Dr. Hans Maurer: Graphische TaMn für meteorologische und physika'Lche Zwecke.
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senkrecht auf der Axe Y der x, da, wenn der Abstand zwischen der x-Axe und p-Axe oo geworden ist, die
zwei Strahlen der Strahlenbüschel parallel und senkrecht zur x-Axe sind. Die Theilpunkte der Temperatur-
skale bewegen sich also hei veränderlicher Breite der Tafel auf Geraden senkrecht zur x-Axe V. Die Ver
hältnisse der Theile der Temperaturskale ändern sich dabei überhaupt nicht, ihre absolute Grösse nimmt
aber mit wachsender Tafelbreite zu, weil die Neigung der Temperaturskale gegen die x-Axe damit zunimmt.
Da zugleich mit zunehmender Breite des Abakus die Schnittwinkel des gespannten Fadens mit der Axe der *
immer weniger -von einem Rechten abweichen, so wird man die Tafel so breit machen, als es die Handlich
keit des Formates und die mit der Länge des Fadens abnehmende Sicherheit im Anlegen desselben gestatten.
3. Allgemeine Barometertafel.
Auf den meteorologischen Zentralstellen wird man eine Tafel verlangen müssen, die für jede Meeres
höhe und geographische Breite die Reduktion des Barometerstandes rasch auszuführen gestattet. Die Re
duktion geschieht nach der Formel von Angot: j
x = p (10 m —1),
worin m
h (IHryjr
(1—/3) (18429.1 + 67.53 7 + 0.003 7z)
Die Bedeutung der Buchstaben siehe auf Seite 13.
Das Glied 0.003 7z kann man i. A. vernachlässigen; hei sehr grossen Meereshöhen berücksichtigt man
seinen Einfluss dadurch, dass man an Stelle des gegebenen Werthes 7 den Werth 7 + t ' ^ ^
67.53
90000
einsetzt, was erst bei Höhen über 2000 met Vio° ausmacht.
Dem Einfluss der geographischen Breite und der Feuchtigkeit tragen wir dadurch Rechnung, dass wir
die Meereshöhe 7z durch eine korrigirte 7z' ersetzen, wo
* -
ist.
Dies geschieht am bequemsten mit Hülfe eines kleinen Abakus, der die prozentische Feuchtigkeits
korrektion der Höhe + -p— n als Funktion der Dampfspannung gr> und des Barometerstandes p
1—ß p ■—-0.3789)
bestimmen lässt, und mit Hülfe einer Zahlentabelle, die die Breitenkorrektion + 1000 y
derselben giebt.
Die darzustellende Gleichung hat die Form:
( ' wo f (f) = 18429.1 + 67.53 7.
7z'
2.59 cos 27. in
/00
x = pflO'M —l),
Schreibt man sie in der Form: lg (p + x)— lgp-
fiß)
— 0, so ist leicht einzusehen, dass man sie
für 7z' = const, durch einen Abakus darstellen kann, auf dem die drei Yariabelen (p+x), p und t durch
Punktfolgen auf drei parallelen Geraden abgebildet sind. Dabei kann man die Skalen für p und t auf zwei
beliebigen Parallelen anlegen, während der Abstand der Skale für (p + x) von einer der andern Parallelen
von dem speziellen Werthe von 7z' ahhängt. Für die beiden Intervalle von 7z' und (p+x) erhält man somit
ein Netz von zwei Geradenscharen, einer Schar von Parallelen und einer von Geraden, die nach einem
ziemlich fernen Punkt konvergiren. Man kann so zu einem Werthtripel p, t, 7z' den zugehörigen korrigirten
Barometerstand (p+x) durch eine einzige Fadenspannung ermitteln. Diese Anordnung hat aber die Nach
theile, dass die Herstellung eines Geradennetzes sehr umständlich und die Ablesung wegen der schwierigeren
Interpolation unsicher ist.
Viel einfacher und genauer kommt man zum Ziel, wenn man zwei Fadenspannungen zu Hülfe nimmt,
mit deren erster man aus t und 7z' den Werth von m bestimmt, um mittelst desselben und des Werthes
von p denjenigen von x durch die zweite Fadenspannung zu erhalten. Eine solche Anordnung, die auf sehr
kleinem Raum die Bestimmung der Korrektion bis zu Höhen von 3000 met mit ausreichender Genauigkeit ge
stattet, zeigt Tafel III.
Die Höhenskale 7z' geht zunächst nur bis 300 met , und zwar in homogenem Maassstabe. Parallel zu ihr
läuft in entgegengesetzter Richtung die Temperaturskale 7 für die Funktion /(7) = 18429.1 + 67.53 7, also