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Full text: 17, 1894

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Aus dem Archiv der Deutscheu Seewarte — 1894 No. 1 — 
und zwar horizontal daneben. Fällt also der Vertikalkreis des andern Gestirns zwischen denjenigen des 
Mondes und den Pol, so ist die Korrektion zu addiren. Dies ist auf Nordbreite, wenn der Mond im Osten 
steht, dann der Fall, wenn das andere Gestirn links vom Monde steht, bei westlichem Stundenwinkel des 
Mondes dagegen dann, wenn das andere Gestirn rechts vom Monde steht u. s. w. 
§ 16. Die vereinte Wirkung der 3 Korrektionen. Was nun die in Wirklichkeit vorkommende ver 
einte Wirkung dieser 3 Korrektionen anbetrifft, so treten hierbei mehrere günstige Umstände ein, welche 
in ihrem Einfluss auf die Grösse der Korrektionen diese sich theilweise aufheben lassen. 
Die erste Korrektion wegen Verminderung der Horizontal-Parallaxe des Mondes verlangte 
1) eine grosse Breite; 
2) eine kleine Mondhöhe und 
3) dass beide Gestirne in demselben Vertikale stehen. 
Man erkennt leicht, dass die erste und dritte Bedingung nicht mit einander vereinbar sind. Auf sehr 
hohen Breiten kann der Mond mit einem Distanzgestirn nie gleichzeitig in demselben Vertikale stehen, und 
man wird von der Vernachlässigung dieser Korrektion sehr selten mehr als einen Fehler von 2—3" zu er 
warten haben. 
Die Bedingungen für einen möglichst grossen Einfluss des für die zweite Korrektion maassgehenden 
, cos H' . , 
h aktors rr - sind 
- cos ±L 
1) eine kleine Mondhöhe; 
2) beide Gestirne in demselben Vertikale, und zwar 
3) im Meridiane. 
Die Unerfüllbarkeit der dritten Bedingung bewirkt, dass der Einfluss dieser Korrektion, welche höch 
stens 2" betragen könnte, wenn alle 3 Bedingungen erfüllt werden könnten, wohl stets unter 1" bleiben wird. 
Die Wirkungen der dritten Korrektion endlich, der Seiten-Parallaxe, würde am grössten, wenn 
1) die Breite 45° ist; 
2) der Mond im I. Vertikale steht, und 
3) der Distanzbogen senkrecht auf dem Vertikale des Mondes steht. 
■ Von diesen Bedingungen stehen keine mit einander in Widerspruch und daher kann die Wirkung 
dieser Korrektion auch am grössten werden. Ihr Maximum ist 12", aber sie wird in der Begel 5—7" wohl 
selten überschreiten. 
Endlich muss noch erwähnt werden, dass die dritte Bedingung für das Maximum der ersten Korrektion 
und die dritte Bedingung der dritten Korrektion mit einander in Widerspruch stehen und daher niemals 
beide Korrektionen gleichzeitig ihren grössten Werth erreichen können. 
Alles in Allem genommen, kann man vielleicht den Einfluss der Abplattung der Erde auf Mond- 
Distanzen unter gewöhnlichen Verhältnissen auf etwa 5—8" schätzen. 
Fehlerquellen bei Mond-Distanzen. 
Es ist Thatsache, dass bei keinem andern nautischen Problem unvermeidliche Beobachtungsfehler sich 
so schwer rächen, wie bei denjenigen Methoden, bei welchen aus der Ortsveränderung des Mondes auf die 
Zeit des ersten Meridians geschlossen werden soll. Es erscheint daher angemessen, den verschiedenen 
Fehlerquellen einige Aufmerksamkeit zuzuwenden, und den Einfluss derselben auf das Resultat kennen zu 
lernen, und zwar soll der Gang der folgenden Untersuchung der sein, dass zunächst bei jeder einzelnen 
Fehlerquelle erstens die Grösse des Fehlers je nach der Natur desselben geschätzt oder berechnet werden 
soll und zweitens sein Einfluss auf die wahre Distanz abzuleiten ist; zum Schlüsse soll dann der Einfluss 
eines Fehlers in der wahren Distanz auf den Chronometerstand ermittelt werden. 
§ 17. Beobachtungsfehler in der Distanz. Dieselben stammen her von den unbekannten Fehlern des 
Instrumentes und von der Unvollkommenheit des Auges in der scharfen Einstellung der Randberührung, 
sowie in zweiter Linie von der Beschränkung der Ablesungsgenauigkeit. Hier soll vorausgesetzt werden,
	        
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