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Full text: 18, 1895

Cäsar Puls: Oberflächentemperaturen und Strömungsverhältnisse etc. 
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’) Vergl. den erwähnten Bericht des Kapt. Plüddemann, Annalen der Hydrographie etc. 1S86, pag. 477. 
Archiv 1895. 1. 
Der Gegenstrom, der jetzt hauptsächlich aus dem von den westlichen Winden aus dem Archipel her 
ausgedrängten Wasser entsteht, setzt, begünstigt vom Winde, in alter Stärke wieder ein; doch nur bis 
6°N.Br., nördlich davon ist schwacher und wechselnder Oststrom, der in 7° bis 8° N. Br. allmählich in den 
nördlichen Aequatorialstrom übergeht. 
Ueber die Stärke des Gegenstroms zwischen 140° und 155° 0. Lg. lässt sich wegen der Dürftigkeit des 
Materials nichts Bestimmtes sagen. Die Carolinen werden trotz des herrschenden NE-Passats vom Gegen 
strom durchflossen 1 ) und auch östlich von ihnen bis 170° 0.Lg. sind zwischen 4° und 8°N.Br. bedeutende 
Ostversetzungen notirt (in vielen Fällen über 40 Sm) und keine entgegengesetzte, so dass er hier als ge 
sichert gelten muss, trotzdem der NE-Passat schon in den nördlichen Theil seiner Zone eingedrungen ist; 
die genannten starken Ostversetzungen sind übrigens zwischen 4° und 6° N. Br. gefunden und meist bei nicht 
entgegenstehendem Winde. Oestlich vom 170° 0. Lg. herrscht auch Oststrom, doch anscheinend nur in einer 
schmalen Zone (zwischen 4'/2°—6 */2° N. Br.) und ostwärts von 180°, wo der NE-Passat weiter nach N zu 
rückweicht, ist starker Oststrom: zwischen 155° und 145°W.Lg. wurden wieder mehrfach 40 Sm Ostversetzung 
beobachtet, und noch weiter nach Osten, wo das Material reichlich vorhanden ist, ist starker Gegenstrom 
zweifellos; die Südgrenze des NE-Passats liegt in seinem Gebiet, das sich noch, wie früher, bis gegen 
10°N.Br. und unter 120° W. Lg. selbst darüber hinaus ausdehnt. Oestlich von 100° aber liegt seine Nord 
grenze weiter südlich, zwischen 9° und 7°N.Br. Das Umbiegen nach Norden geschieht in derselben Weise wie 
im Oktober. Ganz deutlich ist jetzt der noch mehr als früher vom Winde begünstigte Abflussstrom, 
der sich nunmehr ganz südlich von 15°N.Br. hält und die Wurzel des nördlichen Aequatorialstroms bildet. 
Nördlich von 15° findet sich vorherrschend schwache südliche Strömung, die an der Küste SW-, unter 
108° W.Lg. recht südliche und westlich davon SO-Richtung hat; sie kurvt unter etwa 16°N.Br. in die Ab 
flussströmung ein. Dieses von Norden langsam nach S und hauptsächlich nach SW vorrückende Wasser hat 
die Isotherme von 28°, die in den vorigen Monaten in den Golf von Californieü reichte, zurückgedrängt. 
Die Strömungen im Monsungebiet vor und im Golf von Panama haben keine Aenderung erfahren. 
Man vergleiche Annalen der Hydrographie etc. 1888, pag. 126, wo Stromversetzungen, die die Bark 
„Panama“ von 1.-—6. XI. 1886 im südlichen Aequatorialstrom erfahren hat, angegeben sind; weiter in Annalen 
der Hydrographie etc. 1874, pag. 100 u. f., einen Bericht des Korv.-Kapt. Blanc über die Fahrt S. M. S. 
„Nymphe“ von Mazatlan bis Callao im November und Dezember 1873. An die Beschreibung der angetrof 
fenen Stromverhältnisse knüpft er eine Spekulation über den Verlauf des Gegenstroms an seinem Ostende, 
die in manchem, besonders was die Verhältnisse im Nordsommer und Herbst anbetrifft, mit den Resultaten 
der vorliegenden Arbeit grosse Aehnlichkeit hat. 
Dezember und Januar. 
In der Besprechung mögen diese beiden Monate zusammen betrachtet werden; zwar sind die Unter 
schiede zwischen beiden durchaus nicht geringfügig und unwesentlich, und stellt auch der Januar in den 
meisten Beziehungen die Fortsetzung und Steigerung der im Dezember angebahnten Verschiebungen und 
Umgestaltungen der Verhältnisse dar, so würde doch diese zwischen zwei aufeinanderfolgenden Monaten 
gewöhnliche Beziehung eine solche Vereinigung der Besprechungen dieser beiden Monate nicht erklären. 
Aber die Verhältnisse an der Küste von Mittelamerika lassen, wegen ihrer gerade diesen 
beiden Monaten gemeinsamen, zum Theil in ihnen abgeschlossenen Entwicklung ein Zer 
reissen der Schilderung nicht empfehlenswerth erscheinen. 
Der NE-Passat setzt sein Vordringen in diesen beiden Monaten unaufhaltsam fort; westlich von 180° 
reicht er im Dezember bis 5°N.Br. und darüber hinaus, im Januar zwischen 180° und 150° 0.Lg. bis zum 
Aequator; westlich davon, bis zu den Philippinen hin, bleibt er hinter 5°N.Br. zurück. Ostwärts von 
180° liegt seine Südgrenze im Dezember unter 7°, von 140° W.Lg. unter 8°30'N.Br.; im Januar ist 
kaum eine Südgrenze festzustellen, da er bis 5°N.Br. geht und meist, die Kalmenregion 
ganz unterdrückend, mit dem SE-Passat verschmilzt; nur ostwärts von 150°W.Lg. an lässt er 
zwischen sich und dem SE-Passat zuweilen eine schmale Zone mit veränderlichen Winden frei. Im Laufe 
des Dezember nimmt der Passat von dem Gebiet veränderlicher Winde östlich von 110° W.Lg. Besitz, an 
der Küste allerdings abgelenkt, als N-, selbst NW-Wind auftretend.
	        
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