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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1894 No. 4 —
§ 54. Wegen des Hinzutretens der täglichen Vergleichungen wird man dem für 3 Chronometer be
stimmten Journale eine von der früher aufgestellten etwas abweichende Form geben, vielleicht nach folgen
dem Schema, welches dem in der Kaiserlich Deutschen Marine gebräuchlichen nahezu gleich ist.
(Linke Seite des aufgeschlagenen Heftes.)
189 2 April.
B
Länge
Breite
Thermon
1 (Celsii
Max. | Min.
neter
ts)
Vorausbei
Chronometer Eppner
•ecknung für 0 h mittlere Greet
Chronometer Tiede
iwick-Zeit
Chronometer Nieberg
Ö
8' 1 vormittags
Abgelesen
um 8 Uhr
vorm.
Mittel
ffo
Temp.
Korr.
Tägl.
Gang
Stand
9 0
Temp.
Korr.
Tägl.
Gang
Stand
ffo
Temp.
Korr.
Tägl.
Gang
Stand
1
Hafen von Sydney
2070
1S?2
19?!
+1707
-0704
+170
+Qh 18 m 47 s 7
+0 18 36.7
+1796
-0710
+179
+1 1 ' 0 m 26?6
+1 0 17.0
+0732
+0711
+074
+0’ 1 55 m 977
+0 55 37.9
2
»
»
20.0
19.G
19.8
»
-0.01
+1.1
37.8
»
-0.07
+1.9
18.9
+0.16
+0.5
38.4
3
>
»
i 20.2
20.0
20.1
+0.01
+1.1
38.9
-0.05
+1.9
20.8
1>
+0.19
+0.5
38.9
4
» »
22.8
20.0
21.4
+0.10
+1.2
40.1
■»
+0.06
+2.0
22.8
»
+0.32
+0.6.
39.5
5
» »
»
23.2
21.0
22.1
*
+0.16
+1.2
41.3
»
+0.14
+2.1
24.9
»
+0.40
+0.7
40.2
(Rechte Seite des aufgeschlagenen Heftes)
1892 April.
Vergleichung der Chronometer um S h vormittags | Berichtigter
I = A—B l| II = A—C j| III = B—C ;j Stand
Chronometer Eppnerj Chronometer Eppner Chronometer Tiede ‘les Ckrono-
minus minus
Chronometer Nieberg Chronometer Nieberg,
minus
Chronometer Tiede
+0 h 41™ 4070
40.5
41.5
42.0
42.5
+075
+1.0
+0.5
+0.5
+0 h 36 m 5870
37 3.5
4.5
4.0
7.5
+y.o
+1.0
-0.5
+3.5
meters
Eppner
—0 1 ' 4 ra 42?0
3 i.Q
37.0
38.0
35.0
+570
0.0
-1.0
+3.0
+0'‘ 18 ra 3677
Beobachtung
minus
Rechnung
Eppner
11?0
Tiede
—976
Nieberg
+2872
Beobachter
Lt. z. S. Schäfer
Bemerkungen
Zeitball
Es möge noch hinzugefügt werden, dass die Kolumne „Berichtigter Stand“ nur für das beste der vor
handenen Chronometer bestehen gebheben ist; die Angaben, welche in dem Journale für ein Instrument in
diese Kolumne zu setzen waren, werden hier (bei sämmtlichen Chronometern) in der Kolumne „Stand“ mit
untergebracht. Man schreibt in kleiner Schrift den letzten berechneten Stand etwas über die Zeile und den
berichtigten Stand, welcher zu unterstreichen ist, auf die Zeile.
§ 55. Gewichte der Chronometer. Es wird beim Vorhandensein dreier Chronometer an Bord häufig
die Praxis befolgt, dass nur das zuverlässigste Instrument für die Navigirung verwendet und die Angaben
der beiden geringeren Chronometer nur als Kontrolwerthe benutzt werden. Dieses Vorgehen ist — wie man
durch eine Ueberlegung erkennt — nicht ganz korrekt; es ist hierin, bildlich ausgedrückt, ein kleines Un
recht gegen die beiden minder guten Chronometer enthalten. Noch weniger zu empfehlen ist freilich das
andere Extrem, dass man nämlich die Angaben sämmtlicher Chronometer in gleichmässiger Weise in die Rech
nung eintreten lässt; hierdurch können — wie wohl ohne weiteres klar ist — sehr verhängnissvolle Irrthümer
hervorgebracht werden. — Es wird deshalb unser Bestreben sein müssen, den Zuverlässigkeitsgrad jedes
Instrumentes (d. li. die Stetigkeit seines Ganges, oder sein „relatives Gewicht“) aus dem bisherigen Verhalten
zahlenmässig zu ermitteln und die Angaben jedes Chronometers bei der Vorausberechnung auf Grund dieser
Zahlen zu berücksichtigen.
Wie man dem letzterwähnten Zwecke am besten entsprechen kann, soll an der Hand eines Beispiels
hier näher ausgeführt werden. — Die drei auf der Reise S. M. S. „Sperber“ verwendeten Instrumente hatten
in den einzelnen Intervallen zwischen je 2 Zeitbestimmungen die folgenden Werthe von g 0 gezeigt.