Meridian aber hört der ihn treibende SE-Passat auf, und daher wird er, wie es bei einem Triftstrom 
natürlich ist, sofort schwächer und unbestimmt, je weiter nach Westen, um so mehr. Man kann sagen, 
dass er im Dezember die Reihe der Gilbert- und Elliceinseln nur noch nördlich des Aequators durchbricht 
und unter günstigen Umständen noch bis zum Bismarckarchipel vorkommt; südlich vom Aequator aber bis 
5°S.Br. herrschen östlich gerichtete Strömungen entschieden vor, die zuweilen noch über die Inselreihe hin 
aus nach Osten, sogar in ziemlicher Stärke, durchdringen, wobei sie gleichzeitig die Temperatur der Ober 
fläche um etwa 2° erhöhen; so fand S. M. S. „Olga“ im Jahre 1888 unter 180° Ostströme bis 40 Sm und 
gleichzeitig eine Temperatur von 29°—30°, während in anderen Jahren noch westlich hiervon Westströme 
bis 50 Sm und Temperaturen von 27°—28° gemessen wurden. 
Im Januar ist das Bild schon etwas verändert. Jetzt tritt der Strom nördlich des Aequators, der im 
Dezember sich nicht mehr regelmässig durchsetzen konnte, wieder ständig auf; das Extrem ist hier 
also mit dem Dezember überschritten. Das Eigenthümliche dabei aber ist, dass jetzt hier westlich 
von den Gilbertinseln der südliche Aequatorialstrom nicht von dem Passat der südlichen, sondern von dem 
der nördlichen Halbkugel getrieben wird, der, wie oben gesagt, zwischen 180° und 150°O.Lg. bis zum Aequa 
tor hin nach Süden weht. Südlich vom Aequator sind auch hier wieder veränderliche Strömungen, nur 
westlich von den Salomonsinseln findet sich, wie in den vorigen Monaten, Strömung nach N und NW viel 
fach gegen den Wind, der hier, wie gesagt, meist nördlich ist; dieses Wasser drängt oft mit grosser Ge 
walt durch die Strasse zwischen dem Bismarckarchipel und den Salomonsinseln nach Norden hinaus, offenbar 
angezogen durch die hier unter 5° S. Br. nach Osten gerichtete Strömung. 
Ueber die Verhältnisse unmittelbar nördlich von Neu-Guinea lässt sich wegen Materialmangels in die 
sen beiden Monaten nichts feststellen; es ist anzunehmen, dass keine bestimmt ausgeprägte Strömung vor 
handen ist, dass das Wasser von dem liier meist nördlichen Wind, je nach seiner Komponente, bald nach 
Osten, bald nach Westen gedrängt wird. 
Der Gegenstrom beginnt in beiden Monaten im Westen als breiter, vom Monsun getriebener, unter 
etwa 5°N.Br. sehr oft Versetzungen von 45—50 Sm verursachender Strom; weiter nach Norden zu nimmt 
er rasch ah, bis er etwa unter 7°N.Br. in den nördlichen Aequatorialstrom übergeht. Aber weit kann er 
mit der Stärke, die er zu Anfang hat, nicht nach Osten Vordringen. Unter etwa 155° 0.Lg. trifft er auf 
den ihm entgegenstehenden Passat, gegen den er sich doch meistens noch, wenn auch nur schwach, durch 
zusetzen pflegt: zwischen 4° und 6°N.Br. und 150° und 180° 0.Lg. sind seihst im Januar, wo der Passat
	        
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