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Full text: 17, 1894

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1S94 No. 4 — 
niiclist, welches der beiden Instrumente, A oder B, den lautesten Schlag besitzt. Sei dies das Chrono 
meter B\ man zählt nun die vollen Sekunden dieses Instrumentes (indem man jedesmal einen Schlag aus 
lässt) und wendet sich, in Gedanken die Sekunden von B weiter zählend, zu Chronometer A. Im Augenblicke, 
wo B eine Zehnersekunde erreicht, schätzt man möglichst genau die Stellung des Sekundenzeigers von .4. 
Man wird schon bei geringer Hebung im Stande sein, die Zehntelsekunde bei A vollkommen richtig abzulesen. 
Zunächst wird nun die Sekunden-Ablesung von A, dann diejenige von B notirt und hierauf erst die vollen 
Minuten und Stunden beider Uhren hinzugefügt. — Nach Ausführung der 3 Vergleichungen enthält das 
Notizbuch Angaben von etwa folgender Form: 
A= ll h 2 m 3?7 .4 = ll' 1 2"'46?6 B= 10 1 '51 ,n 42?8 
B = 10 50 20 C — 9 17 50 _C =_ 9 18 30 
I = A—B = +0 h ll ,n 43?7 II = A—C = + l h 44 m 56?6 III == B—C= +l h 33'"12?8 
Die obige Kontrolgleichung ist also bis auf 0?1 erfüllt. — Falls nicht störende Nebengeräusche die 
Sicherheit der Auffassung beeinträchtigen, werden sich bei einem geübten Beobachter nie grössere Ab 
weichungen in der Kontrolgleichung als 0?2 einstellen. Bei grösseren Differenzen muss man die Vergleichung 
wiederholen. 
Die liier gemachten praktischen Vorschläge für die Ausführung der Uhrvergleichung werden sich in 
leichter Weise auch auf den Fall übertragen lassen, dass eine der Uhren nicht halbe Sekunden, sondern 
etwa 2 /ö oder Vs Sekunden schlägt.*) Es ist im allgemeinen nicht zu empfehlen, dass die Vergleichung der 
Chronometer durch 2 Personen (durch ,, Topp “-Hufen) vorgenommen wird, ausser vielleicht bei sehr schwerem 
Wetter, wenn die Schläge unliörbar sind. 
Wesentlich genauer, als mit Auge und Ohr, wird besonders der weniger geübte Beobachter die Ver 
gleichung der Chronometer mit Hülfe des bereits früher erwähnten Taschen-Chronographen ausführen können. 
Man wird in diesem Falle den grossen Sekundenzeiger bei einer Zehnersekunde des einen Chronometers in 
Bewegung setzen und bei einer Zehnersekunde des anderen Chronometers wieder anhalten. Folgende, mit 
Hülfe des Chronographen F. Schlesicky No. 8899 ausgeführte Vergleichung wird nunmehr ohne Weiteres ver 
ständlich sein. 
A 11 h 15 m 30 s 
+ 7.4 
B 10 57 20 
A—B +0 18 17.4 
A ll h 16 m 0 S 
+ 8.2 
C 10 52 50 
A—C +0 23 18.2 
B 10 h 68 m 10 s 
+ 10.8 
C 10 53 20 
B—C +0 5 0.8 
Die Benutzung eines Chronographen bietet besonders dann bedeutende Vortheile, wenn starkes Geräusch 
die Genauigkeit der Beobachtung beeinträchtigt. — Es möge hier eingeschaltet werden, dass man den Chro 
nographen in gleicherweise auch bei astronomischen Beobachtungen verwenden kann: Man setzt den grossen 
Sekundenzeiger im Augenblicke der Beobachtung in Bewegung und arretirt ihn wieder, sobald der kleine 
Sekundenzeiger eine Zehnersekunde erreicht hat. — Die Resultate der im Notizbuche aufgezeichneten Ulir- 
vergleichungen werden nun in gleicher Weise, wie die Uhrstände, in das Chronometer-Journal eingetragen 
und dann die Differenzen von Tag zu Tag hinzugefügt. — Wir geben hier folgendes Beispiel aus dem Chro 
nometer-Journale S. M. S. „Sperber“. 
®) In Bezug auf Taschen-Uhren und Tasehen-Chronometer möge hier noch bemerkt werden, dass man häufig sehr starke 
Abweichungen erhält, weil die Sekundentheilung ungenau, oder der Sekundenzeiger excentrisch in Bezug auf die Theilung 
angebracht ist. Es ist deshalb nothwendig, das jede Taschenuhr in Bezug auf diesen Punkt geprüft wird und bei grösseren 
Differenzen die anzubringenden Korrektionswertlie ermittelt werden. Um zu zeigen, wie erheblich letztere unter Umständen 
sein können, mögen liier die Korrektions-Tabellen zweier Beobachtungsuhren folgen, deren Theilung von 5 zu 5 Sekunden 
geprüft worden ist. 
” " "" ' ' r " • ” — " No. 70G 
+0?19 ■ 
+0.44 
+0.58 
+0.65 
No. Sil 
No. 706 
No. Sil 
No. 706 
No. 811 
o s 
+0?74 
+0?5S 
20 s 
0?00 
+0?07 
40 s 
+0?79 
5 
+0.49 
+0.60 
25 
+0.18 
0.00 
45 
+0.93 
10 
+0.25 
+0.41 
30 
+0.21 
+0.05 
50 
+0.S7 
15 
+0.08 
+0.2S 
35 
+0.5 ( 
+0.08 
55 
+0 87 
Eine derartige Untersuchung, welche aber nicht an Bord, sondern nur auf dem Observatorium mit Hülfe eines Re- 
gistrir-Apparates ausgeführt werden kann, ist nach jeder Reparatur oder Reinigung zu wiederholen, weil hierbei das Ziffer 
blatt abgenommen und möglicherweise in etwas veränderter Stellung wieder aufgesetzt worden ist.
	        
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