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Full text: 17, 1894

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1S94 Ko. 4 — 
als die absoluten Gewichte der B Chronometer bezeichnen. Für die 3 Instrumente auf S. M. S. „Sperber“ 
erhält man Pi — o.60, p s = 0.31, p 3 = 0.09. 
Um ein Beispiel für die Benutzung dieser Grössen zu bieten, mögen hier die folgenden Angaben Platz 
finden. — 1892 August 18 wurde an Bord des „Sperber“ nach einer Taschenuhr um 10 h 25'" 32?0 das Er 
scheinen eines Meteors beobachtet. Die Taschenuhr war gegen das Chronometer Eppner um 10 h 2 m 33?4 
voraus, und eine sofortige Vergleichung der 3 Chronometer unter einander ergab folgendes Resultat: 
I = A—B = +0 h 43 m 38f3 
II = A—C = +0 40 38.8 
III = B—C = —0 2 59.5 
Zunächst ist unter Berücksichtigung, dass der Stand des Chronometers Eppner +0 h 21'" war, die ge 
näherte Greenwich-Zeit des Beobachtungs-Momentes festzustellen; dies ist 
10 h 26 m —10 h 3 m + 0 h 21"’ = 0 h 44 m . 
Für 1892 August 18 0 h 45 m lieferte die mit Hülfe der letzten Stand- und Gangbestimmung und unter 
Berücksichtigung der Temperatur-Korrektion ausgeführte Vorausberechnung die Werthe 
Stand A — +0 h 21 m 18?3 
» B = +1 4 45.2 
» C = +1 1 41.1 
Im Augenblicke des Meteorfalles zeigten auf Grund der obigen Angaben die 3 Chronometer folgende 
Uhrzeiten Eppner 0 h 22 m 58 s 6 
Tiede 23 39 20.3 
Nieberg 23 42 19.8 
Wir erhalten also als Beobachtungs-Moment 
nach Chronometer Eppner 0 ll 44 m 16i i 9 mittlere Greenwich-Zeit 
» » Tiede 5.5 » >:■ 
» » Nieberg 0.9 » » 
demnach als wahrscheinlichsten Werth 
0 h 44 m + (16?9X 0.60+ 5 S 5X 0.31+ 0 S 9X0.09) = 0 h 44 m ll?9 mittlere Greenwich-Zeit. 
Das Geweht der Chronometer wird natürlich ebenfalls im Laufe der Zeit Aenderungen unterworfen 
sein; man wird deshalb von Zeit zu Zeit eine Neubestimmung vornehmen müssen, hierbei aber nicht alle 
vorhandenen Werthe von g 0 , sondern nur die der letzten Monate benutzen. — Sind keinerlei Anhaltspunkte 
über das bisherige Verhalten der Instrumente an Bord bekannt, so verwende man dem oben erwähnten Ge 
brauche gemäss während des ersten und zweiten Intervalls nur die Angaben des relativ besten Chronometers, 
welches man mit Hülfe der täglichen Vergleichungen sehr bald zu ermitteln im Stande ist. Schon während 
des dritten Intervalls kann man unter Zuziehung des mitgegebenen g 0 die Resultate der Gewichtsbestimmung 
verwenden. 
§ 56. Es mögen schliesslich noch die Resultate der Vorausberechnung an Bord S. M. S. „Sperber“ im 
Jahre 1892, wie sie sich unter Berücksichtigung der Gewichte der einzelnen Instrumente gestellt haben würden, 
in tabellarischer Uebersiclit gegeben werden. 
Stand der Chronometer, 
reduzirt auf den mittleren Greenwich-Mittag des Beobachtungstages. 
1S92 
Chronometer A 
Eppner No. 177 
Chronometer B 
Tiede No. 301 
Chronometer C 
Nieberg No. 614 
April 1. 
+0" 1S“36?7 
+l h 0 m 17?0 
+0 h 55 m 37!9 
» 20. 
19 0.7 
0 52.4 
56 32.4 
» 30. 
19 16.2 
0 59.7 
57 4.3 
Juni 9. 
20 5.2 
2 7.7 
5S 58.7 
» 27. 
20 26.0 
2 58.S 
+0 59 29.8 
August 11. 
+0 21 10.8 
+1 4 30.7 
+1 1 24.4
	        
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