Di'. Hans Maurer: Graphische Tafeln für meteorologische und physikalische Zwecke.
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Archiv 1894. 6.
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4. Psychrometertafel.
Die Dampfspannung e z , -welche in der Luft herrscht, lässt sich nach den Formeln
e z — e v — p (t—t0, wenn V < 0
e z = e t göff & ( i— 0> weim * > 0
berechnen. Hier bedeuten:
t resp. V die Temperatur des trockenen resp. feuchten Thermometers eines August’schen Psychro
meters, in Celsiusgraden gemessen,
e t ‘ die Maximalspannung des Wasserdampfes hei der Temperatur V
und p den Barometerstand, beide in Millimetern gemessen.
Eine Funktion der tliatsächlich vorhandenen Dampfspannung e z ist der Taupunkt r, nämhch die Tem
peratur, hei welcher die Maximalspannung des Dampfes = e z ist. Ferner ergiebt sich die relative Feuchtig-
tigkeit r — 100—, wo e t die Maximalspannung hei der Temperatur t ist. Die nach diesen Formeln be
et
rechneten Tafeln '), welche für die Intervalle
—30 < t' < 31 —30 < t < 40
e z in 1 /io mD1 und r in ganzen Zahlen geben, sind sehr voluminös; sie enthalten 74 Folioseiten.
Setzen wir zunächst p konstant, so entspricht die Formel wieder einer Darstellung durch drei paral
lele Geraden; denn bezeichnen wir die Konstante resp. mit «, und (e v + apf'j mit f (f) und
führen die verfügbaren Konstanten n, m und q ein, so können wir die Beziehungsgleichung in der Form:
me z — -)- qpj + (mapt + qp\ ^ = 0
schreiben, was sich leicht mit der oben angegebenen Bedingung dafür, dass drei Punkte , £ 2 ^ 2 , £ 3 r i: ,
der Parallelen ■//, = 0, tj 2 = d, = d in einer Geraden hegen:
- 1 d—d ** + d—ö 5
identifiziren lässt. Wir setzen
II
o
St — rn. e z
-55
II
Q*
- 2 = d ( m /(0 + Mj
¡1
Äj
v ma.t-\-q
* 3 n
und also <5 — — H P d.
np + 1
e z und t werden also in gleichförmigen Maassstäben auf zwei Parallelen im konstanten Abstand d auf
getragen, während der Abstand d der dritten Parallele, die die Skale für f trägt, eine Funktion des Baro
meterstandes p ist. Ehe man die verfügbaren Konstanten bestimmt, ist zu überlegen, wie die relative
Feuchtigkeit r dargestellt werden soll. Da sie proportional dem Quotienten der Grössen e z und e t ist, so ist
es am einfachsten, diese auf zwei parallelen Geraden in entgegengesetzten Richtungen aufzutragen und die
Nullpunkte ihrer Skalen durch eine Gerade zu verbinden; auf dieser erhält man dann eine Skale für r. Da
ce für t' > 0 und t' < 0 verschiedene Werthe besitzt und hauptsächlich, weil die Aenderungen der Maximal-
*) Psychrometertafeln für das 100-theilige Thermometer, nach Dr. H. Wild’s Tafeln bearbeitet von Jelinek.
Leipzig 1887.